Könntest du für mich beten? Für einen Platz auf der Stena? Ali

(2015) Dreihundert Transitflüchtlingen hatten wir Suppe, Wasser und Tee gereicht. Ruhe kehrte ein. Ali-der jetzt ein fünftes Plastikarmbändchen trug,  kam um  Wasser zu holen. Ali war der, der mich recht resolut und penetrant gebeten hatte für ihn ein Ticket für die Stenaline zu kaufen. Ein Mann in den Vierzigern.

Nein.

Warum nicht?

Weil es nicht fair ist. Die Familien mit Kindern wollen auch weiter. Ali war genervt. Ich auch. So genervt dass ich irgendwann-Stunden später-drohte den Sicherheitsdienst zu bemühen. Ali gab auf, begrüßte mich anderntags trotzdem freundlich, als er Suppe entgegennahm..

Nun war es die fünfte Suppe am fünften Abend.

Fünf Armbänder! Ich bin sicher, morgen bist du auf dem Weg nach Schweden!

Sicher? Könntest du für mich beten?

Ja.

Warum ich hier helfen würde, fragte er und was ich tun würde, wenn ich nicht hier wäre.

Ich arbeite und ich habe Familie.

Was arbeitest du? Mit Menschen die blind sind oder taub oder mit einer anderen Einschränkung. Ali sah mich nachdenklich an. Warum?

Ich liebe diese Arbeit.

Schweigen.

Vielleicht warst du in einem früheren Leben auch mal blind oder taub.

Wer weiß.

Später fragte ich den Gatten: sag mal Islam und Reinkarnation wie passt das zusammen?

Vermutlich ein Druse…

Ali bekam seinen Platz auf der Stena. Später sah ich ihn in „Panorama“wieder. Es hatte ihn fast an den Nordpol verschlagen.  Vielleicht hatte ich nicht zielgerichtet genug gebetet.

Ich lese Fadi Azzam-eine Geschichte über ein Drusendorf.  Möge uns Gott oder wer auch immer noch viele solcher Bücher bescheren und ins deutsche übersetzen lassen. Ein Buch, bei dem man Angst hat es zu schnell auszulesen.



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