Bildrechte: änny can´t sleep
Die Montagspost ist da und wow diese Frau ist der Inbegriff von Kreativität. Ich weiß ich weiß , ich sage das öfters aber Anne ist wirklich der Wahnsinn. Gefunden haben wir uns bei Twitter. Twitter ist wirklich toll und Anne aka @Sahnelinchen sowieso. Kreative Menschen strahlen meist eine innere Zufriedenheit aus, die ich z.B. so nicht besitze. Ich denke, da Sie ihre inneren Zerwürfnisse sehr gut in die Kunst packen können.
Anne und ich haben trotzdem einiges gemeinsam. Wir reisen beide sehr gerne, wir wohnen in einem Haus und das Nähen mag ich auch, auch wenn ich es noch nicht kann. Aber Anne kann noch so einiges mehr und deshalb möchte ich Sie euch einfach etwas genauer vorstellen.
Viel Spass.
Liebe Anne, schön dass Du Zeit für mich hast. Stell Dich doch bitte kurz vor:
Bildrechte: änny can´t sleep
Hallo Dani, herzlichen Dank, dass ich heute auf deiner digitalen Couch Platz nehmen darf. Ich heiße Anne, bin 31 Jahre und lebe seit ein paar Jahren mit meiner Familie in einem Vorort von Hamburg. 2012 habe ich unsere Tochter geboren, 2014 erblickte unser Sohn das Licht der Welt. Meine Hobbys sind… ok, Spaß beiseite – oder wie man dort sagt, wo ich gebürtig herkomme: „Witzle g’macht!“ Na, wo bin ich aufgewachsen?
1. Wie bist du zum bloggen gekommen und was ist dein 1. Fazit?
Änny can’t sleep gibt es nun schon seit Mitte 2010. Damals habe ich zwar öffentlich geschrieben, aber eigentlich war es nur für mich selbst und um Freunde und Familie auf dem Laufenden zu halten, während ich meine Ausbildung im „fernen“ Mittenwald machte. In der Bauzeit unseres Einfamilienhauses entstand dann zusammen mit meinem Mann das Bau- und Gartentagebuch DaBaTaBu und Änny can’t sleep musste weitestgehend pausieren. Mittlerweile schreibe ich, um für meine Kinder die schönen, aufregenden, alltäglichen, traurigen, ärgerlichen, freudigen oder lustigen Kleinigkeiten unseres Familienalltags zu dokumentieren. Ich bin jedes Mal wieder verblüfft und erfreut darüber, wenn ich ein Feedback bekomme. „Wie? Da gibt es Leute, die das interessiert, was ich schreibe?“ Das gibt mir dann immer einen unglaublichen Motivationsschub um weiter zu machen und v.a. sich und den Blog weiter zu verbessern.
2. Du bist Geigenbauerin, Wow… Wie kommt man zu so einem Beruf?
Ich bin in einer musikalischen Familie aufgewachsen. Meine Vater spielt Klavier und Orgel, meine Mama kann wunderschön singen. Beide sind seit Jahrzenten Chorsänger. Ich habe das sozusagen schon in die Wiege gesungen bekommen. Seit meinem 8. Lebensjahr spiele ich Geige. Außerdem habe ich schon immer gerne gewerkelt und gebastelt. Je friemeliger, desto besser. Nach dem Abitur begann ich zunächst ein Studium – Deutsch und Englisch auf Gymnasiallehramt – und war schnell ernüchtert. Es war so gar nicht das, was ich mir von der Ausbildung her und für die Zukunft vorgestellt hatte. Ich bewarb mich an der Staatlichen Musikinstrumentenbauschule in Mittenwald, nahm an der Aufnahmeprüfung teil und ergatterte einen der raren, jährlichen 12 Ausbildungsplätze.
3. Ich habe gelesen dass es für Dich wundervoll ist etwas mit den Händen entstehen zu lassen. Was sind deine 3 schönsten Ergebnisse und wieso?
– Mein Garten : Ich liebe, liebe, liebe ihn, auch wenn oder gerade weil er nie perfekt oder fertig sein wird. Und das ist das Tolle am Gärtnern. Man weiß nicht, was einen am nächsten Tag erwartet. Schon morgen kann eine Horde Wühlmäuse einfallen und die gerade angewachsene Hecke unterirdisch fällen – diesen Winter erst bei uns passiert. Oder aber es gibt einen perfekten Frühling, die Rosen gedeihen üppig wie nie und beschenken dich mit einer reichen Sommerblüte.
– Das „Wald-Zimmer“ und das „Hai-Zimmer“ so nennen wir unsere beiden Kinderzimmer. An jedem Zimmer habe ich etwa eine Woche lang gemalert. Die Planungszeit und das Einrichten nahmen aber noch viele weitere Stunden in Anspruch.
– Etwas ganz Besonderes bleibt für mich mein eigenes Gesellenstück. Ich bin damit überhaupt nicht zufrieden, aber es ist die erste selbstgebaute Geige, die ich damals „o.k.“ fand. Sie ist immer noch in meinem Besitz.
4. Du bist jung Mama geworden, war das geplant und welche Vorteile hat das?
Jung? Findest du? Ja, in der heutigen Zeit mag man jung sein, wenn man mit 30 bereits 2 Kinder hat, aber ich finde es genau richtig. Beide Schwangerschaften waren geplant, auch extra mit einem relativ kurzen Abstand. Mein Mann ist 6 Jahre älter als ich. Für ihn wurde es also sozusagen „langsam Zeit“ für Nachwuchs. Ich möchte bzw. erhoffe mir, dass die Zwei, wenn sie etwas größer sind, zusammen spielen können und wirklich miteinander aufwachsen. In Ansätzen klappt das sogar jetzt schon manchmal, z.B. wenn unsere Große ihren kleinen Bruder wieder zum Lachen bringt wenn er geweint hat. Dann schlägt mein Mutterherz ganz heftig.
5. Das Phänomen Nähen ist unglaublich und ich will es auch können, aber irgendwie klappt das nicht. Welche Tipps hast du für mich?
(Weiter)Machen.
Wichtig ist, dass man hochwertiges Nähgarn verwendet und eine gut funktionierende Nähmaschine hat. Beim Garn greife ich inzwischen ausschließlich zum teuren, weil es sehr viele Nerven spart. Hier sind keine Knoten drin, die Fadenstärke ist gleichbleibend und das Garn ist glatt und reißt nicht so leicht. Die Nähmaschine hingegen muss für den Anfang gar nicht so teuer sein, aber man sollte wissen, wie man sie bedient und wie man die Fadenspannung richtig einstellt. Dafür ist ein Anfänger-Nähkurs wirklich sinnvoll. Ich hatte in der 5. und 6. Klasse in der Schule Nähmaschinenunterricht und profitiere davon immer noch. Nähen ist wie Fahrradfahren. Wenn man es einmal gelernt hat, kann man es sein Leben lang.
6. Wie bist du auf deinen Blognamen gekommen?
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Er ist während meiner Geigenbauausbildung entstanden. „Damals“ haben mein Mann und ich gerade frisch verheiratet erst einmal für dreieinhalb Jahre, also meine komplette Ausbildungszeit, eine Wochenendehe geführt. Ich habe mich zu Beginn der Ausbildung manchmal ganz schön einsam gefühlt. Noch nie zuvor hatte ich alleine gelebt. Ich hatte so manche schlaflose Nacht, in der ich grübelte, ob das wirklich alles so die richtige Entscheidung gewesen war – und daher kam dann auch der Name. Eigentlich fand ich ihn viel zu lang und zu kompliziert, aber mittlerweile finde ich ihn toll, weil er eigentlich zu jeder Lebenssituation passt. Und er passt mitterweile besonders gut zum Blog einer Mama von zwei kleinen Schlafräubern.
7. Wie fühlt es sich an in einem schönen Haus in der Vorstadtidylle zu leben? Irgendwelche Nachteile?
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Es fühlt sich großartig an! Mit unserer Entscheidung, etwas außerhalb von Hamburg gebaut zu haben, bin ich immer noch sehr glücklich. Wir haben hier alle Schulen und Einkaufsmöglichkeiten direkt vor Ort, die das Familienherz so begehrt. Seit nun schon 6 Jahren leben wir trotz zweier Kinder und dank S-Bahn-Anschluss ohne Auto. Und auch ein verhältnismäßig langer Weg zur Arbeit hat einen positiven Aspekt: bei der Bahnfahrt kann man wunderbar einfach mal ein Buch lesen, im Internet surfen oder einfach nur nichts tun.
8. Über was schreibst Du am liebsten und welcher ist dein schönster Artikel?
Am liebsten schreibe ich über den ganz normalen Alltag, denn während ich darüber schreibe, wird mir jedes Mal wieder bewusst, wie besonders und individuell doch eigentlich banale Dinge sind – wenn man sie nur mal im Detail betrachtet. Mein liebster Artikel handelt aber vom mit Abstand abgefahrensten Erlebnis, dass ich bisher in meinem Leben hatte: die wunderschöne, sanfte Wassergeburt meines Sohnes.
9. Was liest du denn gerade und wer ist dein Lieblingsschriftsteller(in)?
Zur Zeit versuche ich, mir die Zeit für den auf Twitter unter traurigen Umständen bekannt gewordenen Roman „Willkommen am Meer“ von Kai-Eric Fitzner zu nehmen (#einBuchfuerKai). Ich muss gestehen, seit die Kinder da sind, komme ich nur noch selten zum Bücher lesen. Mein Lieblingsgenre ist aber ansonsten auch eher Fantasy, wie z.B. die Pullman-Trilogie „His Dark Materials“ oder auch die Harry Potter Bücher. Ich liebe es, einfach mal für ein paar Minuten oder Stunden in eine andere Welt abzutauchen. Einen wirklichen Lieblingsschriftsteller habe ich aber nicht. Da mag ich mich nicht festlegen.
10. Dein Mann ist auch bei Twitter unter @Papapelz zu finden, flirtet ihr manchmal beim twittern oder begegnet ihr euch da nicht so?
Flirten finde ich auf die altmodische Art immer noch am Besten. Aber wir interessieren uns sehr für das, was der andere twittert und begegnen uns dort schon durch Favs oder Kommentare ab und an. Oft sprechen wir abends im wahren Leben auch noch über das, was auf Twitter den Tag über so los war.
11. Möchtest Du wieder in deinen Beruf zurück?
Ich vermisse es sehr, alten Instrumenten wieder eine Seele zu geben, ihre „Wunden“ zu heilen und trotzdem die Narben der Zeit zu würdigen. Das ist etwas ganz Besonderes und Wunderschönes an diesem Beruf. Andererseits arbeitet man als Geigenbauer aber auch stundenlang konzentriert im Stillen – mal abgesehen vom Kontakt zu Kollegen (wenn vorhanden) oder zur Laufkundschaft. Da ist man dann ganz alleine mit sich und dem Instrument oder dem Bogen. Das kann sehr meditativ, aber auch etwas einsam sein. Eine Selbstständigkeit mit eigener Werkstatt käme unter anderem deshalb für mich (noch) nicht in Frage. Ich möchte nach der Elternzeit aber auf jeden Fall erst einmal wieder zu meiner alten Arbeitsstelle zurückkehren.
12. Zum Abschluss möchte ich noch wissen was du dir für dich selber wünscht?
Zur Zeit wünsche ich mir v.a. Gesundheit. Meine Familie (und besonders ich) war den ganzen Winter immer wieder krank. So langsam ist es dann mal gut. Und ansonsten hätte ich gegen eine wachsende Leserschaft meines Blogs nichts einzuwenden.
Liebe Anne, ich danke dir für deine offenen Worte und dafür, dass Du mir soviel von Dir und eurem Leben erzählt hast. Ich freue mich auf neue Artikel von Dir, um weiterhin ein kleines bisschen über euch zu erfahren.
Wer noch mehr von Anne sehen will kann hier vorbeischauen:
instagram: Sahnelinchen
Facebook: http://www.facebook.com/aenny.cant.sleep
Bloglovin
Was sagt ihr denn zu Anne und ihrer süssen Familie?
Wir lesen uns nächsten Montag wieder.
Ich wünsche euch eine schöne Woche.
Eure Glucke