Endlich geschafft! Nach Monaten der Plackerei, nach zahllosen Stunden in der Bibliothek und schlaflosen Nächten vor dem Computer ist die Studienarbeit fertig. Jetzt nur noch ausdrucken, binden lassen und abgeben. Doch da ist dieser Gedanke, lästig wie ein Nadelstich – was, wenn der Text Fehler enthält?
Die schlechte Nachricht: So gut wie immer ist das der Fall. Die gute Nachricht: Hier kann ein Korrektor helfen. Oft empfiehlt sich zusätzlich ein Lektorat, um Stilblüten, geschraubte Formulierungen oder inhaltliche Fehler aufzuspüren. Doch ein sorgfältiges Korrektorat bzw. Lektorat hat seinen Preis und das aus guten Gründen.
Inhalt: Ist ein Korrektorat sinnvoll? | Der Wert eines Korrektorats | Zeilen und Zeichen | Dauer der Korrektur | Unterschied zwischen Korrektorat und Lektorat | Ablauf und Preise | Brauche ich ein professionelles Korrektorat/Lektorat?
Ist ein Korrektorat sinnvoll?
Nicht nur Studenten wissen den Wert eines gründlichen Korrektorats zu schätzen. Auch etablierte Autoren kennen das Phänomen der Betriebsblindheit bei eigenen Texten. Die Sätze scheinen vertraut, ganze Abschnitte werden beim Durchlesen nur noch gescannt. Ein erfahrener Korrektor geht mit einem frischen, unverstellten Blick an den Text heran und hilft beim Aufspüren von Fehlern.
Oftmals wird erst spät – manchmal zu spät – daran gedacht, einen Experten für Grammatik, Stil und Rechtschreibung auf die eigene Arbeit blicken zu lassen. Doch je eher ein Korrektor beauftragt wird, desto besser. Andernfalls können sich die Preise zum Beispiel aufgrund einer sehr knappen Deadline nach oben schrauben, da der Korrektor eventuell Nacht-, Wochenend- oder Feiertagszuschläge berechnen muss.
Der Wert eines Korrektorats
Wer in Deutschland einen Dienstleister beauftragt, hat hohe Erwartungen. Es kostet schließlich Geld, eine Website professionell programmieren zu lassen oder einen Social Media Manager mit der Pflege von Online-Kanälen zu betrauen. Bei einem Korrektorat von Texten scheint dieses Bewusstsein jedoch nicht immer vorhanden zu sein.
Woran liegt das? Zum einen sicherlich an den Dumpingpreisen. Da werden Korrektorate mit einem Preis von 0,99 € pro Normseite und weniger angeboten. Zum Verständnis: Bei einer Normseite wird in Zeichen pro Zeile gerechnet, was laut der VG Wort einer ungefähren Anzahl von 1.450 Zeichen inklusive Leerzeichen entspricht.
Im Netz verbreitet ist die Angabe von 1.800 Zeichen. Diese Schätzung stammt jedoch aus der längst vergangenen Zeit der Schreibmaschinen. Die Schreibmaschinenschrift war nicht-proportional, alle Buchstaben hatten die gleiche Dickte. Auch sind einige Computer-Schriftarten wie die bekannte Courier New nicht-proportional und werden daher auch Festbreitenschriften genannt. Doch das gilt nicht für alle Schriftarten, die wir regelmäßig verwenden.
Zeilen und Zeichen
Für die proportionalen Schriftarten wie Times New Roman oder Arial, die wir am Computer überwiegend benutzen, gilt: Eine Zeile, in der häufig „schlanke“ Buchstaben wie l,i,I,j usw. vorkommen, bietet mehr Platz für Zeichen als eine Zeile, in der besonders viele „breite“ Buchstaben wie B,W,T usw. auftauchen. Es sind also nicht immer gleich viele Zeichen in jeder Zeile vorhanden. Zur besseren Veranschaulichung:
Courier New
Times New Roman
Arial
Sofort fallen die unterschiedlichen Abstände zwischen den einzelnen Buchstaben auf. Bei Courier New hingegen bleibt der Abstand gleich.
Normseiten können auch aus anderen Gründen unterschiedliche Zeichenzahlen aufweisen. Zum Beispiel, wenn mehrere Dialogzeilen untereinander geschrieben werden:
»Was machst du heute noch?«, fragte er.
»Spazieren gehen«, antwortete sie.
»Klingt gut.«
Dennoch stellt die Normseite für Korrektoren eine wichtige Maßeinheit dar, um den Umfang eines Auftrags möglichst genau einschätzen zu können. Daher setzen die meisten Korrektoren einen Preisrahmen, denn die bloße Anzahl der Normseiten kann aus den oben genannten Gründen nur ein Kriterium sein. Wichtig ist auch die Satzstruktur, die Zahl der Fehler etc.
Hinzu kommt die bereits angesprochene Frist. Eine Vielzahl von Korrektoren arbeitet freiberuflich und muss die teils hohe Zahl an Aufträgen auf den Tag genau takten. Schließlich benötigt der Kunde den fertig korrigierten Text zum vereinbarten Zeitpunkt.
Dauer der Korrektur
Wie lange dauert das Korrektorat?
So verständlich diese Frage ist, auch hier ist eine pauschale Angabe schwer möglich. Den meisten Kunden ist wichtig, dass der Korrektor die Deadline einhält. Eine ehrliche Antwort ist hier Pflicht!
Ein gründliches Korrektorat muss sorgfältig durchgeführt werden. Dafür ist genügend Zeit nötig, schließlich sitzt der Korrektor nicht 24/7 vor dem Text, sondern braucht auch Pausen, um sich mit voller Konzentration jedem einzelnen Satz widmen zu können.
Einige Korrektoren bieten Blitzkorrektorate über Nacht an. Ich persönlich betrachte solche Angebote mit Skepsis. Meiner Ansicht nach kann ein Text nur durch mehrere Korrekturphasen, zwischen denen im Idealfall mehrere Tage, mindestens aber einige Stunden Abstand liegen, wirklich gründlich geprüft werden.
Unterschied zwischen Korrektorat und Lektorat
Neben dem Korrektorat biete ich auch ein Lektorat der Texte an. Hierbei unterscheide ich zwischen stilistischem und inhaltlichem Lektorat.
Stilistisches Lektorat
- Verbesserung von Stil, Satzbau, Formulierungen
- Vermeiden von Dopplungen
- Verringerung von Wortwiederholungen
- Optimierung des Leseflusses
Das stilistische Lektorat hat zum Ziel, den Text flüssiger zu gestalten. Steife Formulierungen, Passiv-Konstruktionen und abgedroschene Metaphern werden in diesem Prozess ausgemerzt. Als Ergebnis wird der Leser stringent und klar geführt.
Inhaltliches Lektorat
- Prüfung auf Plausibilität: Ist der Text in sich stimmig?
- Kontrolle von Quellen und Literaturangaben
- Überprüfung der Argumentation
- Klärung der Fragestellung: Wurde diese beantwortet?
Als ehemaliger Student der Sozialwissenschaften biete ich inhaltliche Lektorate in den folgenden Fachbereichen: Philosophie, Geschichte, Soziologie, Kulturwissenschaften und Psychologie. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf Fragen wie: Wurde das Thema in angemessenem Umfang behandelt? Sind die Argumente plausibel und führen sie zu logischen Schlussfolgerungen?
Ablauf und Preise
Jeder Auftrag ist eine individuelle Leistung, die sich nicht mit Pauschalpreisen berechnen lässt. Möchten Sie ein Korrektorat und/oder Lektorat in Auftrag geben, nehmen Sie gern Kontakt zu mir auf. Ideal wäre es, wenn Sie mir via E-Mail die ersten fünf Seiten Ihres Textes zusenden und mir die gewünschte Leistung nennen. Anhand dessen kann ich Ihnen ein maßgeschneidertes Angebot erstellen. Diese Erstprüfung ist kostenlos.
Brauche ich ein professionelles Korrektorat/Lektorat?
Vier Augen sehen mehr als zwei und selbst die erfahrensten Autoren und Texter überlesen häufig ihre eigenen Fehler. Wer also mit einem guten Gefühl seine Abschlussarbeit oder andere wichtige Texte aus den Händen geben will, macht bei einem professionellen Korrektorat bzw. Lektorat garantiert nichts falsch.