Kritik an der Zinskritik: Eine Antwort

Einige Schein-Experten haben sich jüngst aufgemacht, um den ZINS zu verteidigen. Aber es wundert an und für sich nicht, dass, abgesehen von banal klingenden Aussagen der Kern der berechtigten Kritik überhaupt nicht berührt wird. Als Beispiel dieser oberflächlichen Verteidigung des Zinses wird auf den Beitrag bei den NachDenkSeiten hingewiesen.

Die Verteidigung geht deshalb ins Leere, weil die wesentlichen Aspekte des Zinses noch nicht einmal tangiert werden!

Zunächst ist festzuhalten, dass bereits John Maynard Keynes auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise von 1929 bereits empfahl, ZINSEN für nicht produktiv eingesetztes Kapital gegen Null tendieren zu lassen. Es war unter Anderem der “spekulative”, viel zu hohe Zins, der zu den Verwerfungen beigetragen hatte. Das führte in Europa und darüber hinaus zu hunderttausenden Toten, die schlicht verhungert waren.

Dass der ZINS, der deutlich über dem “natürlichen Wachstum” (Realprodukt aus Gütern und Leistungen) liegt, zu einem “Wachstumsirrsinn” und zu einer ständigen “Beschleunigung der Wirtschaft” führen muss, um den weitaus überhöhten ZINS überhaupt aufbringen zu können, liegt auf der Hand.

Da nutzen auch die NDS-Phantasien wenig, die mit dem Investitions-Argument ablenken wollen bzw. die Kernaussagen bezogen auf den Josefs-Pfennig in Frage stellen wollen. Die Kritik übersieht offensichtlich, dass es bei diesen Beispielen um die Veranschaulichung der grundsätzlichen TENDENZ bei Zinsen geht, die deutlich über dem Wachstum der Realwirtschaft liegen. Es kann nicht ernsthaft bestritten werden, dass deutlich über dem realen Wachstum liegende Zinsen auf Sicht in den Finanzcrash führen müssen bzw. sich Schuldenberge auftürmen müssen. Das gilt insbesondere für Volkswirtschaften!

Übersehen bzw. schamhaft verschwiegen wird auch, dass der Zinsanteil heutzutage in jedem PRODUKT bereits zwischen 40 % und 50 % liegt. Wer da den ZINS verniedlichen will, der ist entweder der verkappte Anhänger des neoliberalen Zeitgeistes oder schlicht als bescheiden in den volkswirtschaftlichen Kenntnissen einzuordnen. Denn es ist der kurzfristige ZINS im Gewand des Shareholder Value, der zu den Verwerfungen in der Ökonomie seit Jahren beigetragen hat. Es ist die kurzfristige und leistungslose Zinsgier, die den Leistungserbringern aus der realen Wertschöpfung (Produkte und Leistungen) ihre Leistung vorenthält. Die systematische Schaffung von prekären Arbeitsplätzen (Leiharbeit, 400-Euro-Jobs, Teilzeitarbeit, 1-Euro-Versklavung) hat geradezu einerseits die unübersehbare Gier und Abzockermentalität in den letzten 20 Jahren beflügelt und andererseits den Staat durch die Schonung der “leistungslosen Einkommen” bei Banken, Hedge-Fonds sowie der oberen Zehntausend nahezu zerstört und in die “(Zins-)Schuldenfalle” geführt.

Denn um überhaupt noch die Zinsen begleichen zu können, müssen viele Volkswirtschaften in Europa, auch Deutschland, zusätzliche Kredite aufnehmen!

Vor diesem nur skizzierten Hintergrund wird deutlich, wie dünn und absurd die Argumentation der NachDenkSeiten ist! Anscheinend fehlt es an Sachverstand oder an dem Willen, die Fakten zur Kenntnis zu nehmen.

Zu erinnern ist auch daran, dass es einmal im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) den “Wucherparagrafen” gab, der bereits bei einem Zins größer 4 % den Tatbestand der SITTENWIDRIGKEIT bei Abschluss von Verträgen unterstellte. Und das aus gutem Grund. Denn vor der neoliberalen Täuschungspropaganda war bei den Volkswirten des 19. und 20. Jahrhunderts durchaus bekannt, dass der überhöhte Zins Gift für jede wirtschaftliche Entwicklung ist.

Aber auch die NachDenkSeiten wollen offensichtlich das “Verteilungsproblem”, das sich hinter dem ZINS versteckt, erst gar nicht zur Debatte stellen.

Alles was mit GELD und Geldfunktion zu tun hat, will man dem Normalbürger verschweigen, damit die Politik des WEITER SO WIE BISHER betrieben werden kann.

Da wundert es an und für sich nicht, wenn auch die FINANZTRANSAKTIONSSTEUER, die die “Zinsspekulationen” zurückdrängen soll und die Finanzwelt dazu bringt, an den Verlusten und Verwerfungen zu partizipieren, kaum mit Nachdruck thematisiert wird. Immer dann, wenn die kriminellen Zocker mit ihren “Leerverkäufen”, Spekulationen gegen Getreide und Energie mit der Folge, den Tod vieler verhungernder Menschen zu verantworten, zur Kasse gebeten werden sollen, werden allerlei Hinderungsgründe ins Feld geführt. In Wirklichkeit betreiben die sog. Volksparteien das Geschäft der kriminellen Abzocker und Gierigen, weil diese ihren herausgehobenen Wohlstand absichern und die Bürger medial von der längst überfälligen Mitbestimmung abgehalten werden.

Der ZINS war noch nie so aktuell wie heute, nachdem die Verwerfungen der “leistungslosen Einkommen” und irrwitzigen Spekulationen mit so vielen Toten unübersehbar geworden sind.

Es lohnt sich für jeden Bürger, einmal die “Internet-Vorträge” von Prof. Senf anzusehen/anzuhören. Er vermittelt viele Grundkenntnisse über die Funktionsweise des Zinses und des Geldes schlechthin.

Es sollte sich niemand Sand in die Augen streuen lassen. Es gibt keine Rechtfertigung für Zinsen, die deutlich über dem “natürlichen Wachstum” (= Anstieg der realen Produkte und Leistungen) liegen. Es ist offenkundig, dass z.B. Griechenland Zinsen in Höhe von bis zu 20 % nicht verkraften kann. Auch deshalb wird und wurde über die “Eurobonds” nachgedacht, obwohl diese wiederum eine Art Konzession an den kriminellen neoliberalen Zeitgeist darstellen. Richtig wäre vielmehr, den PRIVATBANKEN die Finanzierung von Staaten zu untersagen bzw. die Finanzierung direkt über die Notenbanken zu bewerkstelligen.

Welchen Sinn macht es denn, wenn sich beispielsweise die Deutsche Bank Geldmittel von der Notenbank zu 2,5 % Zinsen verschafft und gleichzeitig, in der gleichen Sekunde, das Geld an Griechenland für mehr als 10 % weiterreicht. Es gibt keine Rechtfertigung für solch ein “leistungsloses Einkommen”, da steht vielmehr die Mentalität der Gier und der Abzockerei im Vordergrund. Die kriminellen Zins-Spekulationen können nur nachhaltig beendet werden, wenn sich die EU-Staaten konsequent über die eigenen NOTENBANKEN bzw. die EZB finanzieren, ohne Einschaltung der Privatbanken versteht sich.

Aber die neoliberale Gier hat Beharrungskräfte, weil die abgehobenen Eliten aus Politik, Medien und den oberen Zehntausend ihren (leistungslosen) Reichtum mehren wollen!

Der ZINS ist auch eine Verteilungsfrage, also eine Frage der Machtausübung.

Es gilt grundsätzlich: Wer “leistungslos” reich bleiben will oder noch reicher werden will, der muss den leistungslosen überzogenen ZINS bewahren und viele Menschen in der Armut halten bzw. noch mehr Menschen in die Armut treiben, auch mit Halbwahrheiten und Lügen, damit die Bevölkerung die Zusammenhänge nicht erkennt.

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