Kosmetik einmal anders: Jetzt räum ich richtig auf

Kosmetik einmal anders: Jetzt räum ich richtig aufTäglich pflegen wir unsere Haut und stylen uns. Doch was ist mit unseren vier Wänden? Brauchen die nicht auch ab und zu ein neues Gesicht?

Wie oft denken Sie darüber nach, dass Sie eigentlich mal wieder ausmisten und umgestalten müssten. Dann schieben Sie den Gedanken wieder weg, aus Mangel an Ideen. Und wenn Sie es anpacken, bleibt doch vieles so wie es war.

Hier kommt Constanze Köpp ins Spiel: Sie ist Seele, Herz und Hirn hinter WOHNKOSMETIK. Ich habe Conni vor kurzem persönlich kennengelernt und dachte sofort, über diese Frau sollen meine Leserinnen mehr erfahren.

Lassen wir Conni selbst erzählen…

Wie ist deine Berufung zur Wohnkosmetikerin entstanden?

Ich war immer schon ein quirliges, kreatives Mädchen. Ich fing an, Löcher in meine Gardinen zu schneiden, Tisch und Stuhl zu verrücken und spürte, wie sich mein Gefühl veränderte. Ich erkannte schnell, wie uns unser Wohnumfeld manipulieren kann. Ich tobte mich in der ganzen Wohnung meiner Eltern aus, spann den Bogen weiter zu den Kinderzimmern meiner Freundinnen. Wo Conni Köpp war, entstanden Unruhe (Sicht der Eltern) und gleichzeitig Freude (Sicht meiner Freunde). Aber ich schrieb auch früh Geschichten, und so landete ich zunächst im Verlag. 5 Jahre später sprengte ich die Ketten der Festanstellung und gründete mein kleines Unternehmen WOHNKOSMETIK. Das Timing war perfekt! Und heute liebe ich noch immer, was ich tue, was anderes kann ich auch nicht: Räume gestalten & Menschen glücklich machen sowie Bücher & Kolumnen schreiben!

 Was treibt dich an, morgens aufzustehen?

Einerseits das kleine Pflichtprogramm: Kinder wecken, Frühstückstisch decken, Haushalt machen. Und dann natürlich die wundervollen Termine, die ich habe. Oder ein Frühstück mit Freunden. Oder eben einfach mal am offenen Fenster auf meiner Couch den Tag mit einem guten Buch einläuten, bevor es wieder an Texte und Akquise geht.

Was unterscheidet die Wohnkosmetikerin von professionellen Einrichtern?

Ich glaube, Einrichter lieben leere Räume, können vor ihrem geistigen Auge nur einrichten, was nicht behindert. Ich hingegen liebe auch die Fülle und das Chaos, denn mit dem arbeite ich. Ich baue es mit meinen Kunden ab – und was bleibt, das wird verwandelt, bewegt, geschoben und poliert. Aber ganz on top liebe ich die Geschichten der Menschen und alle Räume, die wie ein Spiegel für mich sind. Wenn die Menschen nicht mehr gern hinein schauen, werde ich gerufen, um genau das zu ändern! Ich stehe stets im Dialog mit meinen Kunden, und die Themen sind nicht nur rund ums Wohnen und Umgestalten – viel mehr rund ums Leben!

Welche Menschen buchen dich?

Ich habe keine Zielgruppe, weil ich überzeugt davon bin, dass sich jeder einmal ein „wellness für die Wohnung“ gönnen sollte. Ob es nur eine Beratung ist oder ein Powertag, das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Aber zu mir kommen Singles, Familien, Trauernde, Chaoten, Unternehmer und Benachteiligte. Aber auch Makler und sonstige Gewerbetreibende. Es ist einfach zu reizvoll, aus Vorhandenem das Beste heraus zu holen. Und wo Menschen einen Raum betreten, ist die Wohnkosmetikerin Zuhause!

Welche Tipps zur Motivation kannst du auf die Schnelle geben, um das oft so notwendige Ausmisten in den eigen vier Wänden zu erleichtern?

Sofort die Einstellung ändern! Ich will LUST nicht LAST, wenn es ums Aufräumen und Umgestalten geht. Wir sollten anspruchsvoller werden, was das Wohnen angeht. Wer und was schnorrt wertvollen Platz? Was brauchen, was lieben wir? Kaputtes zieht Kaputtes an! Vermehren wir, was wir mögen. Wer viel hat, hat viel Arbeit. Der Mensch braucht nicht viel, und er benötigt noch viel weniger. Ich will das Innen füllen und das Außen leeren!

Mit deinem Projekt “Hamburg hält zusammen”  willst du Brücken bauen zwischen arm & reich. Was steckt genau hinter dem Projekt?

4 Jahre nach Gründung rief ich mein soziales Wohnprojekt „HH-HZ 2010“ / „Hamburg hält zusammen“ ins Leben, weil ich auch jenen Menschen ein schönes Zuhause bieten möchte, die sich meine Dienstleistung finanziell nicht leisten können. Armut bedeutet nicht, spartanisch eingerichtet zu sein. Und so werde ich entweder von Firmen einmalig unterstützt, die mal nicht nur Geld in Vereine stecken möchten, sondern einmal eine Dienstleistung spenden. Die Familie zahlt keinen Cent, bekommt von mir noch zusätzlich 50€ fürs Sparschweinchen, um sich einen kleinen Wunsch erfüllen zu können. Nach dem Einsatz verbinde ich Familie und Firma und das Spender-Logo landet auf meinem Blog. Sollte sich aber eine Familie bei mir melden, für die ich keinen Förderer habe, führe ich natürlich trotzdem eine Wohnkosmetik durch. (Dann fallen nur leider 50€ weg). In 2012, meinem Jubiläumsjahr, spende ich selbst von jedem Powereinsatz und jeder Schulung 5€ in den Verein „Nestwärme“.

Du bist nicht nur  Wohnkosmetikerin sondern auch Autorin. Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Bereits als Kind sammelte ich Geschichten, die berühren. Über die man nicht gern spricht. Ich schrieb erste kleine Geschichten über Außenseiter, Waisenkinder, Kranke. Mein Vater ist ein großer Redner und Sprachkünstler gewesen, seine Gene trage ich in mir. Mein 1. Buch „Frannys Reise“ verlegte ich bei BOD, bis ein großer Verlag es kaufte. Es folgte ein Wohnbuch (rororo) und demnächst ein zweites. Ich schreibe auch Kolumnen, weil ich Menschen berühren und bewegen will. Bäume sollten nicht umsonst sterben, ich will dem Papier einen Wert geben!

Ein Kinderbuch über das Sterben erscheint auf den ersten Blick als harte Kost. Was hat dich zu diesem Thema bewogen?

Ich wollte ein Thema, das zeitlos ist. Ich wollte dazu beitragen, Tabuthemen zu brechen. Heute lese ich gern in Schulen, gebe Lesungen überall. Kinder lesen mich, Erwachsene buchen die Lesung. Ich selbst verlor meine 1. Freundin, als ich 6 war. Niemand sprach darüber. FRANNY nimmt kein Blatt vor den Mund. Dieses Buch hat bereits viel bewegt, die vielen Zuschriften gehen mir bis heute sehr ans Herz.

Wie sehen deine Visionen, Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft aus?

Ich möchte einmal im Hamburger MICHEL lesen. Und ich möchte im Alter andere beim Schreiben unterstützen und viele schöne Texte lektorieren. Und aus WOHNKOSMETIK habe ich ein wahres Imperium geschaffen! Meine Enkel tanzen im Garten um meine Schreibmaschine herum und ich lebe glücklich am Strand.

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Constanze Köpp, gebürtige Hamburgerin, lebt mit ihren zwei Töchtern in HH-Rotherbaum. 2006/7 gründete sie ihr Unternehmen Wohnkosmetik. Sie ist Buchautorin, freie Texterin und Kolumnistin für das Magazin “womaninthecity”.

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