Am Wochenende hatte ich Besuch von meiner Familie und wollte ihnen abseits der touristischen Restaurants die fränkische Küche näherbringen. Da das Wetter auch mitspielte, entschieden wir uns für das Restaurant Kopernikus. Es liegt mit seinem schönen Biergarten direkt an bzw. auf der Stadtmauer im Krakauer Haus hinter der Insel Schütt. Laut eigenen Angaben ist die deutsch-polnische Küche ein Ergebnis der engen Städtepartnerschaft zwischen Krakau und Nürnberg. Den Bewertungen nach ist das Restaurant sehr beliebt und war bei unserer Ankunft dementsprechend voll, aber zum Glück hatten wir reserviert :)
Im Biergarten spenden viele Schirme Schatten, da es wohl etwas schwieriger wäre, große Bäume auf der Mauer wachsen zu lassen. Einige Tische stehen etwas abschüssig, sodass man recht schief sitzt, was auf Dauer anstrengend werden kann. Mich hat es jedoch nicht gestört.
Unsere Bedienung war sehr aufmerksam und fragte uns immer sofort, ob wir noch etwas trinken wollten, sobald sie sah, dass unsere Gläser leer waren. Wir bestellten alle das Rotbier “Penning aus Hetzelsdorf”, was uns super gut schmeckte. Da wir bei diesem blieben, kann ich zu den anderen nichts sagen, obwohl das Kopernikus ein Sortiment aus acht verschiedenen Brauereien führt, darunter vier dunkle fränkische Bierspezialitäten.
Das Essensangebot ist eine Mischung aus polnischen Piroggen, typischen Brotzeitplatten und warmen fränkischen Speisen. Jeder von uns bestellte ein anderes Gericht. Leider kamen fast alle Teller gestaffelt an, weshalb einige schon aßen, während andere noch auf ihr Essen warteten. Insgesamt betrug die Zeit zwischen der ersten und letzten gebrachten Speise aber nicht mehr als 10 Minuten.
Ich aß die fränkische Rinderroulade mit Semmelknödeln und viel Soße. Hier gingen die Meinungen etwas auseinander. Ich glaube, dass die Soße nicht frisch bzw. selbst zubereitet wurde, während mein Freund vom Gegenteil überzeugt ist. Außerdem kam die Roulade nur lauwarm an den Tisch.
Meine Mama bestellte Piroggen nach mediterraner Art und war begeistert. Diese polnischen Teigtaschen wurden gebraten und waren gefüllt mit Austernpilzen und Blattspinat. Dazu gab es einen Rucola-Blattsalat und grünes Pesto. Dieses Essen hat mir auch sehr geschmeckt.
Ein weiteres Highlight war das tellergroße Schnitzel mit Pommes, welches sich meine Oma bestellte. Für sie war die Portion zu groß und wir konnten alle mal probieren ;)
Hier merkte man die Details: Das Schnitzel war definitiv mit Butter in einer Pfanne gebraten und nicht wie leider oft üblich einfach frittiert. Die Pommes waren knusprig, aber nicht selbstgemacht. Dafür waren wir uns einig, dass das Krustenbrot, welches zu einigen Gerichten serviert wurde, seinen Namen echt verdient hat: Die Kruste war richtig schön knusprig und das Innere fluffig.
Von den anderen drei Gerichten habe ich keine Fotos, da diese erst später ankamen und alle über das Essen hergefallen sind. Damit blieb keine Zeit die Gerichte unversehrt abzulichten. Mein Freund hatte einen Wurstsalat, der sicher mit denen aus anderen deutschen Gaststätten mithalten kann. Dann wurde noch eine Brotzeitplatte bestellt, die insgesamt lecker schmeckte, aber die in der Speisekarte angekündigten Krakauer Würstchen vermissen ließ. Als letztes bekam mein Opa seine Fleischküchle mit Kartoffelsalat. Er befand es ebenfalls für lecker.
Insgesamt hatten wir einen sehr schönen Abend im Kopernikus, was hauptsächlich an den Getränken, der Location und dem tollen Wetter lag. Das Essen war sehr gut bis annehmbar und lässt mich neugierig zurück, was mich bei einem zweiten Besuch erwartet.
Das Schnitzel und das Krustenbrot sollte man auf jeden Fall mal probiert haben!
Restaurant Kopernikus
Hintere Insel Schütt 34
90403 Nürnberg
Tel: 0911/2427740