![[Konzertbericht] Billy Talent (+ Anti-Flag) 09.10.12 [Konzertbericht] Billy Talent (+ Anti-Flag) 09.10.12](http://m3.paperblog.com/i/46/463865/konzertbericht-billy-talent-anti-flag-091012-L-IGYq6A.jpeg)
Und siehe da: Das tat sie! Und es waren sogar noch Karten erhältlich, obwohl das Konzert schon etwa eine Woche später stattfinden sollte. Ich bin sofort aufgeregt zu meinem Bruder gelaufen und habe ihn gefragt, ob er mitkommen würde, wenn ich die Erlaubnis meiner Eltern habe. Nachdem ich bestimmt eine halbe Stunde auf ihn eingeredet hatte, sagte er schließlich zu, mit dem Einwand: „Mama und Papa sagen doch eh ‚nein‘.“Also bin ich zu meiner Mutter gelaufen. Und ohne lange Diskussion, gab sie mir die Erlaubnis. Ein Entscheidender Punkt war, dass die Karte nur etwa €36 kostete und das für so eine bekannte Band ja recht wenig ist. Ich war total erstaunt, dass ich gar nicht lange diskutieren musste.Nach einiger Recherche im Internet stellte sich dann aber heraus, dass ich, wenn ich unter 16 bin, eine volljährige Begleitperson bräuchte. Und die hatte ich nicht. Trotzdem wollte ich mir die Gelegenheit, eine meiner Lieblingsbands live zu sehen, nicht entgehen lassen und habe die Karten gekauft.
Als es dann schließlich so weit war und wir nach ewigem Suchen und im Kreis fahren um 17:45 Uhr endlich in Düsseldorf an der Konzerthalle waren – war es kalt. :DIch war natürlich für eine überfüllte Konzerthalle gekleidet und hatte auch keine Lust, währenddessen die ganze Zeit eine Jacke festzuhalten. Also bin ich im T-Shirt gegangen. Bei etwa 8°C. Aber gut.
Das habe ich mir dann nachher im Internet
bestellt. Beim Tour-Shirt stehen hinten noch
die Daten drauf.
Und drinnen stellte ich fest: Ich habe kein Geld dabei. Davon abgesehen, dass ich mir kein Tour-Shirt kaufen konnte, hatte ich also auch kein Geld für etwas zu trinken. ‚Ist ja nicht schlimm‘, dachte ich mir. Falsch gedacht. Später stellte sich heraus, dass es das sehr wohl war. :D
Wir sind direkt in die Konzerthalle gegangen, damit wir so weit vorne wie möglich stehen konnten. Wir waren dann wirklich ziemlich weit vorne, da die meisten Besucher sich zunächst ein Shirt oder etwas zu Trinken gekauft hatten. Wir setzten uns ‚gemütlich‘ auf den Boden und fingen an, über Schullektüren zu reden. Fragt mich nicht warum, ich habe keine Ahnung. Aber irgendein Thema braucht man ja schließlich, wenn man eine Stunde Wartezeit überbrücken muss.
Ziemlich pünktlich betrat dann um kurz nach 20 Uhr die erste Vorband die Bühne. Leider weiß ich nicht mal mehr wie sie hießen, jedenfalls war die Musik nicht so mein Geschmack.Dann betrat nach etwa 20 Minuten die Band „Anti-Flag“ die Bühne. Vor dem Konzert hatte ich mir schon einige Lieder der Band angehört, aber nicht allzu ausführlich, was ich mittlerweile bereue. Hätte ich mich damit genauer beschäftigt, wäre das Konzert für mich ein doppeltes Highlight gewesen, denn mittlerweile zählt auch Anti-Flag zu meinen Lieblingen.
Das einzige gescheite Foto, was ich habe. Videos sind
leider alle ohne Ton (und mit schlechter Qualität)
Ich glaube Anti-Flag spielte fast eine Stunde. Da merkte ich schon, wie ich langsam Durst bekam. Aber ich hatte ja kein Geld. Und meinen guten Platz wollte ich ohnehin nicht verlassen, da die Hauptband ja bald die Bühne betreten sollte.‚Bald‘ ist in diesem Fall relativ. Wir haben bestimmt eine halbe Stunde darauf gewartet.
Dann wurde es aber endlich wieder dunkel und das Publikum brüllte.Einzelne Scheinwerfer gingen an und beleuchteten die Bühne nur schwach. Der erste Song des neuesten Albums wurde gespielt: „Lonely Road to Absolution“.Tausende Fans sangen mit und ich glaube das sind Minuten, die ich niemals vergessen werde. Das war einfach unglaublich. Als das Lied endete, gingen alle Scheinwerfer an und die Band begann, „Viking Death March“ zu spielen. Schon nach einer Sekunde, als alle den Song erkannten, fing die Menge an, auszurasten. Und das kann man wirklich nicht anders ausdrücken. Alle fingen an herumzuspringen und genau um mich herum entstand ein Moshpit. Schön. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mich bei meinem ersten Konzert aus sowas rauszuhalten, aber das hatte sich dann ja erledigt. Und ich bin so froh, dass ich keine Wahl hatte! Diese Minuten gehörten zu den besten meines Lebens. Von fremden Leuten herum geschubst werden, sinnlos herumspringen, singen. Das war wirklich der Wahnsinn. Aber das ist extrem anstrengend! Die ersten Typen fingen an, ihre Shirts auszuziehen (worüber sich natürlich niemand beschwert hat *hust*) und ich war völlig außer Atem. Also wegen dem Springen natürlich. Nicht wegen der Jungs.
Ich bekam richtig, richtig Durst. Als ich es nach 5 Songs geschafft hatte, mich aus dem Moshpit raus zu kämpfen (und mich plötzlich hinten in der Halle wiederfand – Moment, wie geht das? Ich war doch ein paar Minuten zuvor noch vorne gewesen!) wurde mir schwindelig. Ich hab mir nichts dabei gedacht und sagte mir, das würde sich bald wieder legen. Ich sang und sprang also munter weiter. Irgendwann bin ich dann fast umgekippt. Das war mein Anlass, mich aus der Masse raus zu kämpfen. Ich bin zu den Toiletten, habe mein Gesicht nass gemacht und was getrunken (nicht aus der Toilette natürlich). Mir war immer noch nicht besonders gut, aber es ging wieder.
Also bin ich wieder zurück in die Halle. Meinen Bruder hatte ich übrigens schon eine Stunde zuvor irgendwo in der Menge verloren.Schon kurze Zeit später, wurde mir wieder schwindelig. Aber komischerweise nur, solange ich stand. Also versuchte ich, die verbleibenden Minuten zu genießen. So ein geniales Konzert, einer so genialen Band sieht man schließlich nicht alle Tage.
Wieso kommen die besten Songs eigentlich ganz zum Schluss? Ich meine – bei „Red Flag“ oder „Surprise, Surprise“ kann man ja wohl nicht still stehen bleiben. Und obwohl ich so fertig war, tat ich es auch nicht.Letzteres war dann auch der letzte Song, nachdem sie eine kurze Zugabe gegeben hatten.Obwohl ich sehr traurig (?) war, dass das Konzert vorbei war, war ich auch etwas erleichtert. Mein Bruder hatte nämlich noch etwas Kleingeld in seiner Tasche, was hieß: Endlich etwas trinken! Nach ewigem Anstehen und fast ohnmächtig werden meinerseits sind wir dann nach draußen gegangen, wo unsere Eltern warteten.
![[Konzertbericht] Billy Talent (+ Anti-Flag) 09.10.12 [Konzertbericht] Billy Talent (+ Anti-Flag) 09.10.12](http://m3.paperblog.com/i/46/463865/konzertbericht-billy-talent-anti-flag-091012-L-MPs_Uu.jpeg)
Im Auto trank ich erst mal einen Liter Wasser und setzte danach meine Kopfhörer auf (mir wird sonst bei der Fahrt schwindelig). Billy Talent, volle Lautstärke. Ich versuchte mich zu erinnern, welche Songs kurz vorher gespielt wurden, aber irgendwie klappte das nicht. Bei jedem Lied hatte ich sofort im Kopf, wie es live geklungen hätte.Auf jeden Fall waren diese dabei: Lonely Road to Absolution, Surprise Surprise, Viking Death March, Fallen Leaves, Red Flag, Devil in a Midnight Mass, This Suffering, Line & Sinker, Try Honesty, This is how it goes, Man Alive, Running Across the Tracks.Alle „wichtigen” Songs, also die, die ich am besten finde, waren dabei.
Insgesamt war das ein einmaliger Abend. Das Konzert war wirklich genial und wenn die Band irgendwann noch mal in der Nähe ist, lasse ich mir das auf keinen Fall entgehen. – Aber ich werde bestimmt daran denken, Geld mit zu nehmen.