Konzertbericht: „Too much information“ – Kasabian in der Maag Event Hall in Zürich

(Mit Danke an die liebe Gastautorin: Silvia Greber) – Kasabian. Ein mittlerweile ziemlich etabliertes Quartett aus Leicester. So etabliert, dass sie im Hallenstadion spielen sollten. In der Schweiz scheint man dies anders zu sehen und der Ticketverkauf muss mehr als schleppend gelaufen sein, sonst wäre das Konzert wohl kaum in die deutlich kleinere Maag Halle verschoben worden. Dies geschah wobei jedoch zur Freude aller Ticketkäufer, denn wer sieht schon gerne seine geliebte Band in einem halbleeren Hallenstadion?

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Maag also. Die Betonhöhle unweit des Primetowers war dann doch sehr gut gefüllt und zu den ersten Klängen von „(shiva)“ hatte ich es dann auch mal in den Konzertsaal geschafft. Die Band hat wohl definitiv Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band der Beatles das eine oder andere Mal angehört und sich davon doch eher stark inspirieren lassen. Auf den sphärischen Einstieg folgt, wie auf dem Album, „bumblebee“ (Kleinschreibung sic!) und die psychedelisch-rockige Mischung weckte das Publikum ein wenig auf.
Mit „Shoot The Runner“ folgte der erste grosse Hit, wobei die Euphorie immer mehr auf den ganzen Saal überspringt.

Ein gutes Konzert hängt schliesslich in vielen Fällen von drei Hauptfaktoren ab. Der Wille der Band, eine gute Show zu spielen und dazu auch fähig zu sein, die Stimmung im Publikum sowie der eigene Alkoholpegel. Diese Dreifaltigkeit des Spasses haben wohl viele Konzertbesucher erleben dürfen, was daran zu erkennen war, dass sich die Menge mit jedem Song mehr in eine homogene, partyende Masse verwandelt hat, auch bis in die hinteren Ränge oder beziehungsweise bis zur Bar.

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Dies unter anderem dank „eez-eeh“, der ersten Single aus dem neuen Album 48:13. Darauf folgten irgendwelche random Album Tracks aus einer mittlerweile doch sehr langen Bandgeschichte, die jedoch die Stimmung glücklicherweise nicht mehr killten. Vor allem nicht dank „Clubfoot“, ein Song der heute noch genauso begeistert wie vor 10 Jahren. So auch „Empire“, dem vielleicht aufregendsten Song der Band. Auch „Fire“ wusste zu überzeugen. Damit verabschiedeten sich die Herren vorerst, kehrten dann jedoch mit einem relativ langen Encore zurück. „Vlad The Impaler“ mit seinen get loose, get loose Chants holte nochmals das Beste vom Publikum heraus und ging in ein gelungenes „Praise You“-Cover von Fatboy Slim Cover hinüber, womit die Band doch überraschte! Mit „L.S.F. (Lost Souls Forever)“, ihrem meiner Meinung nach untypischsten Hit, verabschiedeten sich die Lads.

Tom Meighan, der hübsch und adrett im Anzug mit Krawatte auftrat, war in guter Gallagher-Manier eher wortkarg, seine nasalen Gesangsergüsse mussten als fast einzige Kommunikation hinhalten. À propos Gallagher: Der Britpop-affine Zuschauer dachte wohl mehrmals, eigentlich an einer Oasis-Reunion teilzunehmen. Kasabian halt.

Meine vorherige Angst, dass die Band angelehnt ans neue Album ein eher ruhiges und psychedelisches Konzert mit vielen Interludes spielen würde hat sich zum Glück nicht bewahrheitet, und so durfte man fast alle ihre grossen Hits hören. Im Vereinigten Königreich scheinen sie zu den ganz Grossen zu gehören, bei uns halt vielleicht nur zu den Mittelgrossen. Dies wird sich in den nächsten Jahren wohl auch nicht mehr ändern, sollte sich aber vielleicht.

Ps. Bei anhaltendem Interesse gibt´s hier noch ein weiteres Konzertreview der NZZ: http://www.nzz.ch/zuerich/zuercher_kultur/pulsierende-wucht-1.18419209


Tagged: 48:13, Berichte, Kasabian, konzertbericht, konzerte, Maag Event Hall

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