Kritik - X-Men: Zukunft ist Vergangenheit

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Mit „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ präsentiert 20th Century Fox den Comic-Fans mittlerweile das siebte Superhelden-Abenteuer aus Marvels „X-Men“-Universum. Nachdem der qualitativ überzeugende Vorgänger „X-Men - Erste Entscheidung“ an den Kinokassen nicht ganz die hohen Erwartungen erfüllen konnte, scheinen die Macher mit dem neusten Spektakel auf Nummer sicher gehen zu wollen. Da Bryan Singer, der bereits die ersten beiden X-Men Filme in Szene setzte, den Anhängern diesmal fast alle bisherig aufgetauchten Helden des filmischen "X-Men“ Kosmos darbietet. So bekommt das Publikum, zum einen Franchise-Flaggschiff „Wolverine“ und die restlichen Mutanten-Stars der ersten Trilogie, wie „Storm“ oder „Iceman“ zu sehen. Zum anderen tauchen neben einigen neuen Figuren, wie „Quicksilver“, zudem die charismatischen Schwergewichter "Magneto" und "Professor Xavier" gleich in doppelter Form auf. Da wir aufgrund der Zeitreisen-Story, diese sowohl als junge Helden in den 70er Jahren, wie auch als alternde Widerstandskämpfer begleiten dürfen. Bei so viel Superhelden Power war zu befürchten, dass es zu einem „X-Men“-Helden „Overload“ kommt. Aber um es gleich vorweg zu nehmen, die Befürchtung ist unberechtigt, den Regisseur Singer, gibt jedem Star ausreichend Screentime, um seinem Charakter gerecht zu werden und liefert ein äußerst stimmiges Gesamtwerk ab.

Zum Inhalt: In der Zukunft stehen die Mutanten kurz vor dem Aussterben, da diese von den Sentinels (Killer-Roboter) gejagt und getötet werden. Aufgrund der Bedrohung arbeiten die einstigen Gegner Magneto (Ian McKellen) und Charles Xavier (Patrick Stewart) zusammen, um die Sentinels zu stoppen. Hierzu schicken sie Wolverines (Hugh Jackman) Bewusstsein mit Hilfe von Kitty Pryde (Ellen Page) in die Vergangenheit, um bereits die Entstehung der Sentinels zu verhindern. In der Vergangenheit soll Wolverine eine schwerwiegende Tat Mystiques (Jennifer Lawrence) vereiteln, die den Bau der Sentinels erst möglich machte. Doch dafür muss Wolverine erst ein Team aus Mutanten zusammenstellen – was sich als überaus schwierig erweist, da auf der einen Seite der junge Charles Xavier (James McAvoy) sich in einem labilen psychischen Zustand befindet und Magneto (Michael Fassbender) in einem Hochsicherheitsgefängnis eingesperrt ist.

Die Geschichte um den Zeitreise-Plot ist solide und gut konzipiert, vermag aber nicht vollends zu überzeugen. Hierbei lag sichtlich das Hauptaugenmerk der Autoren darauf, möglichst viele Charaktere des X-Men Universums unter einen Comic-Hut zu bringen. Dies gelingt überraschenderweise gut und die Balance zwischen Spannung, Emotionalität und Humor ist als gelungen zu bezeichnen. Jedoch offenbart das Script stellenweise einige Drehbuchschwächen, die dem Konzept, alle bisherigen „X-Men“ Superhelden aufzutischen, geschuldet sind und schlussendlich das Script etwas zu konstruiert wirken lässt. Für den Zuschauer ist es ebenfalls von Vorteil, die vorangegangenen Teile gesehen zu haben, da dieser ansonsten dem Geschehen nur lückenhaft folgen kann.

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Inszenatorisch weist „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ dagegen kaum Schwachpunkte auf. Nach 11 Jahren Abstinenz vom Superhelden-Genre und einigen zuletzt weniger gelungenen Werken, wie „Jack and the Giants“ nahm Bryan Singer nun wieder Platz auf dem Regiestuhl des Marvel-Franchise. Singer der mit „X-Men“ (2000) und „X-Men 2“ (2003) die gehobene und anspruchsvolle Comic-Verfilmung salonfähig machte, beweist mit seinem dritten „X-Men“-Film erneut sein Talent, Blockbuster von gehobener Qualität zu servieren, die neben allem Effekt-Bombast, eben auch mit Emotionalität und Vielschichtigkeit, wie etwa mit dem Rassenthema, überzeugen können. Natürlich beeindruckt das Zeitreise-Comic-Abenteuer auch mit seiner Vielzahl an virtuos eingefangener und tricktechnisch brillant inszenierter Action-Szenen, die selbst Genre-Veteranen ein ums andere Mal staunen lässt. Des Weiteren erzeugen die großartigen Settings, sowohl in der dystopischen Terminator-Zukunft, als auch in den charmanten 70er Jahre, eine stimmungsvolle Atmosphäre, die den Zuschauer mit dem jeweiligen Schauplatzwechsel von „Dark-Future“ zu „Swinging-Seventies“ in ein Wechselbad der Gefühle taucht. Das Finale erinnert in seinem Ablauf stellenweise an die Matrix-Trilogie und wirkt ein wenig in die Länge gezogen. Doch auch hier offenbart das Comic-Helden Spektakel seine visuellen und tricktechnischen Qualitäten, die den Genre-Fan in Verzückung bringen und über die wenigen Schwächen hinweg sehen lässt.

Die Besetzung, bestehend aus der Star-Riege aus „X-Men: Erste Entscheidung“ und der Original-Trilogie, ist herausragend und sucht selbst im oftmals stargespickten Comic-Genre seines gleichen. Die Hauptprotagonisten des fünften „X-Men“ Ensemblefilms sind Wolverine (Hugh Jackman), Mystique (Jennifer Lawrence) und die jungen Charles Xavier (James McAvoy) und Magneto (Michael Fassbender). Alle vier Darsteller liefern überzeugende Leistungen ab, wobei auch diesmal vor allem Fassbender, Lawrence und McAvoy nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Leider bekommen die restlichen Superhelden-Charaktere um „Storm“ (Halle Berry) oder „Iceman“ (Shawn Ashmore) nur geringe Screentime, doch dies ist zu verschmerzen, da zumindest jeder der Figuren seinen Moment spendiert bekommt, um seine Daseinsberechtigung zu rechtfertigen. Einzig „Quicksilver“ nutzt hier seine Chance und spielt sich mit seinem Auftritt in die Herzen der Fans. Seine Sprinter-Fähigkeiten sorgen für einige überaus witzige Szenen und gipfeln in einem grandios inszenierten Super-Slow-Motion-Späßchen während der Heist-Aktion um Magnetos Befreiung, die zweifelsohne zu einem der visuellen Highlights des Films zählt.
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X-Men ZV - Bewertung

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AB DEM 22. MAI 2014 NUR IM KINO!

Filmseite: http://www.xmen-zukunftistvergangenheit.de/

Bilder & Filmplakat © und Eigentum von 20th Century Fox Germany.


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