Kolumne auf Lovelybooks

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Meine erste Kolumne ist vor ein paar Tagen auf der Literaturplattform LOVELYBOOKS erschienen.

Ich habe über das Thema erotische Literatur geschrieben. Lest am besten selbst…

Ist erotische Literatur mittlerweile ein Massenphänomen?
Was ist aus der Erotikliteratur nach “Shades of Grey” geworden?

Im Sommer 2012 gab es eine Begeisterungswelle, die die schottische Autorin E. L. James mit ihrem Erotikroman “Shades of Grey – Geheimes Verlangen” auslöste. Schon bald war ihr Werk in aller Munde. Egal ob in Zeitschriften oder im TV – überall wurde über den Erfolg des Bondage und Sado-Maso (BDSM) angehauchten Softporno-Romans der Hausfrau gesprochen.

Innerhalb kürzester Zeit erschienen die Folgebände “Shades of Grey – Gefährliche Liebe” und “Shades of Grey – Befreite Lust”. Die Begeisterung der vor allem weiblichen Leserinnen schien ungebrochen. Kaum zu glauben! Schließlich ist E. L. James Werk nicht das erste dieses Genres. Warum löste “Shades of Grey” nun also so ein Massenphänomen wie einst “Sex and the City aus”?

Meiner Meinung nach spricht die emotionale Spannung zwischen der jungfräulichen Ana Steele und dem erfahrenen sowie millionenschweren Christian Grey den Nerv der Zeit. Außerdem bringt E. L. James das Thema BDSM auf den Tisch, über das sonst nicht sonderlich viel geredet wird. Die Neugier auf das “Verbotene” bietet genügend Gesprächsstoff für einen neuen Hype. Am laufenden Band vermarkten Verlage nun ihre Erotikromane, um auch noch auf den Erfolgs-Zug aufzuspringen den “Shades of Grey” ausgelöst hat.

Natürlich bleibt es in den seltensten Fällen bei einem Roman – es sprießt scheinbar eine Reihe nach der anderen aus dem Boden! Nachdem mich E. L. James Schreibstil nicht besonders beeindruckt hat, und ich nur den ersten Band der populären “Shades of Grey” Trilogie gelesen habe, konnte ich nicht widerstehen und wollte unbedingt herausfinden was an den Nachzüglern dran ist.

In diesem Zuge habe ich mich mit Vina Jacksons “80 Days” Reihe sowie Sylvia Days “Crossfire” Trilogie und J. Kenner‘s erstem Band der “Stark” Reihe vertieft. Die Romane kann man trotz ihrer Parallelen: junge hübsche Frau verliebt sich in den unnahbaren und erfolgreichen (meist millionenschweren) Geschäftsmann der gleichzeitig ein unglaublicher Liebhaber ist, nicht unbedingt mit E. L. James Vorläufer in einen Topf werfen. Während man bei „80 Days“ tiefer in die BDSM-Szene eintaucht und „gefährliches“ Terrain betritt, kann man sich bei Sylvia Day und J. Kenner durch starke Emotionen und Gefühle bezaubern lassen. „Crossfire“ ist sogar so erfolgreich, dass die ursprünglich geplante Trilogie ausgeweitet wird.

Erotische Romane scheinen zu einem Massenphänomen mutiert, habt ihr euch davon mitreißen lassen?

In allen Genres wird man mit Trilogien und unendlich langen Reihen überschüttet. Wenn mir eine Geschichte und vor allem die Protagonisten gefallen, lese ich gerne mehr darüber. Ich bin also kein Gegner von Reihen – allerdings kann ich nicht immer die Splittung in mehrere Romane verstehen, wenn man die Geschichte doch viel interessanter in kürzerer Form hätte erzählen können!

Meiner Meinung nach ist im Erotikbereich eine Trilogie bei einem Protagonisten Paar ausreichend, meist wird man sogar schon früher an die Grenze der Langeweile getrieben. In diesem Falle würde ich lieber ein Buch lesen, dass ein paar Seiten mehr hat, als eine Reihe die mich mitten im Geschehen verliert.Vor allem bei „Crossfire“ stellte sich mir die Frage: Warum die Reihe unnötig in einem weiteren Teil ausgereizt wird, wenn man einen grandiosen Abschluss in einer Trilogie hätte erreichen können? Die Gefahr nun nur noch ein lauwarmes Finale serviert zu bekommen ist ziemlich groß.

Man probiert also Dinge. Lässt sie wieder bleiben. Man wird beeindruckt von Geschichten. Und ändert sein Handeln. Aber was nützt das wirklich? Warum greifen Leser zu Büchern über Selbstversuche? Warum laufen sie mit den Autoren den Jakobsweg, gehen ins Kloster, lernen meditieren, suchen das Glück? Und was bleibt für sie dabei hängen? Ich glaube ja, dass manchmal eine gewisse Bequemlichkeit eine Rolle spielt. „Ah, die hat das Glück gesucht – wenn sie ein Buch darüber schreibt, wird sie es wohl gefunden haben. Oder auch nicht. Aber so könnte ich es vielleicht auch finden“. Oder man möchte hören wie entsetzlich umständlich und anstrengend so ein Jakobsweg sein kann. Da sollen mal lieber die anderen pilgern…Sich aus der Komfort-Zone heraus lesen und über seinen Schatten springen. Macht man das wirklich?

Sind diese ganzen Nachfolger einfach nur Geldmacherei?

Möchtet ihr mitdiskutieren? Dann geht’s hierlang…


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