Kreuzfahrten: Von der Antarktis an die Algarve

Kreuz­fahr­ten boo­men bei Tou­ris­ten. Davon pro­fi­tiert auch die Algar­ve ein wenig. Das Kreuz­fahrt-Ter­mi­nal des Hafens von Por­timão zähl­te im ver­gan­ge­nen Jahr fast 37.000 Schiffs­pas­sa­gie­re. Aber 2019 wer­den weni­ger Kreuz­fahrt­schif­fe an der Algar­ve anle­gen. Und der Aus­bau der Infra­struk­tur ver­zö­gert sich...

Der Pas­sa­gier­zu­wachs in Por­timão gegen­über dem Vor­jahr 2017 betrug nach Anga­ben der Hafen­ge­sell­schaft APS 23 Pro­zent. Die Zahl der Schiffs­an­künf­te sank dabei um fünf auf 66. Es han­del­te sich aber meist um grö­ße­re Kreuz­fahrt­schif­fe.

Die aber­mals auf­ge­nom­me­ne Fähr­ver­bin­dung zwi­schen der Algar­ve und Madei­ra (Fun­chal) wur­de von mehr als 10.600 Pas­sa­gie­ren genutzt, so APS. Ins­ge­samt gab es 12 Fahr­ten in der Som­mer­sai­son.

Kreuz­fahr­ten brin­gen seit 2014 viel mehr Tou­ris­ten an die Algar­ve

Seit 2014, dem Jahr, in dem das Manage­ment der Häfen von Sines und Por­timão zusam­men­ge­legt wur­de, hat sich die Zahl der Rei­sen­den, die am ein­zi­gen Kreuz­fahrt­ter­mi­nal der Algar­ve ankom­men, laut APS um 151 Pro­zent erhöht. Zu beach­ten ist: Nur ein Teil der Gäs­te steigt bei den mehr­stün­di­gen Stopps aus und besich­tigt zu Fuß oder in Bus­sen die Stadt Por­timão und die nähe­re Umge­bung. Die Umge­bung des Kreuz­fahrt­ter­mi­nals ist weit­ge­hend Bra­che - wenig ein­la­dend. Es feh­len Cafés, Restau­rants und Läden in der unmit­tel­ba­ren Umge­bung. Nur eine Fes­tungs-Rui­ne liegt in der Nähe, ist aber nicht begeh­bar. Die Innen­stadt liegt rela­tiv weit ent­fernt. Ledig­lich zur Fluss­mün­dung des Ara­de führt ein ange­neh­mer Fuß­weg.

Kreuz­fahrt­ha­fen der Algar­ve auf der Sea­tra­de Crui­se Glo­bal in Mia­mi

Im April will sich der Hafen von Por­timão jedoch unter dem Dach der Mar­ke Crui­se Por­tu­gal auf der Sea­tra­de Crui­se Glo­bal in Mia­mi prä­sen­tie­ren, dem größ­ten inter­na­tio­na­len Tref­fen der Kreuz­fahrt­bran­che. In die­ser Bran­che sei es aber „offen­sicht­lich sehr wenig", nur auf Mes­sen zu gehen, kri­ti­siert der por­tu­gie­si­sche Kreuz­fahrt-Blog­ger Antó­nio Sil­va. Er beklagt in Por­timão die „unzu­rei­chen­den Kapa­zi­tät des Han­dels­ha­fens für grö­ße­re Schif­fe" und das „mög­li­cher­wei­se man­geln­de Inter­es­se von APS" an einer umfas­sen­den Wei­ter­ent­wick­lung der Unter­neh­mens­kon­tak­te.

Wachs­tum bei Kreuz­fahr­ten begrenzt durch Infra­struk­tur-Män­gel

Zwar bemüht sich die Hafen­be­hör­de unter­des­sen um die ange­kün­dig­te Moder­ni­sie­rung der Infra­struk­tu­ren, aber die zustän­di­ge Mee­res­mi­nis­te­rin Ana Pau­la Vito­ri­no bestä­tig­te jetzt gegen­über dem Par­la­ment, dass sich die Fris­ten „ver­schie­ben". In ihrer Ant­wort auf eine par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge berich­te­te sie, dass wäh­rend der Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung "kom­ple­xe­re Aspek­te in Bezug auf die Archäo­lo­gie" auf­ge­taucht sei­en. Die­se mach­ten "zusätz­li­che Stu­di­en" nötig. Nun soll­ten die Arbei­ten an den Zufahr­ten, am Kai und im Hafen­be­cken im zwei­ten Quar­tal 2019 begin­nen und im kom­men­den Jahr abge­schlos­sen wer­den.

Aus­bau für 17,5 Mil­lio­nen Euro ver­schiebt sich

Der sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Abge­ord­ne­te José Car­los Bar­ros sprach dar­auf­hin von einem wei­te­ren „erbärm­li­chen Bei­spiel öffent­li­cher Inves­ti­tio­nen, die für die Algar­ve in die­ser Legis­la­tur­pe­ri­ode ange­kün­digt wur­den und nicht ver­wirk­licht wer­den". Dabei sei die Moder­ni­sie­rung doch von "beson­de­rer stra­te­gi­scher Bedeu­tung für den Tou­ris­mus und die Wirt­schaft der Regi­on".

Für die Erwei­te­rung des Manö­vrier­be­ckens, die Ver­tie­fung der Schif­fahrts­rin­ne und die Ver­bes­se­rung der Pas­sa­gier­ab­fer­ti­gung ist eine Inves­ti­ti­on von 17,5 Mil­lio­nen Euro vor­ge­se­hen. Wel­che ehr­gei­zi­gen Plä­ne die Regie­rung noch Anfang 2017 bekannt­ge­ge­ben hat­te, schil­der­ten wir in unse­rem Arti­kel " Algar­ve will drei­mal mehr Kreuz­fahrt-Tou­ris­ten".

Kreuz­fahr­ten brin­gen 2019 weni­ger Schif­fe nach Por­timão

Für 2019 sieht der Plan des Hafens Por­timão erstaun­li­cher Wei­se weni­ger Ankünf­te „dicker Pöt­te" an Por­tu­gals Süd­küs­te vor. Bis­lang sind nur 46 Stopps sicher, vier wei­te­re müs­sen noch bestä­tigt wer­den. Meh­re­re Erst­be­su­che von Schif­fen ste­hen an.

Dicks­te „Pott" kommt am 30. Juli

Das High­light des Jah­res dürf­te am 30. Juli die Ankunft der Sap­phi­re Princess sein. Der 288 Meter lan­ge Rie­se mit fast 116.000 Brut­to­ton­na­ge ist der größ­te Kreuz­fah­rer, der 2019 in der Mün­dung des Flus­ses Ara­de in den Atlan­tik anlegt. Er gehört zur US-Rede­rei Princess Crui­ses.

Am 20. Mai kommt erst­mals die Marel­la Dis­co­very 2 der bri­ti­schen Ree­de­rei Marel­la Crui­ses an die Algar­ve. Sie ähnelt der alten Legend of the Seas von RCI, die in den Jah­ren 2005 und 2006 mehr­mals an die Pier von Por­timão ging.

Brand­neu: die por­tu­gie­si­sche World Explo­rer

Erst­mals in Algar­ve-Gewäs­sern kreu­zen wird auch die brand­neue World Explo­rer von Mys­tic Crui­ses des por­tu­gie­si­schen Unter­neh­mers Mário Fer­rei­ra. Das in der Werft von Via­na do Cas­te­lo gebau­te Schiff debu­t­iert am 31. Mai in Por­timão.

Auch die Oce­an Princess des Luxus­an­bie­ters Ocea­nia Crui­ses, zwi­schen 2009 und 2014 eini­ge Male zu Gast an der Algar­ve, lässt sich wie­der am Kreuz­fahrt­ter­mi­nal bli­cken - am 6. Juli. Am 4. Mai ist Por­timão Zwi­schen­halt der ers­ten Azama­ra Jour­ney des Luxus­an­bie­ters Azama­ra Crui­se Club aus der RCI-Grup­pe. Die­ses Schiff soll­te schon 2018 an die Süd­küs­te kom­men, ver­schob aber aus Wet­ter­grün­den sei­nen Zwi­schen­stopp.

Hapag-Lloyd schickt Han­sea­tic Inspi­ra­ti­on auf Jung­fern­fahrt vor­bei

Aus deut­scher Sicht beson­ders inter­es­sant ist am 23. Okto­ber der ers­te Besuch der Han­sea­tic Inspi­ra­ti­on. Das gera­de fer­tig wer­den­de Schiff der Ree­de­rei Hapag-Lloyd, eins der so genann­ten Expe­di­ti­ons­klas­se, macht auf sei­ner Jung­fern­fahrt von Ant­wer­pen nach Tene­rif­fa eine Visi­te in Por­timão. Es bie­tet Platz für maxi­mal 230 Pas­sa­gie­re, aus­schließ­lich in Außen­ka­bi­nen. Die meis­ten davon haben einen Bal­kon. Aus­fahr­ba­re glä­ser­ne Bal­ko­ne geben dem Gast das Gefühl, direkt über dem Was­ser zu schwe­ben. Der Decks­um­lauf auf dem Vor­schiff ermög­licht den Expe­di­ti­ons­teil­neh­mern, ganz vorn auf der Back zu ste­hen und damit näher am Gesche­hen zu sein als der Kapi­tän selbst. Beson­de­res opti­sches Fea­ture ist ein wel­len­för­mi­ger, blau­er Anstrich auf dem Rumpf.

Sonst in der Ant­ark­tis, aber am 17. April an der Algar­ve

Bereits am 17. April ist an der Algar­ve die Spi­rit of Ocea­nus der däni­schen Ree­de­rei TN Crui­ses K / S zu Gast. Sie wird in der Regel von Kreuz­fahrt­un­ter­neh­men für Ant­ark­tis-Tou­ren gechar­tert. Bereits 2010 war sie auf einer World Crui­se zu einem Zwi­schen­halt an Por­tu­gals Süd­küs­te.


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