Kneipen bald ohne Bundesliga?

Der Bezahlsender Sky verärgert die deutschen Wirte. Durch ein neues Bezahlmodell wird die Übertragung von Bundesligaspielen für Lokale in Gegenden mit hoher Kaufkraft deutlich teurer. Einige Gaststättenbetreiber suchen nun nach Alternativen.

Fußballfans in Deutschland haben es nicht leicht. Ohne ein Sky-Abo gibt es zumindest für die Saison 2013/14 keine Bundesligaspiele mehr live im TV. Auch die Senderechte für die UEFA Championsleague und die 2. Bundesliga gingen an den Bezahlsender. Dafür gibt es allerdings sämtliche Spiele in HDTV-Qualität zu sehen. Wer sich zwar die Spiele seiner Lieblingsmannschaft ansehen, aber dafür kein Sky-Abo abschließen möchte, dem bleibt nun oftmals nur der Gang in die nächste Kneipe.

Umfeld und Sportbegeisterung entscheiden

Galt für Gaststätten bislang ein sechsstufiges System, welches sich rein nach der Fläche richtete, so findet nun eine neue Berechnungsmethode Anwendung: Neben der Fläche spielen nun auch weitere Faktoren eine Rolle. So wird die lokale Kaufkraft mit einbezogen, und auch die "Sportaffinität der Bevölkerung". Das heißt im Endeffekt, dass beispielsweise Kneipen in München oder Teilen des Ruhrgebiets deutlich höhere Preise zu bezahlen haben, während abgelegene Dorfkneipen nun billiger davon kommen.

Laut Angaben des Handelsblatts haben alleine in Hannover um die 40 Gaststättenbetreiber das Abo beim Münchner Bezahlsender gekündigt, nachdem die monatlichen Kosten teilweise um über 100% gestiegen sind. Sky hingegen rechnet vor, dass die Kneipen ja mit der Übertragung der Spiele mehr Gäste hätten, welche auch noch deutlich mehr konsumieren würden. Zudem lägen die Kostensteigerungen bei großen Gaststätten im Schnitt um 19% höher, während kleine Kneipen und jene in den ländlichen Gegenden sogar billiger davon kämen.

Monopol durch Exklusivrechte

Zwar gibt es noch die Möglichkeit, einzelne Spiele auf ausländischen Sendern oder auch im Internet anzusehen. Angesichts der oftmals schlechteren Qualität und der Sprachbarrieren lohnt es sich jedoch nicht wirklich. So ist es verständlich, dass Sky hier bedenkenlos an der Preisschraube drehen kann. Für die Unternehmensbilanz sind die Exklusivrechte jedenfalls positiv. Zwar kosten die Senderechte enorme Summen, diese werden jedoch durch die steigende Zahl an Abonnementen mehr als kompensiert. Mit über 3,3 Millionen Kunden Ende 2012 konnte sich der Münchner Sender über einen Zuwachs von 42% gegenüber dem Jahr 2011 freuen. Und auch für das Jahr 2013 dürfte wieder ein dickes Plus zu erwarten sein.

Die Gebührenzahler des öffentlich-rechtlichen Rundfunks müssten eigentlich glücklich darüber sein, dass ARD und ZDF keine Unsummen für die Bundesliga-Senderechte ausgeben. Eigentlich. Denn Fußball erfreut sich großer Beliebtheit in Deutschland, und so sind die Fans beinahe schon dazu gewzungen, sich ein Sky-Abo zuzulegen. Und so zahlen sie nicht nur die GEZ, sondern auch noch Abogebühren.


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