Künstlerinnen in Instanbul

Bis zum 22 Januar zeigt das Istanbul Modern eine besondere Ausstellung “Dreams and Reality – Modern and Contemporany Women Artist from Turkey“ , die die Werke türkischer Künstlerinnen aus mehr als einem Jahrhundert vereint. Die Ausstllung wurde von Fatmagül Berktay, Çalıkoğlu Levent, İnankur Zeynep, und Pelvanoğlu Burcu kuratiert und beinhaltet 74 Künstlerinnen verschiedener Richtungen, die von Malerei bis zu Videokunst reichen.

kunstlerinnen istanbul

Das Museum hat um diese Ausstellung etwas wie einen Heiligenschein des Mysterium gewoben, romantisch und romanhaft, weswegen auch der Titel des Buches „Träume und Realität“ gewählt wurde. Um diesen lyrischen Aufhänger sollen Künstlerinnen des ersten Ranges aus der türkischen Szenen zusammen treffen. Der Roman „Träume und Realität“ wurde von Ahmet Mithat geschrieben, zusammen mit der Koautorin Fatma Aliye.

Diese Schau ist eine Radiografie der sozialen Wandel die die Türkei durchlebt hat. Durch sie und die Werke kann man eine neue Perspektive einer modernen Türkei sehen und die Rolle, die die Frau darin einnimmt. Wenn man glaubt, um in einem Museum gezeigt zu werden, muss man bekannt sein, dann demonstriert diese Ausstellung, das die Frauen es geschafft haben, sichtbar zu werden, indem ein Museum ihre Werke in einer Ausstellung zeigt, die nur den türkischen Frauen vorbehalten ist. Und das allein beweist schon den politisch-sozialen Fortschritt.

Im Gegensatz zu der Schau, präsentiert das Museum eine Serie von Symposien, Gesprächen, Foren und treffen, um über die Frau in der Kunst und dem politischen Prozess aber auch feministische Theorien und ihren Vormarsch zu diskutieren, der seit den 60er Jahren stattgefunden hat. Zudem gibt es Diskussionsrunden über die Rolle der Frau in der Türkei und noch zu weiteren Themen, die mit der Ausstellung in Verbindung stehen.

In dieser Ausstellung markieren die versammelten Arbeiten einen Wendepunkt, hinsichtlich jeder anderen Ausstellung über Kunst, denn in den Arbeiten der Frauen kommt die Originalität des Mediums in ihrer ganzen Bandbreite zum Tragen. Man kann die einzelnen Werke nicht einfach bestimmten Genres zuordnen, sondern es ist der unterschiedliche und umfassende Blick, der entscheidend ist und der als Genregemeinsamkeit gelten könnte.

In den Werken der 74 Künstelrinnen, kann man auch einen Teil der Geschichte der Frauen in der Türkei ablesen, ihre stillen aber entschiedenen Kämpfe und die Hoffnung auf eine stärker integrierende Gesellschaft, mit weniger Ausgrenzung bezüglich des Geschlechts, aber auch in wirtschaftlich-sozialer Hinsicht, in religiösen und Rassenfragen. Außerdem gibt es noch die Sorge wegen der Gewalt, die integraler Bestandteil dieses Systems der Ausgrenzung zu sein scheint.

Es ist interessant, sich den Prozess eines jeden Werkes vor Augen zu führen. In jedem wird äußerst scharf der politische Prozess festgehalten, in dem es geschaffen wurde, und dennoch sind es keine Pamphlete geworden, keine über deutlichen politischen Manifestationen – nur der Kontext wird ihn ihnen miterzählt.

Einige der Künstlerinnen sind: Bedia Güleryüz, Naile Akıncı, Tülay Tura Börtecene, Nur Koçak, Zerrin Bölükbaşı, Mihri Müşfik, Semiha Berksoy und andere große Frauen aus der Türkei.

Für mehr Informationen: http://www.istanbulmodern.org/en/f_index.html


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