Felix Falk ist Geschäftsführer des BIU - Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. und heutiger Kandidat unserer Blogreihe „Köpfe der Spielebranche„. Nach seinem Studium in Berlin und Liverpool, war Felix Falk viele Jahre als Jazzmusiker tätig, bevor er im Jahre 2009 zur USK wechselte. Seit Januar 2017 ist er beim BIU. Dort hat er, in Zeiten einer Bundestagswahl und einem zum Glück wachsenden Verständnis für die Relevanz von Computerspielen, viel zu tun. Im Interview klärt er uns über seine Aufgaben, seinen Berufsalltag, seine Ambitionen und Ziele, die zum großen Teil mit dem aktuell viel diskutierten Thema einer bundesweiten Games-Förderung zusammenhängen, auf.
Games-Career.com: Seit Januar diesen Jahres bist Du Geschäftsführer des BIU. Kannst du uns einen kurzen Einblick in den Aufgabenbereich geben?Felix Falk: Wegen der bevorstehenden Bundestagswahl habe ich mich in den vergangenen Wochen und Monaten besonders stark um alles Politische gekümmert. In sehr vielen Gesprächen mit Politikern aller Parteien, auf Bundes- wie auch auf Landesebene, habe ich für die Games-Branche als Wirtschaftsfaktor, Kulturgut und Innovationstreiber geworben. Immer mehr Politiker verstehen endlich die besondere Relevanz von Games und dass sich die Rahmenbedingungen in Deutschland für die Branche schnell verbessern müssen, damit wir international nicht den Anschluss verlieren. Gleichzeitig ging es natürlich um die gamescom. Zwischen beiden Bereichen haben wir in diesem Jahr besonders stark die Schnittmengen genutzt. Das haben nicht zuletzt die Besuche der Bundeskanzlerin und der über 150 weiteren Politiker gezeigt.
Games-Career.com: Wie sieht dein Daily Business aus und was willst Du als BIU-Geschäftsführer mittel- und langfristig erreichen?Felix Falk: Als Verband sind wir vor allem ein wichtiges Bindeglied zwischen unterschiedlichen Akteuren, etwa der Games-Branche und der Politik. Daher ist mein Alltag vor allem durch viele Gespräche geprägt, etwa mit Politikern und Journalisten aber auch natürlich mit unseren Mitgliedern, Partnern und weiteren Akteuren der deutschen Games-Branche. Unser Ziel ist es Computer- und Videospiele als wichtigem Zukunftsmedium für Gesellschaft und Wirtschaft Geltung zu verschaffen, seine großartigen Chancen zu nutzen und die Bedingungen für die Games-Branche in Deutschland dauerhaft und nachhaltig zu verbessern. Daneben wollen wir die gamescom natürlich weiterentwickeln und ihren weltweiten Spitzenplatz auch weiterhin ausbauen.
Games-Career.com: Was willst Du tun, um Games in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik mehr Gewicht zu verleihen?Felix Falk: Wenn man die heutige Situation mit der vor noch ein paar Jahren vergleicht, so sind wir bei der Anerkennung von Games als wichtigem Wirtschaftsfaktor, Kulturgut und Innovationstreiber riesige Schritte vorangekommen. In meinen Gesprächen mit politischen Akteuren geht es immer stärker um den großen Wert, die Chancen und Potentiale von Games. Es gibt eine große Neugier auf die gesamte Games-Kultur und da ist es unser Job, aufzuklären und gute Vorschläge für Initiativen zu machen. Diesen Rückenwind werden wir weiter nutzen und weiter für das positive Image von Games in Deutschland arbeiten.
Games-Career.com: Die Bundestagswahlen haben jüngst stattgefunden und viele der großen Parteien haben in ihren Programmen unterstrichen, dass sie sich stärker für die Games-Branche einsetzen wollen. Wie stehen die Chancen für eine bundesweite Förderung für Spieleentwickler?Felix Falk: Die Chancen für eine bundesweite Games-Förderung in Deutschland standen noch nie besser. Alle relevanten Parteien beschäftigen sich aktiv mit diesem Thema, wie die Programme zur Bundestagswahl gezeigt haben. Auch auf der gamescom haben wir sehr eindeutige und starke Bekenntnisse von vielen Politikern für eine stärkere Unterstützung der deutschen Games-Branche gehört, unter anderem von den Generalsekretären und Bundesgeschäftsführern in der Wahlkampf-Arena aber auch von der Kanzlerin. Aber wir sind noch nicht am Ziel. Damit die Entwicklungsförderung für Games auch in Deutschland endlich konkret auf den Weg gebracht wird, müssen wir noch weiter Überzeugungsarbeit leisten. Es ist dabei besonders wichtig, dass die Games-Branche in Deutschland weiter gemeinsam an einem Strang zieht und sich alle Akteure nachdrücklich für eine Förderung einsetzen.
Games-Career.com: Games gelten als Motor der Digitalisierung. Kannst du uns Beispiele geben, an denen das besonders gut sichtbar wird?Felix Falk: Games sind ein ganz wesentlicher Katalysator bei der Digitalisierung und Vernetzung von Wirtschaft und Gesellschaft. Besonders deutlich wird das, wenn man sich den großen Erfolg der Smartphones und Tablets anschaut. Games waren das erste Medium, das sich dieser neuen Plattform vor zehn Jahren bedient hat. Dabei wurden nicht nur Inhalte dafür angepasst, sondern auch Geschäftsmodelle. Inzwischen gibt es weltweit eine Vielzahl junger Games-Unternehmen, die sich auf Mobile-Games spezialisiert haben und teilweise mehrere Milliarden Euro wert sind. Auch heute kommt kaum eine Präsentation eines neuen Top-Smartphones ohne Games aus. Aktuelle Beispiele für die besondere Bedeutung der Games-Branche sind Virtual und Augmented Reality. Bei beiden Technologien ist die Games-Branche Pionier und entwickelt Inhalte und Interaktionskonzepte, die bereits heute in zahlreichen anderen Wirtschaftsbereichen angewendet werden.
Games-Career.com: Warum engagiert sich der BIU für den e-Sport?Felix Falk: eSports ist ein sehr wichtiges Thema: Nirgends wird die Games-Kultur so deutlich wie beim digitalen Sport. Wer nur einmal die Bilder von einem großen Turnier wie der ESL One gesehen hat, versteht sofort, dass Games ein soziales und verbindendes Medium sind. Dass die Wahrnehmung von Computer- und Videospielen in Deutschland heute so positiv ist, hängt daher auch stark mit dem eSports-Trend zusammen.
Games-Career.com: Hätte man Dich vor 15 Jahren gefragt, wo Du Dich 2017 siehst, was hättest Du geantwortet?Felix Falk: Mit Sicherheit: „Keine Ahnung". Anstatt mir langfristige Karriereziele zu setzen, war es mir immer am wichtigsten, Freude an dem zu haben was ich konkret tue. Außerdem war mir persönlich immer wichtig, flexibel genug zu bleiben, um auch auf unerwartete Chancen reagieren zu können. Deshalb ist mein Lebenslauf vermutlich nicht unbedingt sehr typisch, aber für mich war und ist es genau das richtige.
Games-Career.com: Und wenn wir Dich heute fragen? Wo siehst Du Dich in 10 Jahren?Felix Falk: Keine Ahnung.
Games-Career.com: Games-Carrer.com: Sind Spiele auch ein privates Hobby von Dir? Und wenn ja, welches ist Dein momentaner Favorit?Felix Falk: Ich liebe Computerspiele. Allerdings komme ich nur noch selten zu den richtig zeitintensiven Titeln. Dann schon eher mobile Spiele, die auch mal zwischendurch reinpassen. Two Dots lässt mich schon seit längerer Zeit nicht los und meine neuste Entdeckung heißt Chezz.
Games-Career.com: Wir wünschen dir und dem BIU viel Erfolg bei den anstehenden Herausforderungen! Vielen Dank für das Interview.
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Eine besessene Gamerin war Anietta zwar nie - doch die fesselnde Intensität von Videospielen kann sie dennoch nachvollziehen... Ihre Games-Erfahrungen beschränken sich in etwa auf folgende: Leidenschaftliches "Boulder Dash"- und "Oh Mummy"-Spielen auf dem Schneider Computer ihres kleinen Bruders in ihrer Kindheit, leidenschaftliches "Brickles"-Spielen auf einem eher frühen Modell des Apple Macintosh ihres Onkels, leidenschaftliches "Tetris-Spielen" auf dem Gameboy ihres kleinen Bruders, leidenschaftliches "Point and Click Adventure"-Spielen auf eigenem PC und leidenschaftliches Scrabblen, Quizduellieren und Flightcontrollen auf dem eigenen iPhone. In ihrem Privatleben geht es bei Anietta momentan leider eher darum die Spielbesessenheit ihrer drei Jungs Nick (11), Cosmo (5) und Oskar (12) zu begrenzen, denn zumindest die Großen scheinen schon fast in den Welten von "Minecraft", "Clash of Clans" und "Hearthstone" zu leben - wenn man nur von den Esstischgesprächen ausgeht. Alle drei liiiiiiiiieben Games und finden es extrem cool, dass Anietta neben ihrer Tätigkeit bei Games-Career.com schon seit einigen Jahren als Teamassistentin und gute Seele in der PR-Agentur für die Games-Branche - Quinke Networks fungiert und somit nah am Geschehen ist.