Wir leben heute in einer historisch einmaligen Gesellschaft: Man nennt sie Konsumgesellschaft. Das lateinische Wort „consumere“ bedeutet verbrauchen. Deshalb heißt der moderne Mensch auch der Konsument oder Verbraucher. Aber …
…das merkwürdige dabei ist, dass in der Konsumgesellschaft nur ein kleiner Teil der Waren tatsächlich konsumiert (gebraucht oder gar verbraucht) wird. Ein großer Teil wird (fast) unbenutzt wieder weggeworfen!
Bei den Nahrungsmitteln wirft der Privathaushalt 30-40% der Produkte weg. Aber auch ein großer Teil der Bücher, Zeitungen und Zeitschriften werden gekauft und nicht (oder nur ganz flüchtig) gelesen. Elektronische Geräte werden gekauft und eine Zeit lang benutzt, aber das nächste Modell drängt auf den Markt, und das Alte wird weggeworfen. Kleider und Schuhe werden ein paar Mal getragen und dann wieder durch eine neue Mode ersetzt. Aber auch Geräte, die wir wirklich benutzen, sind oft überdimensioniert: die Stadt ist voller Geländewagen, aber keiner nutzt deren Funktionalität. Die Menschen haben riesige Wohnflächen, aber nur wenig davon wird tatsächlich täglich benutzt. Die Menschen verwenden laut Studien nur 10-20% der Funktionalität der Geräte, die sie kaufen … keine Zeit, keine Lust mehr, zu schwierig.
Offenbar sind wir also nicht eine richtige Konsumgesellschaft, sondern eher eine Kaufgesellschaft.
Wir müssen das achtsame Konsumieren noch lernen. Nämlich die Dinge wirklich zu schätzen, sie liebevoll zu gebrauchen oder sie auch wirklich zu verbrauchen.
Monsterdämmerung / 30cm x 43cm / Acryl auf MDF / 2007, Nr 07-013