Kommentar
‘@People Can Fly
Ich finde auch, dass ein Staat das Recht hat Gewaltverherrlichung zu verhindern – ebenso wie Aufrufe zur Gewalt, Rassismus, etc.
Und ich halte auch viele Spiele für gewaltverherrlichend und menschenverachtend. Seltsamerweise jedoch immer nur die, welche in Deutschland strafrechtlich und jugendschutzmäßig etwa weitgehend unbeanstandet geblieben sind.
Die Frage ist so eben bloß WIE das festgestellt werden soll: wenn etwa Gary Lauck ein “Spiel” über das Judentum lanciert ist davon auszugehen, dass es einen wüst antisemitischen, hasserfüllten Charakter haben wird. Eben weil sich Herr Lauck als Neonazi auch in der Nachfolge Adolf Hitlers sieht.
Wenn Epic Games in Kooperation mit “People Can Fly” (sic!) jedoch ein Game rausbringt – bei dem eine Freude an Gewaltdarstellungen im Vordergrund steht -, bleibt die Frage offen, ob es einem passt oder nicht, wie das in Hinblick auf Lebenswirklichkeiten zu sehen ist.
Die Propaganda eines Lauck ist auch weniger an Fiktionen als an realer Politik interessiert.
Im krassen Unterschied zu einem Call of Duty, welches gerade solche Politik aus meiner Sicht vielfach ad absurdum führt – wenn einmal für die Seite gekämpft wird, und per Match-Making in ein paar Minuten drauf wieder für eine Andere.
Ich hab dort auf Xbox LIVE anders als es hier schonmal verlautbart wurde auch noch keine “Nazis” gesehen: vielleicht passen die so auch eher auf einen PC, wo mit manchen Stellungen ein solches Match-Making eher übergangen werden kann – und leichter einer Ideologie gefrönt. Über private(re LAN-)Modi und entsprechende Mods.
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Also ist die schlichte Freude an Gewaltdarstellungen zu verbieten? Das wäre dann schon eine gedankenpolizeiliche Forderung.
Sind es bestimmte Darstellungen welche die Menschenwürde verletzen würden? Geöffnete Körper, Introspektionen ins Andere. “Strategic Dismemberment. Limb by limb” – wie es vom “Dead Space”-Produzenten dereinst geheißen hat.
Wie ist das wiederum mit kulturellen Sauberkeitsvorstellungen und der Würde, einem etwaigen Respekt für (diese) Kreative vereinbar.
Wie oder weshalb die ethisch-moralischen Konzeptionen eines Deutschland oder anderen Staates Fiktionen aufzwingen?
Welches Denken soll das etwa (noch) verbieten?
Was darf sich dann noch ersonnen werden und was nicht?
Und in diesem Zusammenhang denke ich sollte gerade Deutschland und Deutsche, teilweise so auch hier im Forum, (andere) Kreative nicht dahingehend beleidigen, dass ihnen beständig eine Glorifizierung oder sonst was von Gewalt unterstellt, vorgeworfen wird.
Ja, gegen Beleidigungen gäbe es eigentlich ebenfalls Gesetze.
Und da halte ich auch eine historische Verantwortung für gegeben.
Das gebietet für mich auch jede Menschlichkeit.
Ich finde es zum Beispiel auch überaus menschenverachtend, wenn ein Kleinwüchsiger aus Kanada Berufsverbot auferlegt bekommt, weil als “Zwerg” im “Zwergenwerfen” aufzutreten gegen dessen Würde verstoßen würde. Angeblich.’
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Nachtrag zu GamePolitics-Artikel
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‘Der Huffington Post, eine im Übrigen abscheuliche Zeitung/Blog für mich, wird es glücklicherweise wohl nicht gelingen einen US-”Kölner Aufruf” erfolgreich zu lancieren.
Darüber hinaus sollten sich diese Leute bei ihrem Schutzgedanken einmal überlegen welche Interessen sie da schützen – bei ihren aus meiner Sicht schlichtweg entmenschlichenden Vorstellungen über die Interessen von Konzernen in denen ja was wenn nicht Menschen (auch) arbeiten.
Von einer Öffentlichkeit ganz zu schweigen.
Das nenne ich auch die brutale Gewalt eines Denkens an “Authentizität”. Doch “Authentizität” interessiert mich zum Beispiel bei Leibe wenig
Und ich bin schließlich auch ein Mensch mit Rechten. Ich habe also auch das Recht keine Authentizität oder Zurückhaltung haben zu wollen. Sondern eben diese demnach als minderwertig eingestuften oder materiell reduzierten “Produkte” einer malevolent gedachten Industrie. Die will ich haben.
Ich will mein “Kol of Dutee” und “Mafia II” haben!
Und ich hab mir ja schon einiges von anderen LinkspopulistInnen auch anhören können, wonach das menschliche Leben in meinen Spielen “nichts wert” wäre.
Im Gegenteil war man zu Shakespeares Zeiten vielleicht sogar noch mehr vom Kommerz abhängig als heute
Aber daran ja kein Gedanke: weil für die gilt es impertinenter Weise ja schonmal die “Rechte” jener zu schützen die in die Privatleben anderer Leute eindringen, allein dieses “Recht”, bei Sachen welche diese ohnehin nicht interessieren. Wahrscheinlich nie interessieren würden. Niemals gefallen, nichts dahingehend schaffen.
Und das ist so eben alles andere als “Recht” aus meiner Sicht, sondern Unrecht. Und wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.
Wie widerwärtig ich das finde kann ich eigentlich gar nicht zum Ausdruck bringen.’