Krieg und Gesellschaft – Technisches Museum Wien

Wien (Culinarius) In sieben Stationen zeigt die Themenschau im Technischen Museum Wien das fatale Verhältnis zwischen Krieg und Gesellschaft im Allgemeinen und zwischen Krieg und Museum im Besonderen. Die Stationen heißen Front, Nachschub, Rüstung, Heimat, Propaganda, Feldpost und Telegraf. Die Themenschau ist noch bis zum 3. Mai 2015 zu bewundern.

Das zentrale Thema der Ausstellung ist das erstmals zutage tretende Phänomen einer totalen Kriegs­führung, welche alle Sektoren der Gesellschaft durchdrang. Dahinter verbirgt sich das Faktum, dass für einen jahrelang dauernden Krieg neben Soldaten vor allem die Produktionskapazitäten der Land­wirtschaft und der Rüstungsindustrie – die so genannte „Heimatfront“ – kriegsentscheidend waren. Arbeiter und Bauern mussten genügend Lebensmittel, Munition und Waffen produzieren, damit die Front hält. Es folgte die Ausbeutung der Gesellschaft für die Zwecke der Kriegsführung bis zum völligen Zusammenbruch.

„Unter dem Losungsworte Krieg und Technik“ wollte Ludwig Erhard als damals amtierender Direktor des Technischen Museums sein Haus sehen. Es sollte eine patriotische Aufgabe erfüllen und mithelfen, die Bevölkerung bei den Fahnen zu halten. Vor diesem Hintergrund fokussiert das Ausstellungsthema auch auf die Rolle, die dem Technischen Museum, das zur Zeit des Kriegsausbruchs fertiggestellt wurde, zukommt.

Mit vereinten Kräften wollte Kaiser Franz Joseph den Krieg, den er im Juli 1914 durch die Kriegs­erklärung an Serbien zum Ausbruch gebracht hat, durchstehen. Eine Phrase, hinter der sich letztlich eine desaströse Ausbeutung der Gesellschaft verbarg. Für den jahrelang dauernden Krieg waren neben den kämpfenden Soldaten vor allem die Produktionskapazitäten der Landwirtschaft und der Rüstungs­industrie entscheidend. Arbeiter und Bauern mussten genügend Lebensmittel, Munition und Waffen produzieren, damit die Front hielt. Intensiv wurde deshalb der Zusammenhalt von Front und Heimat in der Propaganda beschworen.

Parallel zur Themenschau stellt die Österreichische Mediathek des Technischen Museums Wien historische Audio- und Filmdokumente zum Ersten Weltkrieg in einer Onlinechronik dar. Beginnend mit den Ereignissen vor Kriegsausbruch wird der Verlauf der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ in mehreren Ausgaben bis hin zur Gründung der 1. Republik mit Archivquellen dokumentiert.

Online-Chronik: www.mediathek.at/erster-weltkrieg

Das Technische Museum ist Montags-Freitags von 9-18 Uhr, Samstags, Sonntags und Feiertags von 10-18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Homepage. Wir wünschen einen informativen Besuch im Museum!

Fotocredit: Technisches Museum Wien


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