Kristina Günak im “Shorts”-Interview

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(c) UBooks Verlag; Auf dem Bild: Kristina Günak

Die Autorin Kristina Günak stand freundlicherweise für das “Shorts”-Interview per E-Mail zur Verfügung und beantwortete die dazugehörigen zehn Fragen. Es dreht sich um ihr aktuelles Buch und ihre Zukunftspläne aber auch um Themen wie zum Beispiel Literatur-Tipps, Herangehensweise an neue Projekte, Idole und miese Jobs. Über was Kristina Günak sonst noch gesprochen lest ihr am Besten selbst im Interview. Viel Spaß dabei!

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Was sind Deine aktuellen Literatur-Tipps? 

„Die Frauen der Familie Belle“ von Paula Wall. Habe ich innerhalb von wenigen Stunden verschlungen. Grandios, warm und so echt.

Und meine persönliche Entdeckung des Jahres: Ruhm: Ein Roman in neun Geschichten“ von Daniel Kehlmann. Geschickt gewoben! Außerdem habe ich Matthias Sachau schätzen gelernt. „Wir tun es für Geld“ ist männliches Chick-lit und sehr witzig. 
 

Wie gehst Du an ein neues Projekt ran? 

Meistens geht das Projekt an mich heran. Und meistens ist es dabei nicht zimperlich (nix mit zartbesaiteter Autorenseele).

Das sieht so aus:

Projekt: „Los! Schreib den ersten Satz von „Eine Hexe zum Verlieben“ Nr. 3.“

Ich: „Äh, okay.“

Projekt: „Fang an!“

Ich: „Jaja, ich fange an.“ (Word-Dokument auf, leeres Blatt, kurzfristige Angst vor dem leeren Blatt, Atemübung, um Angst in den Griff zu bekommen … )

Projekt: „Schreiben. Ein Wort ans andere. Hast du schon mal gemacht. Erinnere Dich!“ 

Und dann schreibe ich halt. Nach etwa zehn Seiten sehe ich, wohin der Weg führt (zumindest sehr grob), dann kommt eine Plotphase und dann geht es weiter. Meistens lege ich die aktuellen Manuskripte (wenn ich Zeit habe) nach ca. 20 000 Worten weg und lasse sie ein wenig gären und schreibe in der Zeit an einem anderen Projekt. Aktuell sind es drei.: Fantasy, Chicklit und eine Paranormale Liebesgeschichte.  
 

Wer war Dein größtes Idol? 

Ob es moralisch verwerflich ist, keins zu haben? Es gibt viele Menschen, die ich bewundere. Früher dachte ich immer, wenn ich groß bin, will ich auch so sein. Nun bin ich groß und doch ganz anders. Muss man wohl so hinnehmen.  
 

Dein miesester Job war? 

Die Entmietung eines 40-Parteien Hauses – also Kündigung von 40 Familien – innerhalb von sechs Monaten. Unter Spaß bei der Arbeit verstehe ich definitiv was anderes. 
 

Typisch für Frauen ist … ? 

Typisch für Männer ist, dass sie solche Fragen stellen! (Okay, das war nur ein Witz!)

Also, typisch für Frauen ist oft die Fähigkeit ihr Gegenüber auch emphatisches zu begreifen, hohe Zielorientierung und extreme Belastbarkeit.  

Typisch ist aber auch leider ganz oft, was Simone de Beauvoir so treffend formuliert hat:

„Frauen die nichts fordern, bekommen das, was sie fordern: nichts.“  

Die beste musikalische Zusammenarbeit zwischen zwei verschiedenen Genre-Künstler ist Deiner Meinung nach? 

Ganz aktuell: „Berner in Fusion“! Denn wenn Choräle zu Jazzarrangements werden, dann ist das Fusion in Reinform. Ein musikalisches Experiment, das unter die Haut geht.  
 

Was für eine Art Frau bist Du? Wie würdest Du Dich beschreiben? 

Ich repariere und installiere alles. Auch wenn ich keine Ahnung habe.

Ich mag schnelle Autos. Deswegen fahren meine Romanfiguren auch immer die Kisten, die ich grade extrem gut finde (In „Engel lieben gefährlich“ spielt ein Maserati Quatroporte eine nicht unwesentlich Rolle).

Mein Kleiderschrank gibt vom Gammel-Look bis Abendkleid alles her. (Er ist da sehr flexibel.)

Ich kann kochen, finde es aber nervig. Essen tue ich dagegen sehr gerne.

Ich liebe sämtliches Grünzeug in meinem Garten, verliere aber oft die Kontrolle darüber und lebe deshalb in einem norddeutschen Dschungel.  

Aus beruflicher Sicht lebe ich nach dem Motto: „Wer sich klar ausdrückt, läuft Gefahr, verstanden zu werden.“ Ich bin ein Freund der direkten Kommunikation und hasse es, wenn mein Gegenüber nicht auf den Punkt kommt. Da hilft es nur, den Punkt durch gezielte Fragestellungen einzukreisen und somit zu erlegen.  
 

Ein perfekter Tag sieht so aus …  

Aufstehen (muss ja sein), aber nicht so früh. Keiner will was von mir, weil alle woanders sind. Oh ja! Sie sind alle OHNE MICH in den Urlaub gefahren. So wäre es!

Komplettausfall des Handynetzes und der Internetverbindung. Durch mich nicht zu reparieren, also muss dieser Zustand hingenommen werden.

Kaffee, Zigarette, Büro und schreiben. Um halb eins bereits 4.000 Worte geschrieben, glückliches Lächeln im Gesicht. Mittagspause mit dem besten Sushi der Stadt. Ab zwei wieder schreiben. Bis 21 Uhr.

Dann aufs Sofa und lesen. Super Buch, versteht sich. Akute Lesesucht stellt sich ein, lese bis ca 3 Uhr morgens.

Dann schlafen.

Dann den Tag bitte noch mal.  
 

Was kannst Du unseren Lesern über Dein aktuelles Buch erzählen? 

In „Engel lieben gefährlich“  entdeckt Elionore ganz neue Seiten an ihrem Gestaltwandlerfreund Vincent. Nicolas wird in diesem Buch ziemlich übel mitgespielt und Pax taucht auf. Pax ist so exorbitant cool, dass ich mich prompt und auf der Stelle beim Schreiben in ihn verknallt habe.

Leider betrachtet Eli ihn aus völlig anderen Augen und so gibt es einige Verwicklungen und Reiberein.

Und gegen Ende des Buches hatte ich einen Geistesblitz. Fühlte sich an, als fügten sich spontan einige freischwebende Tetris-Steine in die passenden Löcher. Das Buch erscheint im Frühjahr 2012 und ich freue mich drauf! 
 

Wie sehen Deine Zukunftspläne aus? 

Im Herbst erscheint bei Ubooks mein nächster Roman. Diesmal eine paranormale Liebesgeschichte um einen Gestaltwandler. Aber nicht nur irgendeinen: er ist ein Drache. Ich liebe Drachen! Und gerade er hat mein Herz im Feuersturm erobert.  

An Band drei für die Elionore Brevent-Reihe schreibe ich auch und ich frage mich, was zwei Perlhühner mit den Namen Elfriede und Gerda in meinem Manuskript verloren haben. Aber in den vergangenen Jahren habe ich Demut und Geduld in Bezug auf den Schreibprozess gelernt … ich werde einfach abwarten. Sie sind sicher selbsterklärend, an der Stelle bin ich aber offensichtlich noch nicht.  

Außerdem schlägt mein Herz noch für den Chicklit-Roman, gänzlich ohne Magie, dafür aber mit der großen Liebe. Was ja irgendwie auch magisch ist. „Das Bohnen-Projekt“ liegt bei der Literatur-Agentur und wartet auf die große weite Welt.


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