[Kochbuch]: Indonesisch vegetarisch * Jenny Susanti, Andreas Wemheuer

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Wie wir alle wissen, war Indonesien Ehrengast auf auf der letztjährigen Frankfurter Buchmesse. Rechtzeitig dazu ist “Indonesisch vegetarisch” erschienen. Zeit, einen Blick zu riskieren, damit wir noch länger etwas von Indonesien haben und dme Motto “Spice it up” haben. :-).

Geschrieben hat das Buch Jenny Susanti. Sie ist auf Westjava geboren und lebt seit 1980 in Deutschland. Die studierte Lebensmitteltechnologin und Ernährungswissenschaftlerin arbeitet als Rezeptentwicklerin und Food-Journalistin. Den Kontakt zu ihrer ursprünglichen Heimat hat sie nicht verloren – jedes Jahr verbringt sie mehrere Wochen auf Java.

Das ist ein hübsches kleines Buch geworden: das Layout ist schön klar und übersichtlich. Die Text-Seiten sind zweispaltig gehalten, Überschriften farbig abgesetzt. Mehr Bewegung ist da nicht, das Ganze wirkt klar und ruhig. Die Fotos von Andreas Wemheuer machen Appetit auf die Speisen: alles in schön in Szene gesetzt, aber nicht überfrachtet. Das Essen steht ganz klar im Mittelpunkt. So mag ich das :-) Es gibt auch Fotos von Indonesien: Menschen, Landschaften, Lebensmittel – fernwehweckend schön. Einziger Minus-Punkt: das Buch bleibt leider nicht aufgeschlagen liegen, das ist ärgerlich in der Küche.

Bevor es an die Rezepte geht, wartet das Buch mit einer ausführlichen Warenkunde auf. Jenny Susanti erläutert ausführlich die benötigten Kräuter und Gewürze, typisches Obst und Gemüse, und vergißt auch nicht, zu erklären, mit welchen Lebensmitteln die Vorratskammer bestückt sein sollte, wenn man indonesisch kochen möchte. Besonders gelungen finde ich, dass von allen Produkten auch der Name in indonesischer Sprache erwähnt wird – das erleichtert den Einkauf im Asia-Shop.

Die Rezepte selbst sind gegliedert nach Snacks und kleinen Gerichten, Suppen, Chilipasten, Reis und Nudelgerichte, Hauptspeisen, Süßspeisen und Getränken und Fruchtcocktails. Die Mischung der Rezepte gefällt mir: da gibt es natürlich die bekannten Klassiker: Frühlingsrollen, Sambal oelek, Nasi goreng und Gado-Gado, zum Beispiel. Aber es gibt eine Menge Neuentdeckungen zu machen: Tofu in scharfer Kokossauce, im Bananenblatt gegarter Reis mit Tofu und Erdnusssauce, Sambal mit Kemiri-Nüssen, Eiernudel-Zitronengras-Suppe, gewürzter Ingwertee mit Kokosstreifen, Jams-Bananenkompott und noch viel mehr.

Die Rezepte sind kurz und präzise gefasst. Alles, was ich ausprobiert habe, hat wunderbar funktioniert. Es sind Rezepte, die sich unangestrengt in den Alltag integrieren lassen – alles stand recht fix auf dem Tisch. Und auch hier gilt: die Rezepttitel sind zweisprachig. Ein Zutatenregister, nach dem ich immer so gerne meine Rezepte auswähle gibt es nicht. Dafür aber ein nach Rezeptgruppen sortiertes Register – auch das zweisprachig.

kartoffel-chili-gemüse

Für das Kartoffel-Chili-Gemüse werden vorgegarte Kartoffeln in einer Sauce aus Kokosmilch, Chili, Zitronengras und Limettenblätter nochmals gekocht. Das ist recht einfach, aber wunderbar aromatisch und hat Wiederholungspotential. Laut Rezept werden die Kartoffeln mit Schale gegessen, Schälen ist eine Option, wenn man die Schale nicht mag. Ich habe die Kartoffeln vor dem Garen in der Soße geschält, weil ich finde, dass sie so das Aroma besser aufnehmen.

teigtaschen und sambal

Teigtaschen – klar, dass ich die probieren muss. Die besteht aus Frühlingsrollenteig, die Füllung aus Ei, Zwiebeln und Frühlingszwiebeln. Zum Fertigstellen wird je eine Hülle in die heiße Pfanne gelegt, Füllung drauf und dann die Hülle mit Hilfe von 2 Löffeln über der Füllung zusammengeklappt. Rasch und einfach. Dazu gab es ein Sambal: ich habe die Variante mit roter und grüner Chili und Ketjab manis, der süßen Sojasauce ausprobiert. Das süß-scharfe Sambal hat mir richtig gut gefallen.

erdnusskekse

Die Erdnusskekse sind klasse als kleine Knabberei oder zum Apéritif – Erdnüsse, Kemiri-Nüsse, Reismehl, gewürzt mit Knoblauch, Zitronenblättern, Kreuzkümmel und Koriander. Allerdings sind es keine Kekse aus dem Backofen: sie werden frittiert.

glasnudeln mit tempeh

Glasnudeln und Tempeh – zwei typsische Produkte, die hier zusammen als Hauptgericht serviert werden. Außerdem mitspielen dürfen Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Peperoni. Gekocht ganz spät nach einem nervigen Tag – ich habe weniger als 30 Minuten gebraucht. Dazu serviert habe ich einen Klacks selbstgemachtes Sambal Oelek.

Fazit? Das Buch ist ein schöner Einstieg in die indonesische Küche – nicht nur für Vegetarier. Man findet authentische Rezepte, die sich gut in den Küchenalltag intergrieren lassen. Auch weniger Kocherfahrene sollte mit dem Buch indonsisches Essen auf den Tisch bringen können.

  • Broschiert: 120 Seiten
  • Verlag: Hädecke Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 978-3775006835
  • 14,95


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