Komm, wir hauen Amazon…

Komm, wir hauen Amazon…Seit Tagen geistern Berichte durch die Presse und somit auch durch Facebook wie böse Amazon ist – denn Amazon erpresst die Buchverlage.

Entweder sie geben bestimmte Rabatte oder Amazon liefert verzögert die Bücher eben dieser Verlage aus. Immerhin habe ich durch die Berichterstattung gelernt, dass z.B. Piper kein wirklich eigenständiger Verlag ist, sondern zum  schwedischen Verlagskonzern Bonnier gehört wie unter anderem auch Carlsen oder Ullstein und vermutlich noch viel mehr Verlage – die Liste ist wirklich ellenlang und sehr sehenswert.

Nachzulesen unter anderm hier:

  • FAZ

  • boersenblatt

  • Die Welt

Erpressung?

Also ein Großkonzern versucht hier einen anderen Großkonzern zu erpressen. Aber zum Erpressen gehören ja immer zwei – einer der es versucht und einer der mitspielt. Bei diesen Rabatten geht es wohl hauptsächlich um Ebooks, die ja bekanntermaßen gar nicht „ausgeliefert“ werden. Als Kunde bezahlt man es und lädt es dann ganz einfach runter, egal wo und  egal wann. Mir ist es wirklich vollkommen egal ob ich mein Buch direkt beim Verlag herunterlade oder bestelle, beim Händler XY oder bei Amazon – Hauptsache ich bekomme es problemlos.

Böser Kunde

Das macht mich als Kunden aber eben auch ganz schnell zum Bösewicht. Denn schließlich ist es ja meine Schuld, das Amazon in der Position ist andere zu erpressen. Weil ich kaufe da ja schließlich ein und nicht nur Bücher sondern gerne auch tausend andere Dinge. Es ist nämlich einfach, schnell und bequem. Nicht nur, dass sie recht schnell liefern, nein sie lassen mir tatsächlich auch noch die freie Wahl, wie ich meine Ware bezahle.

unabhängige Reader

Komm, wir hauen Amazon… Wenn man, so wie ich, keinen Kindle besitzt kann man die entsprechenden Bücher dann immer noch per Kindle-App am PC oder Tablet oder Smartphone lesen. Ich ärgere mich stattdessen übrigens immer mal wieder mit dieser blöden Adobe-Rechte-Verwaltung herum, die mal funktioniert und mal nicht, weil ich mich für ein unabhängiges System beim Reader entschieden habe. Wenn die Verlage es mal hinbekommen würden einen gemeinsamen Online-Shop auf die Beine zu stellen, der funktioniert und fix ist dann könnten sie Amazon ganz einfach eine lange Nase zeigen.

Retter der Kultur

Aber auf das (oder den?) böse Amazon zu zeigen ist wesentlich einfacher und noch einfacher ist es  indirekt auf den bösen, faulen Amazon-Kunden zu zeigen der Schuld ist am Untergang der Kultur. Wobei ich mich immer noch frage was Bücher von Sarrazin, Bücher über Darmtätigkeiten, Shades of Grey oder über die Leiden des jungen Dieter Bohlen mit Kultur zu tun haben. Eigentlich nichts oder? Aber sie verkaufen sich prima und spülen jede Menge Geld in die Verlagskassen und das ist das eigentliche und sehr nachvollziehbare  Ziel eines jeden Unternehmens – Geld verdienen.

Selber machen statt jammern

Liebe Verlage – wenn ihr mein Geld möchtet, dann müsst ihr mir einfach eine vernünftige Möglichkeit bieten es bei euch auszugeben. Amazon zwingt mich nicht bei ihm zu kaufen, es bietet mir einfach kundenfreundliche Möglichkeiten es zu tun. Aber immer nur meckern und jammern hilft nichts, besser oder zumindest genauso gut machen – dann kann man auch nicht erpresst werden.


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