Seit vierzehn Jahren veröffentlicht Savaş Yurderi unter seinem Künstlernamen Musik in extrem hoher Taktung.
Nach den 90er Jahren, in denen er sich als Gründer von MOR (Masters of RAP) und von WBM (Westberlin Maskulin) einen Namen gemacht hatte und besonders im Battle Rap erfolgreich war, startete er 2002 mit dem Album Der beste Tag meines Lebens als Solo-Künstler. Er engagierte sich früh politisch, demonstrierte gegen Nazis und Abschiebungen, hielt aber diese Aktivitäten aus seinen frühen Plattenveröffentlichungen heraus.
Mit der Tierrechtsorganisation PETA setzte er sich vor allem gegen die Intensivtierhaltung ein. Mit dem Projekt Mein Kiez, Meine Idee unterstützt er Jugendliche bei den Themen Mobbing und Rassismus. Des Weiteren beteiligt er sich an einer Kampagne gegen Cannabis als Rauschmittel, genannt CanNObis.
Essahdamus verarbeitet persönliche Erfahrungen aus der Kindheit des Künstlers. Erlebnisse, die mit der Verhaftung seines Vaters in der Türkei verbunden sind und das Leben des Rappers nachhaltig prägten. Er zählt zu den einflussreichsten deutschen Rappern und hat mit dem neuen Album wieder einmal deutlich sein Revier markiert. Hier grenzt er sich ab vom Nachwuchs und verweist mit Unterstützung von Samy Deluxe darauf, dass Rap eine Gesinnung ist und der Kommerz sich niemals durchsetzen wird (Textzeile aus "Wahre Liebe": "Also bringt mir diese Rapper her, egal wie viele / in einem Jahr füllt ihr alle wieder das Regal bei Lidl.").
Damit beschert er dem Nahrungsmittel-Discounter den Tweet des Jahres (An alle Rapper, die bei #Lidl Regale auffüllen wollen, wir zahlen 12 € Mindestlohn), vielleicht sogar den größten Medienerfolg auf Twitter überhaupt.
Insgesamt bleibt das Album aber hinter den Erwartungen zurück. Die Kombination aus Hardcore-Rap und gesungener Hook-Line wirkt aufgesetzt. Die Stücke, die auf diesen Effekt verzichten, funktionieren und fügen sich in die bekannte Tradition.
Ab 6. Januar 2017 geht Kool Savas auf Tour und beweist dort wieder seine Stärken. Mehr als zwanzig Konzerte sind bereits für die ersten vier Wochen angesetzt. Damit grenzt sich der Künstler definitiv vom Rest des Rap-Zirkus ab.