Kritik - Star Wars Episode III - Die Rache der Sith

Kritik - Star Wars Episode III - Die Rache der Sith

"Anakin hat seinen neuen Auftrag mit relativ wenig Begeisterung zur Kenntnis genommen." "Es ist sehr riskant, ihn auf den Kanzler anzusetzen. Ich glaube nicht, dass der Junge das schafft. Ich vertraue ihm nicht." "Bei allem gebührendem Respekt, Meister, aber ist er nicht der Auserwählte? Ist er nicht derjenige, der die Sith vernichten und die Macht ins Gleichgewicht bringen soll?" "So sagt es die Prophezeiung." "Eine Prophezeiung, die missverstanden worden sein kann." "Er wird mich nicht enttäuschen. Das hat er noch nie getan." "Ich hoffe, recht Du hast." -

Die folgenden Abschnitte enthalten Spoiler!

Es war einmal vor langer Zeit ... in einer weit, weit entfernten Galaxis
und es ist viele Jahre her, das George Lucas zusammen mit Regisseur Richard Marquand mit "Star Wars Episode VI -  Die Rückkehr der Jedi Ritter" den letzten "Star Wars" Film auf die Leinwand zauberte, welcher das Publikum rundum zu überzeugen wußte. Denn die Science-Fiction Dramen "Star Wars Episode I – The Phantom Menace" und "Star Wars Episode II - Attack Of The Clones", welche neben "Star Wars - Episode III - Revenge of the Sith" zur erzählenden Vorgeschichte der legendären Star Wars Ur-Trilogie beitragen, konnten weder hartgesottene Kritiker noch langjährige Fans des Franchises zu wahren Jubelstürmen veranlassen. George Lucas gab mit "Star Wars - Episode I" und der immanenten Inszenierungs-Form der (Vor)Geschichte, die  im Kern eigentlich die richtige ist, aber teilweise bereits zum Vorschulalter gerechtem Entertainment ausartete (als auch den Glanz und die Magie der früheren Tage vermissen ließ), Millionen Fans einen heftigen Schlag vor den Kopf. Höhepunkt dieser für die Fans des Franchises peinlichen Eskapade: Jar Jar Binks. Aber George Lucas gelobte Besserung und schob mit "Star Wars - Episode II – Attack Of The Clones " ein süffig inszenierteess Science-Fiction-Drama nach, welches zur Zufriedenheit der Fans auf Jar Jar Binks als Hauptfigur verzichtete. Aber einige unnötige, inszenatorische Längen, überbordende Romantik und teilweise immer noch vorhandene, wenige hanebüchene Dialoge, neben vernünftig zelebrierten, aber steril wirkenden Actionsequenzen, trübten den positiven Gesamteindruck des am Ende immerhin sehenswerten und etwas intelligenteren, inszenierten Sequels.

Kritik - Star Wars Episode III - Die Rache der Sith

Und zum Abschluss, quasi als Krönung seines Lebenswerkes, servierte George Lucas den Fans im Jahre 2005 "Star Wars Episode III – Revenge Of The Sith"... Und der Schöpfer des Star-Wars-Franchises weiß mit seinem düster-konsequentem Abschluss qualitativ zu überzeugen, also wenigstens für ein bisschen Versöhnung bei Kritikern und Publikum zu sorgen. Denn George Lucas brennt mit Hilfe seines ILM- Effekte-Schmiede-Stamm- Personals ein grandioses, geradezu bombastisches Science-Fiction Feuerwerk ab, das sich den klassischen, etablierten Blockbuster-Inszenierungsmustern in Form der griechischen Tragödie verschreibt, zwar nicht frei von kleinen, inszenatorischen Schwächen ist, aber dennoch mitzureißen und am Ende sogar emotional zu bewegen vermag. Zwar bleibt auf Grund einiger steriler CGI-Action-Sequenzen auch zu Beginn etwas der zwischenmenschliche Charme der Ur-Trilogie auf der Strecke, diesen Malus wissen die gut aufgelegten, menschlichen und auch nicht menschlichen Darsteller wie R2D2 aber bald gekonnt auszugleichen. Denn vor allem der beliebte kleine Droide vermag sich einige Sympathiepunkte auf Grund seiner charmanten Aktionen (wenn er den "Helden" um Anakin Skywalker und Obi Wan Kenobi einmal mehr zur Seite stehen darf) zu sichern. Ebenso legt C3PO einen gelungenen, sehr sympathischen Auftritt hin, wenn die Erkenntnis reift, das dessen Datenspeicher gelöscht wurde. Man erinnert sich: In "Star Wars Episode IV – A New Hope" hatte C3PO blassen Schimmer davon, was er mit seiner Mission bezwecken sollte ... und wer ihn eigentlich gebaut hat...

Und weiter geht's nach einem furiosem Auftakt:
Anakin Skywalker (Hayden Christensen), soll zusammen mit seinem Meister Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor)  Kanzler Palpatine aus den Fängen des bösen Generals Grievous retten, nicht ahnend das dieser ein falsches Spiel mit dem jungem Jedi und dessen Meister spielt. Bei den dann folgenden Auseinandersetzungen tötet Anakin Skywalkter den finsteren Sith Lord Count Dooku (Christopher Lee) auf Druck des Kanzlers. Es werden schon einige Tendenzen bei Anakin Skywalker zur dunklen Seite der Macht im Verlaufe dieser Auseinandersetzung deutlich, denn er bemächtigt er sich teilweise den Kräften der dunklen Seite der Macht. Mit der Konsequenz, das er langsam und unbemerkt von diesen Kräften verzehrt wird. Inszenatorisch und schauspielerisch wird dieser Auftakt zu einer echten Tragödie überzeugend in Szene gesetzt. Aber warum setzt Regisseur George Lucas diesen gelungenen, zwischenmenschlichen Tönen wieder einen überzeichneten, teils seelenlosen und parodistischen Schurken wie General Grievous entgegen, der eher als asthmatisches "zu" parodistisches Echo auf Darth Vader bzw. zu überspitzt märchenhafte Erscheinung selbst durchzugehen vermag? Dessen Auftritt am Anfang des Films Gott Sei Dank nicht lange währt. Man kann diese künstlerische Entscheidung nicht komplett nachvollziehen. Aber dafür wird die Flucht von General Grievous Schiff mit wieder genau dem richtigem Maß an Spannung und enormen, Maßstäbe setzenden Schauwerten versehen. Kenner des Star-Wars Franchises, wissen bereits, was folgen muß: Anakins Skywalker wird von heimlichen Frau Amidala (Natalie Portman) darüber aufgeklärt, das diese Nachwuchs erwartet.

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Auch an dieser Stelle machen sich wieder die kleinen Schwächen der Inszenierung bemerkbar, wenn George Lucas als Drehbuchautor selbst nicht in der Lage ist, diesem wichtigem Umstand weniger salbungsvolle bzw. dickaufgetragene, sprich theatralisch Dialoge zu verleihen. So das man nicht das Gefühl erhält, einer klischeebeladenen "Daily Soap" im öffentlich-rechtlichen Fernsehen beiwohnen zu müssen. Schaut man über dieses Ärgernis und ein paar kleine, inszenatorische Längen im Mittelteil der folgenden Geschichte aber hinweg, wird man im Verlaufe mit einem wahrlich packendem, am Ende sogar meisterhaften inszenierten Erlebnis in Form eines düsteren Science-Fiction-Dramas belohnt. Denn die letzten 45 Minuten, welche den tragischen Niedergang Anakin Skywalkers perfekt, also klassische Art Art und Weise von George Lucas illustrieren, brennen sich (auch Dank der Wirkung von John Williams erstklassigem Score) einfach nur ins Gedächtnis. Was auch wieder auf die erstklassigen Schauspielleistungen des Casts zurückzuführen ist: Ian McDiarmid überzeugt wie in der Vergangenheit als wahrer, abgrundtief bösen Strippenzieher des Star-Wars Franchises. Und darf sich ein spaßförderndes, augenzwinkerndes Duell mit einem seiner härtesten Widersacher liefern. Dem man schon lange entgegengefiebert hat. Und Hayden Christensen und Ewan McGregor liefern sich auf zwischenmenschlicher, emotionaler Ebene eine der ergreifensten Auseinandersetzungen der jüngeren Filmgeschichte. Neben einer perfekt einstudierten, bombastischen Actionchoreographie, die es ebenso zu würdigen gilt. George Lucas beantwortet zu dem alle noch offen verbliebenen, inszenatorische Fragen, wenn er gegen Ende seiner dritten Star-Wars Episode III alle verlegten Storypfade zu einem sinnvollem Ganzen verknüpft, das lediglich in den ersten beiden Star-Wars Episoden mit der vorgetragenen Art und Weise der Geschenisse selbst nicht komplett zu überzeugen vermochte.

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Fazit: George Lucas macht mit "Star Wars Episode III" also sehr vieles richtig, inszeniert also eine der besten Episoden des Franchises. Man bekommt einen richtig guten und bombastischen, aber nicht immer meisterhaft inszenierten Blockbuster geboten. Mit dem rausch- und opernhaft inszenierten Finale inklusive der Verwandlung von Anakin Skywalker zu Darth Vader verabschiedet sich George Lucas dann aber erhobenen Hauptes und in aller Würde von Kritikern und Publikum.

Wertung: 8,5/10 Punkte


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