Ein Mann kennt sich aus, ein Mann weiß, wovon er spricht. "Wir sind das Land, das am meisten vom Euro hat, weil wir eine Exportnation sind", hat Sigmar Gabriel herausgefunden und in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" verkündet. Das sagt jeder, das hört man öfter, das kann nicht falsch sein.
Sigmar Gabriel aber will ja mehr, viel mehr. Er will glänzen, brillieren, ein Auskenner sein, der Weltprobleme mit einem Handkantenschlag köpft. Seine ganze Kompetenz in Wirtschaftsfragen ließ der immer noch amtierende SPD-Popbeauftragte deshalb im selben ARD-Interview gleich im nächsten Satz aufblitzen. In dem beschrieb Gabriel den Zusammenhang zwischen deutschen Exportchancen und einem starken Euro folglich einfach mal so, wie er garantiert überhaupt nicht ist, nie war und niemals sein können wird: "Wenn der Euro insgesamt schwach wird, bekommt Deutschland die größten Probleme."
Vermutlich, weil deutsche Produkte dann im Euro-Raum immer noch dasselbe kosten. Und für Fremdwährungskunden deutlich billiger werden.
Übrigens meldet der "Spiegel" gerade, dass der Mann, der wahrscheinlich auch glaubt, Inflationsrate sei ein Nager aus der Gattung der Mäuseartigen, sich durchaus zutraue, selbst nächster deutscher Kanzler zu werden.
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