Kritik an Franziskus’ Aussage zur Homosexualität

Zeitungen / Foto: Jeger (pixelio.de)Bei SPIEGEL-Online wird der deut­sche Außenminister Guido Westerwelle zitiert, den die Worte des Papstes zur Homosexualität haben “auf­hor­chen las­sen”. Allerdings – so Westerwelle – muss “auch die Rolle der Frau in der katho­li­schen Kirche über­dacht” wer­den.

Franziskus stellte bei einer spon­ta­nen Pressekonferenz im Anschluss zu sei­nem Abstecher nach Brasilien klar, dass ihm die Ausgrenzung von Homosexuellen wider­strebe.

Für diese wachs­wei­chen Worte fand er nicht nur bei Westerwelle Anerkennung.

Allerdings mischt sich auch berech­tigte Kritik in den Jubel: Der Sprecher des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland (LSVD), Manfred Bruns, stellt in der Berliner Zeitung klar, dass der Papst keine Neuigkeit ver­kün­det habe. Und das diese Aussagen keine Ände­rung des vati­ka­ni­schen Denkens bedeu­ten. Denn “das ent­spricht dem, was schon im katho­li­schen Katechismus steht. Der Unterschied ist nur, dass sich Franziskus nicht dog­ma­tisch, son­dern mensch­lich äußert.”

Deutlicher wird da David Berger in einem Interview mit n-tv. Er weist dar­auf hin, dass diese nette Aussagen des Papstes zwar in freund­li­chem Ton gesagt wurde, aber auch sofort ein­ge­schränkt wird: “Das Ausleben der Homosexualität ist Sünde und man darf keine Werbung für Homosexualität machen. Das heißt, sich zusam­men­zu­schlie­ßen und für die Rechte von Homosexuellen zu kämp­fen, ist ver­bo­ten.” Er fährt fort: “Mich wun­dert, dass alle in Jubel aus­bre­chen. Eine offene Diskriminierung ist oft weni­ger gefähr­lich als eine, die freund­lich daher­kommt.”

Und so wird sich für homo­se­xu­elle Gläubige nichts ändern: “In Einrichtungen der katho­li­schen Kirche füh­ren Homosexuelle, ob Frauen oder Männer, ein Doppelleben: Einerseits dür­fen sie sich nicht outen, ande­rer­seits wird ihre Veranlagung tole­riert – aller­dings nur so lange, wie nach außen hin nie­mand etwas davon erfährt.”

Darauf machen auch die Veranstalter des Nürnberger Christopher-Street-Day (CSD) auf­merk­sam: Unter dem Motto “Achtung Kirche: Homophobie ist Sünde – GegenSteuern!” tre­ten sie in die­sem Jahr an.


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