Es ist viel passiert an diesem 27.Spieltag. Viele Rekorde, viele schöne Tore, viel zu erzählen. Los geht’s!
Der Bruch des Spieltags
Seit 9 Spielen gelang Lewandowski in jedem Spiel mindestens ein Tor. Zum Bundesliga-Rekord von Gerd Müller (16 Spiele in Folge) ist es zwar noch ein langer Weg. Doch auch am Samstag traf der Pole wieder für seine Borussia. In einem knappen und umkämpften Spiel wurde Stuttgart schließlich die gelbrote Karte von Niedermeier in der 70. Spielminute zum Verhängnis. Die Folge war ein Bruch im Spiel der Stuttgarter. Zuvor gab es übrigens auch schon eine Bruch: den von Schmelzers Nase nämlich. Aber zurück zum Spiel: nach der Dezimierung der Stuttgarter traf Lewandowski in der 82. Minute zum 2:1 Siegtreffer. Das 1:0 für Dortmund schoss übrigens Piszczek, der nach dem Nasenbeinbruch von Schmelzer reinkam und 4 Minuten später erfolgreich war. Ein Bruch also, der wiederum zu einem Bruch führte. Ein komisches Spiel. Aber: ein wichtiger Sieg für Dortmund im Kampf um Platz 2 mit Leverkusen.
Die Duo des Spieltags
Bei eben diesen Leverkusnern spielen die Herren Kießling und Schürrle. In der Offensive die Lebensversicherung von Bayer. Kein Duo bereitete sich gegenseitig mehr Tore vor als Schü und Kieß. Am Samstag in Düsseldorf trafen die beiden jeweils doppelt. Das 1:0 von Kießling war bereits das neunte Tor des deutschen Nichtnationalstürmers, das zum 1:0 für sein Team führte. Und diese Tore sind ja bekanntlich besonders wichtig. Dass der Sieg dann etwas zu hoch ausfiel war der gnadenlosen Chancenverwertung der Werkself geschuldet. Tabellenplatz 3: gesichert! Düsseldorf? Platz 15. Aber 5 Punkte Polster auf den Relegationsplatz.
Der Kruse des Spieltags
Max Kruse ist Spieler des SC Freiburg. Aktuell steht er mit seiner Mannschaft auf Rang 7, punktgleich mit Mainz hinter einem EuroLeague-Quali-Platz. Am Samstag schoss Kruse 2 Tore für die Breisgauer gegen M’Gladbach. Ganz ganz wichtig also im Kampf um die internationalen Plätze. Damit hat man nämlich die Fohlen überholt, die jetzt einen Punkt dahinter auf Rang 8 stehen. Und wenn die Truppe von Lucien Favre den Sport-Club nicht mehr überholt, spielt Kruse wahrscheinlich auch nicht international. Weil er nämlich zu Gladbach wechseln will. Kompliziert, oder?
Der Effektivität des Spieltags
Komisch war auch das Spiel Augsburg gegen Hannover. Augsburg schoss 25 mal aufs Tor der Hannoveraner. Hannover schoss 2 mal aufs Tor der Augsburger. Endstand: 0:2 für Hannover. So ist er der Fußball: Wenn du vorne die Dinger nicht reinkloppst, dann klingelts meistens in der eigenen Kiste. Denn Augsburg spielte sich förmlich in einen Offensiv-Rausch. So viele Torschüsse (25) und so viele Eckbälle (14) gabs bisher noch nie in der Bundesliga für die Augsburger. Hannover hatte auch einen Rausch. Konstantin Rausch nämlich, der erzielte die beiden Tore für Hannover. Rausch hin, Rausch her: Augsburg weiter mit 5 Punkten Rückstand zum rettenden Ufer. Hannover unverändert mit Chancen auf die EuroLeague.
Die Selbstverständlichkeit des Spieltags
Ach du dickes Osterei! Sogar nach einem Traumstart, einem Tor nach 2 Minuten, schaffte Fürth den ersten Bundesliga-Heimsieg nicht. Am Ende verloren die Franken mit 2:3 gegen Frankfurt. Damit stellen sie sozusagen den Gegenpart der Bayern dar. Die brechen auch sämtliche Rekorde in dieser Saison. Leider sind es im Frankenland weniger erfreuliche: Kein Team blieb von Saisonbeginn an so lange ohne Heimsieg (14 mal); nur drei Teams hatten in der Ligageschichte nach dem 27. Spieltag eine schlechtere Bilanz als Fürth. Und so weiter und so fort. Frankfurt dagegen gewann nach zuletzt sechs sieglosen Spielen erstmals wieder. Und Alex Meier traf nach 800 torlosen Minuten wieder in die Maschen. Frankfurt ist im Rennen um Rang vier weiterhin gut dabei. Ach, wie unterschiedlich schön das Osterfest doch sein kann.
Die Spätzunder des Spieltags
71 Minuten brauchten die Schalker um das ersehnte 1:0 im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim zu erzielen. Schlussendlich schafften sie sogar noch ein 3:0. Die Gelsenkirchener sind überhaupt in der 2. Halbzeit viel torgefährlicher. 30 von 46 Toren schossen sie im zweiten Spielabschnitt. Die Hoffenheimer schlugen sich wacker. Letzten Endes reichte es aber wieder nur zu einer Niederlage. 4 Punkte beträgt der Rückstand nun auf den Relegationsplatz 16. Schalke weiter im Duell mit Frankfurt um CL-Quali Platz 4.
Die Frühzünder des Spieltags
Für rekordverdächtig frühe Tore in einem Fußballspiel bedarf es meist gravierender Fehler eines Teams. Im Fall vom Samstag war es ein Fehler eines Individuums. Assami Lukimya spielte auf Ivanschitz. Der bediente Szalai in der Mitte. Zack! 1:0 für Mainz. Nach 12 Sekunden. Das drittschnellste Tor in der Bundesliga-Geschichte, das schnellste Tor der Mainzer und das schnellste Gegentor für Bremen überhaupt. Dass es für Mainz am Schluss wegen eines Tores von Aaron Hunt nur zu einem 1:1 Unentschieden reichte ist so gesehen ärgerlich. Denn das Spiel hätte rein rechnerisch 450:0 ausgehen können. Dazu hätte die Mainzer nur ihren Torerhythmus beibehalten müssen. Aber auch einem Lukimya gelingt mal ein Pass zum eigenen Mitspieler.
Das Traumtorspiel des Spieltags
Dass Ivica Olic seit Kurzem beschlossen hat nur noch Traumtore zu erzielen ist ja nichts Neues. Linksschuss aus 17 Metern ins Kreuzeck? Come on. Und dass Diego gerne Freistöße direkt verwandelt ist auch keine Weltneuheit (schon 12 Tore per Freistoß). Timmy Simons dagegen ist nicht für seine Volleyhammer aus 30 Metern bekannt. Deshalb war das umso schöner anzusehen. Dass Nürnberg dann auch noch das 2:2 erzielte ist insofern die logische Folge, als dass die Franken seit nun 8 Spielen nicht mehr verloren haben. Quasi gar nicht mehr verlieren können, oder? 3 Traumtore und eine Aufholjagd nach einem 0:2 Rückstand. Fußball kann soo schön sein.
Das historische Spiel des Spieltags
Dem Spiel zwischen Bayern und Hamburg am Samstagabend würde man Unrecht tun, es hier in diesen Artikel zu quetschen. Nein, diese Zeilen sollen sich konkurrenzlos gegenüber den anderen Spielen frei entfalten. Den Artikel könnt ihr hier lesen.
