Krimkrise und Russland: Der Westen misst mit zweierlei Maß und verkennt (absichtlich?) die historische und geostrategische Situation

Die USA haben sich im Namen des Krieges gegen den Terror noch nie sonderlich zurückgehalten, wenn es um den staatlich angeordneten Mord von angeblichen Feinden (=Terroristen) mit Hilfe von Flugdrohnen in fremden Territorien geht. Fast wöchentlich werden die territorialen Integritätsrechte von Pakistan, Afghanistan oder dem Jemen verletzt – es werden noch nicht einmal Anfragen an den jeweiligen Souverän gestellt; d.h. der pakistanische Präsident erfährt bestenfalls aus den Medien, dass man in seinem Land wieder Menschen ohne Gerichtsverfahren und gesicherten Beweisen hingerichtet hat. Gegebenfalls versehentlich getötete Unschuldige werden unter der zynischen Kategorie “Verantwortbare Kollateralschäden” verbucht. Entschuldigungen, Erklärungen oder gar Schadenersatzleistungen gibt es vom menschenverachtenden wirtschafts – faschistischen US – Regime nicht.

Oh wie schön war noch das alte bipolare Weltbild: böse Russen und gute NATO

Warum auch; denn der wirtschaftlich und militärisch Stärkere hat das Recht und ganz nebenbei auch die Zustimmung Gottes ganz auf seiner Seite.  Das bipolare und für einfältige ungebildete Neokons und Radikalchristen so bequeme Weltbild zu Zeiten des kalten Krieges zwischen einem komunistisch – totalitären und einem marktradikal – imperialistischen scheindemokratischen Regime, wünschen sich so manche Ungeister sehnlichst zurück. Ersatzweise etablierten die anglo – amerikanischen Regime und ihre willfähigen Satelliten, die Euro-Staaten (EU), einen neo-feudalen radikal wirtschaftlichen Molloch, der einen Grossteil der Bevölkerung durch ungerechte Gesetze, systematische administrative Diskriminierungen, unmenschlich schlechten und nicht existenz sichernden Löhnen, sowie durch eine stetige Einlullung, Verdummung und Indokrinierung der oft falsch informierten “Bürger” über die Propaganda Medien, versklaven; um einer korrupten sozial verrohten Minderheit – die Oligarchen – immer mehr Profite zu gewähren.

Zweierlei Maß bei einer selbstgerechten Menschenrechtsdebatte

Darüber wird im Zuge der vom Westen angestossenen selbstgerechten Menschenrechtsdebatte natürlich nichts erwähnt. Russland ist immer der Agressor aus Sicht einer verkommen morallosen Machtelite, die mit zweierlei Maß misst. Vielleicht existiert auch so etwas wie eine kognitive Dissonanz, sprich eine geistige Selbstzensur, die nur noch das bewust sein lässt, was auch aus ideologischen Gründen sein darf.

Obama verletzt Territoriale Autonomie und mordet Unschuldige

US Präsident Obama, seines Zeichens unverdienter Friedensnobelpreisträger darf seine Killerdrohnen zum Töten über internationale Grenzen schicken – das ist gerecht!? Was wird anderes getan, als die eigenen Wirtschaftsinteressen und Machtpositionen zu sichern? Der Krieg gegen den Terror ist eine Farce, eine Pseudo Legetimation. Wenn Russland nun versucht seine Interessen in der unmittelbaren Peripherie zu sichern, um – zugegebenermaßen – seine in den letzten Dekaden verloren gegangene Dominanz und Kontrolle an seinen Grenzen zurück zu gewinnen; ja dann ist dies plötzlich ganz böse und verstösst gegen das Völkerrecht. Bitte nicht missverstehen. Putin ist nicht der lupenreine geleuterte Demokrat, wie ihn Altkanzler Schröder so gerne tituliert; und es werden – wie bei den USA und in Europa immer wieder die Menchenrechte mit den Füßen getreten; aber – und das müssen wir uns endlich eingestehen und klarmachen als Beobachter: eine objektive (politikwissenschaftliche) Betrachtung der Faktoren in den Politiken kann und darf nur über den exakt gleichen ethischen, juristischen und historischen Maßstäben geschehen.

Schauen wir uns den historischen Kontext an

Die Krim war nach 1946 acht Jahre lang zunächst eine sogenannte Oblast innerhalb der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) und gehörte zu den Satelliten in der UDSSR.

File:Krim 2014 de.svg

Nachdem der Ukrainer Nikita Chruschtschow sowjetischer Parteichef geworden war, wurde die Krim 1954 an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik angegliedert. Anlass war das 300-jährige Jubiläum des Vertrags von Perejaslaw von 1654, in dessen Rahmen sich der von Polen bedrängte ukrainische Kosakenstaat dem Schutz des russischen Zaren unterstellt hatte. Nikita Chruschtschow rechnete nicht damit, dass sich die Sowjetunion jemals auflösen würden. Die Krim beherbergte die sowjetische Schwarzmeerflotte, entwickelte eine Infrastruktur, die fast ausschliesslich auf die Ukraine hin ausgerichtet war. Nach dem Zerfall des Ostblocks und der UDSSR, wurde die Krim zu einem autonomen Gebiet, die überwiegend russische Bevölkerung (60%, 12% Krimtataren) wurde rechtlich gleichgestellt mit den Ukrainern. Die russische Schwarzmeerflotte und ihre Häfen wurden mittels eines langläufigen Pachtvertrages unter russischem Kommando gestellt. Atomwaffen wurden von der Ukraine übrigens schnell und ruhig an Russland übergeben.

Der Zerfall der russischen Einfluss Sphäre bedroht Sicherheit und Stabilität

Während der Westen seine Einfluss – Späre nach Osteuropa hin ausdehnte (Polen,Ungarn, Tschechien, Slowakei, Kroatien, baltische Staaten), verlor Russland zunehmend seinen Einfluss in der unmittelbaren Peripherie. Unsicherheit machte sich in der politischen Klasse breit. Konnte das grosse russische Reich stabilisiert werden? Oder würde es weiter zerfallen? Putin sieht sich der Aufgabe gegenüber wirtschaftliche und innenpolitische Stabilität zu gewährleisten und gleichzeitig seine neue machtpolitische Rolle in einer multipolaren Welt zu besetzen und gegenüber dem Westen auch klar herauszustellen. Diese Politik ist nicht weniger ethisch legetimiert als die US Politik. Einen Unterschied jedoch existiert: die Technologisch und finanzpolitisch fortgeschriteneren USA haben die Mittel global zu jeder Zeit ungefragt militärisch zu intervenieren. Drohnenkriege werden aber nicht zum politischen Thema. Sie tauchen nicht auf der globalen Agenda auf. Warum nur?

Krimabstimmung genauso legetim wie amerikanische Wahlen – schaut genau hin

Die Krim wird sich Russland anschliessen, wobei viele herangekarrte Russen die Abstimmung – sagen wir mal – “eindeutiger” machen. Ich erinnere mich aber auch an den Auszählskandal bei einer US Wahl – damals, als George W. Bush mit einer hauchdünnen neu ausgezählten Mehrheit im Sonnenstaat Florida, das zufällig unter seinem Bruder gewissen Jeff Bush stand, gewonnen hatte.

Die Krim wird an Russland fallen. Wirtschaftliche Sanktionen , die vollmundig von der EU und den Staaten angekündigt worden sind, würden nur einen destruktiven allen Wirtschaftsinteressen entgegenstehenden Wirtschaftskrieg führen, bei dem der Westen mehr als Russland zu verlieren hat. Pech, das wir das russische Gas brauchen und unsere Industrie neue Absatzmärkte im Riesenreich. Pech, dass unsere Politische Klasse genauso unmoralisch, korrupt, gierig und menschenverachtend ist wie die Russische – und zwar mindestens, wenn nicht sogar wesentlich bosartiger ist.

Ich sage es ganz offen. Verbrecher wie Obama oder Landesverräter wie Merkel sollten lieber ihr Schandmaul halten. Und daran arbeiten, dass sie nicht alles in den Abgrund reißen wegen ihrer Hab- und Machtgier.

Gruß von gedankensindfreier


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