Kontraproduktive Wasserkraftnutzung in Südamerika
Das Wasserkraftwerk Urrá befindet sich im Nordwesten Kolumbiens. Konstruktion, Bau und Inbetriebnahme verschlangen 1,2 Milliarden US-$. Doch das ist nicht der Gesamtpreis für die Nutzung der Wasserkraft bezahlt werden sollte. Die Wasserkraftwerksbetreiber zerstörten innerhalb weniger Jahre 140 Quadratkilometern Tropenwald inkl. Flora und Fauna.
Darüberhinaus kam die Fluss-Schifffahrt für immer zum Erliegen. Sümpfe und Feuchtgebiete gerieten in die Hände von skrupelosen Geschäftemachern, die u.a. Ölpalmen pflanzten. Für sich betrachtet ist das sicher positiv.
Aber das Ökosystem veränderte sich völlig
Die Nebenflüsse des Río Sinú änderten ihren Lauf aufgrund des Wasserschwunds im Hauptfluss. Entlang der Nebenflüsse erhöhte sich die Bodenerosion rapide. Fruchtbares Land wurde weggeschwemmt. Sümpfe trockneten aus. Viele Vogelarten verloren ihre Nistplätze oder starben infolge des Verschwindens ihrer Nahrungsquellen. Die ehemals heimischen Zugschmetterlinge hat auch niemand mehr gesehen.
Widerstand ist lebensgefährlich. Friedlicher Protest kostete bereits mehrere indigene Anführer das Leben.
Doch das ist noch nicht alles: Wasserkraftwerk Urrá 2 steht in den Startlöchern...
Quelle: blickpunkt-lateinamerika.de