Grafik: einartysken
erschienen bei einartysken
Einar Schlereth, am 29. April 2012
Galal Nassar schreibt am 27. April 2012: „Indem der südsudanesische Präsident Salva Kiir die Heglig-Ölregion besetzte, die international als Teil von Nordsudan angesehen wird, hat er sich entweder als kurzsichtig oder rücksichtlos erwiesen; oder er ist durch äußere Kräfte dazu getrieben worden, die sich wenig um das Wohlergehen des Südsudan und seine Menschen kümmern.“
Nachdem nach Jahrzehnten gewaltiger Anstrengungen von Israel, den USA und einer Menge christlicher Organisationen die Abspaltung des „schwarzen“ christlichen Südens des Sudan endlich gelungen war – es spielte ja keine Rolle, dass die Bewohner im Norden ebenso schwarz wie die im Süden waren, aber sie sind überwiegend Moslem und da nannte man sie der Einfachheit halber Araber – fällt diesem Salwa Kiir nichts anderes ein, als den Norden zu überfallen, aus dem er sehr schnell wieder rausgeworfen wurde. Er kümmert sich nicht erst einmal darum, „sein“ Land, dem immerhin ¾ des Ölreichtums zugeschanzt wurden, aufzubauen, die Zerstörungen zu beheben und die Lage zu stabilisieren. Und das obwohl er vor zwei Monaten mit dem Norden einen Nicht- Angriffspakt geschlossen hat, wobei auch beschlossen wurde, Streitfragen friedlich und durch Verhandlungen zu regeln.
Was kann also dahinterstecken? Nun die SPLM, die Befreiungsbewegung des Südens, wurde nicht etwa aufgelöst und in eine reguläre Armee verwandelt, sondern sie operiert weiterhin im Nordsudan, wo sie sich inzwischen mit Aufständischen aus Darfur und Süd-Kordofan zur Revolutionären Front Sudans (SRF) zusammengeschlossen hat, die das erklärte Ziel hat, die Regierung in Khartoum zu stürzen.
Darfur? Nanu, das war doch der andere „Aufstand“ im Westen Sudans, der von Israel und den USA kräftig angeheizt und unterstützt wurde.