Krankheit, Arbeit und das schlechte Gewissen

Vor einigen Tagen hat die liebe Endwinterwunder auf ihrem Blog über Krankheiten und Achtsamkeit geschrieben. Ein toller Text und er trifft (blöderweise)  er auch gerade auf mich zu.

Arbeitsstart und schon krank

Wer hier aufmerksam mitliest weiß, dass ich erst vor kurzem meine Vollzeitstelle wieder angetreten habe. In der Zeit habe ich fast jedes Wochenende irgendwie flachgelegen. Entweder mit Migräne (zweimal) und jetzt diesem ominösen Infekt, der eine Mischung aus halb grippaler Infekt und halb MagenDarm ist. Aber, bisher hat sich das ganze als sehr arbeitgeberfreundlich entwickelt: zum Montag war ich immer wieder fit. Jetzt, in Woche vier, ging leider nichts mehr. So oder so musste ich also zum Arzt und der hat mich -ohne mir überhaupt die Hände schütteln zu wollen, der kluge Mann – direkt mal einen Platz auf der Couch gesichert. Also der eigenen. Zum auskurieren. Denn machen kann man da nichts, ausser warten und Tee trinken.

das schlechte Gewissen 

Ich, meines Zeichens: Vorbildarbeitnehmer, habe in den vergangenen Jahren immer versucht möglichst nicht zu fehlen. Die Fehltage die ich dann mal hatte, waren dann einzelne Tage, zum Beispiel wegen Migräne. Und immer im Hinterkopf das schlechte Gewissen der Firma gegenüber.

Aber warum eigentlich? Mal ehrlich: es dankt dir keiner, wenn man krank zur Arbeit kommt. Klar, begeistert ist dein Vorgesetzter und deine Kollegen auch nicht über eine Krankmeldung, denn die Arbeit muss gemacht werden. In den meisten Fällen bleibt dann sowieso alles liegen und du darfst den Wust eh alleine wieder wegarbeiten. Die damit verbundenen Überstunden bekommt man aber selbstverständlich nicht bezahlt, sondern kann die als Überstunden nehmen. In der Theorie. So oder ähnlich wird es bei den meisten aussehen.

Und noch weniger wird dir gedankt, wenn du als Bazillenmultiplikator deine Kollegen verseuchst. Ich weiß jetzt, dank einem Gespräch bei meiner Krankmeldung, wem ich die Seuche zu verdanken habe.

In Zukunft werde ich Kollegen, die ihre Sätze mit:’Meine Frau und die Kinder lagen am Wochenende mit (bitte beliebige Krankheit einsetzen) flach., meiden und gegebenenfalls mit Baktolan desinfizieren.

Sich selbst in den Fokus setzen

Wer krank ist, ist krank. Ich für meinen Teil bin niemand, der sich wegen einem Schnüpfchen oder einen kratzigen Hals drei Wochen krankschreiben lässt. Wenn es mir aber schlecht geht, scheue ich nicht mehr den Weg zum Arzt und lasse auch eine Krankmeldung zu. Ich muss ja nicht nur in Zukunft meinen Arbeitgeber mit meiner Leistungsfähigkeit überzeugen, sondern auch für meine Tochter und für meinen Mann sorgen. Nebenbei gibt es eine Vielzahl von Krankheiten, die chronisch werden können. Und dann fällt man ganz aus – das mag weder dein Arbeitgeber, noch die Krankenkasse und führt garantiert nicht zu einer Erhöhung deines Gesundheitsstatus.

Abwägen und im Notfall einen Gang runterschalten

Es gibt da wohl keine verbindliche Aussage, was man wie zu tun hat. Leider ist es ja manchmal so, dass gerade dieses Projekt abgeschlossen werden muss oder man wirklich der einzig verbliebene Kollege ist, der noch die Stellung hält.

Im Allgemeinen sollte man aber wieder mehr auf seinen Körper hören und ihm das geben was er im Krankheitsfall braucht: Ruhe. Ohne schlechtes Gewissen.

In diesem Sinne werde ich jetzt hier meinen Tee schlürfen und mir die Bettdecke wieder bis unter die Ohren ziehen.

Ahoi an alle Schniefnasen und Seuchenmutterschiffe!


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