England ist an sich nicht so meine Reisedestination Nummer 1. Mein Bild dreht sich hauptsächlich um das herrliches Wetter, das leckere Essen (ironischen Tonfall bitte dazu denken), die Tea time, die singende klingende Sprache und natürlich die Queen. Aber gut, warum nicht die Gelegenheit nutzen, sich im proper British English zu üben und mehr über Land und Leute zu erfahren.
Welche Ausmaße dieses Klischeedenken bzw. die Bestätigung dieses Klischeedenkens annehmen würde, hätte ich mir gar nicht ausmalen können. Das Wetter beglückte uns tatsächlich mit 10 °C und weinendem Himmel mitten im Hochsommer. Übelkeit machte sich die ganze Woche breit bis ich den penetranten Geruch von Frittierfett auf den Straßen nicht mehr riechen konnte. Aber das Highlight war sicherlich der regelmäßige Besuch des Tiergartens, der sich täglich abends auf den Straßen abspielte: mehr oder weniger schöne junge Damen, die ihr T-Shirt mit einem Kleid verwechselt haben und ihr Gesicht mit einem Malbuch. Dafür war unsere Abendunterhaltung gesichert.
Die interessanteste Englischstunde war wohl jene, als wir unser Bild über die Briten zeichnen durften. Sie glauben ja auch, dass wir uns ausschließlich von Schnitzel ernähren und zum Frühstück schon eine Flasche Schnaps trinken.