Brasilien: Zollsenkung geplant

Angesichts der massiven Abwertung des Real gegenüber Dollar und Euro in den vergangenen Monaten ist die brasilianische Regierung unter Zugzwang geraten. Seit März 2013 kennt der Kurs des Real nur noch einen Weg: Nach unten. Inzwischen kratzt der schon an der 3-Real-Marke für einen Euro.

Besonders die brasilianische Industrie leidet unter dem Kursverfall der brasilianischen Währung. Für die Exportwirtschaft mag dies zwar einige Vorteile bringen, allerdings ist Brasilien auch auf Importe von Bauteilen und diversen Rohstoffen angewiesen. Hier wirkt sich die Verteuerung des US-Dollars sehr negativ aus.

Inflationsbekämpfung und Wirtschaftsförderung

Die Verteuerung der Importe aus dem Dollarraum sorgte seit Jahresbeginn für einen Preisanstieg von rund 10%. Dieser soll nun durch die Zollsenkung ausgeglichen werden, wie Finanzminister Guido Mantega gegenüber den Dow Jones Newswires sagte. Unausgesprochen blieb dabei der Wunsch, die ausufernde Inflation von aktuell etwa 7,5% zumindest in einem Teilbereich der Wirtschaft etwas unter Kontrolle zu bringen.

Problematisch ist derzeit jedoch die brasilianische Wirtschaftsentwicklung. Konnte das größte Land Südamerikas 2010 noch ein Wirtschaftswachstum von 7,5% vorweisen, so stagniert die Wirtschaft inzwischen. Die Ökonomie bezeichnet diese Situation auch als "Stagflation" – ein Kunstwort aus Stagnation und Inflation. Der Versuch der brasilianischen Zentralbank, die Inflation durch einen hohen Leitzins von aktuell 8,5% zu zügeln, würgt jedoch auch den stotternden Wirtschaftsmotor ab. Hier ist der Versuch der Abmilderung externer Preisschocks durch die Zollsenkungen ein probates Mittel, um der Industrie einen neuen Wachstumsimpuls zu geben.

Hoffnung für einen Aufschwung?

Angesichts der sozialen Proteste der letzten Wochen könnte die brasilianische Regierung durchaus mit neuen Maßnahmen Erfolge erzielen. So lange die unteren Verwaltungsebenen auch mitmachen, und nicht zu viel Geld in dubiose Kanäle versickert. Hierbei dürften die angekündigten Investitionen in die Bereiche Gesundheit und Bildung auch langfristig positive Auswirkungen zeigen.

Auch wenn das Wirtschaftswachstum dieses Jahr wohl nicht über die Marke von 2,5% kommen wird, besteht für 2014 durchaus Hoffnung auf Besserung. Immerhin ist die brasilianische Regierung angesichts der andauernden Proteste beinahe schon dazu gezwungen, Reformen auch wirklich in die Tat umzusetzen.


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