Lautstarke, aber friedliche Proteste begleiteten die Inbetriebnahme des umstrittenes Steinkohlekraftwerk Datteln 4, dass der Energiekonzern Uniper gestern offiziell ans Netz gehen ließ.
Datteln 4 startet mit fast zehn Jahren Verspätung: Planungsfehler, ein zwischenzeitlich von Gerichten verhängter Baustopp und auch noch technische Pannen während des Probebetriebs waren die Ursachen für die Verzögerung.
Betreiber Uniper zeigt sich zufrieden
Jetzt gab sich Betreiber Uniper zufrieden: „Die Inbetriebnahme von Datteln 4 ist für unser Unternehmen ein ganz wichtiger Meilenstein und eine großartige Teamleistung“, hieß es von einem Firmensprecher.
Von allen deutschen Steinkohlekraftwerken ist Datteln 4 das leistungsstärkste und umweltfreundlichste. Es soll mehrere ältere Kraftwerke ersetzen. Allerdings hatte die Kohlekommission der Bundesregierung geraten, Datteln 4 nicht mehr ans Netz gehen zu lassen.
Es passt nun einmal nicht zum Kohleausstieg, ein neues Kohlekraftwerk ans Netz gehen zu lassen!
„Klimakrise made in Germany“
Neben Fridays for Future nahmen auch zahlreiche Anhänger von Greenpeace und „Ende Gelände“ an den zehn zehn angemeldeten, friedlichen Demonstrationen und Mahnwachen teil, außerdem Umweltschützer von Extinction Rebellion. Schon in der Nacht zum Samstag hatten Aktivisten das Kraftwerk mit Schriftzügen wie „Klimakrise made in Germany“ angestrahlt.