Krimskrams

Krimskrams

Bella von familieberlin fragte in die Runde, wie das so ist mit der Ordnung in anderen kindbewohnten Haushalten - und ich weiß genau, welches Bild sie im Kopf hatte. Ich liebe Fotos wie dieses oder dieses oder dieses. (Deshalb muss ich auch alle paar Tage hier schauen: It's Like They Know Us - grooßartige Sammlung von absolut sehr doll realitätsnahen Fotos vom Leben als Eltern.)

Also, ja, eigentlich mag ich es schon, wenns aufgeräumt ist. Das Rübchen hingegen hat für sich eine sehr eigene Definition von Ordnung: Dinge sind ungefähr da, wo sie sie fallengelassen hat. Morgens suchen wir den Bruder vom Winterstiefel. Bruder eins stand pflichtbewusst an seinem Platz neben der Wohnungstür. Bruder zwei haben wir fläzend unterm Sofa gefunden. Also, komischerweise standen da außerdem ein vollständiges Paar Schuhe von mir. Hab ich Wochen gesucht und wähnte sie vergessen in einem sachsen-anhaltinischen Hotel. Hm. Also, ääh, Ordnung. Ist wichtig, ne? So mit Vorbild und so....anyway.

Klar scheint: in steril ordentlichen Haushalten wohnen keine Kinder unter 25. Kind(er) und aufräumen sind zwei paar Schuhe, um im Bild zu bleiben. Warum?

Erstens: dieses ganze Spielgedöns ist, wie Bella schon festgestellt hat, kleinteilig. Lego. Playmobil. Barbie. Stifte, ausgedruckte Ausmalbilder und Puppengedöns.

Zweitens: Kinder spielen nicht (nur) in ihrem Zimmern. Sie wollen gern in Gesellschaft sein. Am großen Esstisch, wo Mama grade in den Computer hackt, im Wohnzimmer, wo Papa grade Fußball kuckt, in der Küche, wo eben gekocht wird. Irgendwie ist es ja nachvollziehbar: schließlich ist das Mitteilungs- und Mitspielbedürfnis groß. In den "Elternzimmern" sind ja auch die potentiell cooleren Sachen. Küchengeräte. Mamas Füller. Das iPad. Der Hocker, der als Pferd dient. Und das dreizehnte Kindergesetz lautet: wo Kind ist, ist Gedöns. Kind kommt nie ohne Gedöns, Zauberstäbe, Haarspangen, Kartenspiele. Kind minus Gedöns gleich null.

Nach fast fünfjähriger mutterschaftlicher Tätigkeit hier also nun meine ultimativen Hinweise:

Erstens: Zusammenhängende Dinge kaufen.

Quell der Unordnung ist die Vielfalt. Hat man drei Häuser von Lego, goki und der sylvanischen Mausfamilie muss man schon mal drei Kategorien auseinanderfieseln (wenn man denn auf Ordnung wert legt). Drei Kategorien bedeutet: dreimal Platz schaffen.

Besser man einigt sich auf eine Sorte: Bei uns ist das Playmobil. Es gibt die Kita, den Aquapark, die Pferdeställe, den Spielplatz (more to come). Und alles, wirklich alles davon kommt in EINE Kiste, die gleich unter dem Playmobiltisch steht. Da kann man zur Not mit dem Unterarm wischen und tabula rasa machen, wenns mal nötig sein sollte.

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In diesem Zusammenhang: wer mag ein großes Puppenhaus aus Holz haben samt diverser Inneneinrichtungen?

Zweitens: Zerlegbare Dinge kaufen

Macht es ebenfalls einfacher und spart Platz. Puppenbuggy zusammenfalten. Legobau wieder auflösen (NUR nach Rücksprache mit Kind, da man sonst wahlweise nicht zu dessen Geburtstag eingeladen oder die blödste Mutter der Welt ist.)

Drittens: Kisten

Dani hat es erwähnt: Kisten sind wahrscheinlich von entnervten Müttern erfunden worden. Für jede Spielzeugkategorie eine Kiste mit einer eigenen Farbe. Aktuell haben wir Lego, Lego duplo, Bauklötze, Playmobil, Knete und Kochutensilien. Ich hab mir das "Kistchensystem" mittlerweile selber angeeignet und den ganzen Bad-/Pflegekram in Körbchen sortiert. Ist ungemein praktisch wenn man saubermacht und man findet Kram auch schneller. 

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Viertens: ein Eckchen schaffen

Wenn es der Platz zulässt: vielleicht ist im Wohnzimmer ja Platz für eine Spielzeugkiste und/oder einen Kindertisch, auf dem man Kinderkram deponieren kann. So fliegt nicht alles überall rum, sondern bekommt einen eigenen Platz zugestanden. Hätte ich mehr Platz in der Küche, würde ich dem Rübchen noch eine Schublade oder einen Regalboden zur Verfügung stellen, so dass wir zusammen kochen. Ich liebe Luftkaffee.

Fünftens: einmal am Tag aufräumen

Ja, ich weiß, das ist so ein Sisyphos-Ding. Trotzdem: Chaos potentiert sich. Ist doch auch mal schön, freie Sicht auf den Fußboden (und diese Staubtiere) zu haben. Hat eigentlich jemand meine Uhr gesehen?


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