Kommentar zu einer Kolumne von Michael Graf: Kann es sein, dass dieser Artikel etwas mit der Crytek-Kooperation bei Microsoft zu tun hat? Selten so eine unbegründete Einseitigkeit gelesen. Das toppt formal selbst die diversen (kollektiven) Äußerungen über “No Russian” in Modern Warfare 2, jüngere Artikel gegen die angeblich “andere” US-”Gewalt”-”Kultur” von Christian Schmidt, etc.
Und überall blitzt schlichter Antiamerikanismus durch: das ist einfach nur fremdenfeindlich.
Ich weiß ja nicht was diesem Herrn da so gefällt, doch wenn ich das Zelda-Thema höre verleiht mir das – noch dazu vorgetragen von einem solchen Orchester – schon Goosebumps. Das ist einfach tolle Musik für mich. Wenn Chris Hülsbeck, mit dessen Musik ich eher nichts anfangen kann, irgendwo so auftritt wird das doch auch goutiert – bloß weil Hülsbeck Deutscher ist?
Aber von solchen Fragen und Bemerkungen will man dazu ja überhaupt nichts hören – da ist man dann womöglich noch von Neuem empört (darüber). Wie man sich bloß erlauben kann so etwas Abwegiges vorzuwerfen – das doch den eigenen Überlegenheitsdünkeln zuwider läuft.
Ich will ja eigentlich nicht zuviel gegen Kinect sagen, weil ich es etwa auch nicht verstehe wenn Leute sich über alle Maßen in Richtung 3-D aufregen, wenn sie dabei offensichtlich Schwierigkeiten mit den Augen haben – das jedoch auf ihre etwaige Sehbehinderung zu beziehen mag ihnen nicht einfallen, oder wollen sie nicht zugeben. Nur ständig sich abzugrenzen und Anderes ausgrenzen – ohne das ihnen das bewusst zu sein scheint.
Als Mensch mit einer Behinderung wie ich sie habe ist Kinect jedoch eher keine positive Videospiel-Zukunft, da sie (die Kamera) tedenziell in jedem Fall mehr Körperlichkeit abverlangt als andere Eingabegeräte. Ich schätze Motion Gaming zwar auch deshalb weil es mehr Einsatz so fordert – begleitet wird das Ganze jedoch von Einschränkungen in dieser Hinsicht. Dabei haben Konsolen sowieso schon ein enormes Defizit im Bereich Game Accessibility – Kinect verstärkt das aus meiner Sicht noch, auch wenn es – ähnlich wie die Wii (zumindest am Anfang) – Videospiele als körperliche Übung prinzipiell forciert.
Körperliche Ertüchtigungen. Leibesübungen (sic!)
Also wieder so gesellschaftlich erwünschte Normen nach denen man sich hier eben dermaßen zu sehnen scheint…
Traurig. Das Fremde beginnt immer in jedem Anderen’