« Bei Caritas und Diakonie kämpfen Mitarbeiter gegen Lohndumping.{lang: 'de'}…Diesmal also geht es der Gewerkschaft Verdi nicht einfach um bessere Löhne oder kürzere Arbeitszeit. Es geht gegen das gesamte kirchliche Arbeitsrecht, das immerhin im Grundgesetz verankert ist. Die Dienstleistungs-Gewerkschaft will den sogenannten Dritten Weg abschaffen, das eigenständige kollektive Arbeitsrecht der Kirchen. Dort nämlich setzt nicht der Staat die Löhne fest wie bei den Beamten, dort kämpfen auch nicht Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften um Tarifverträge. Hier sind “Dienstgeber” und “Dienstnehmer” in einer “Dienstgemeinschaft” verbunden; sie verhandeln in paritätisch besetzten Kommissionen, im Streitfall entscheidet ein Schlichter. Streiks sind verboten.
Jahrzehntelang war das allenfalls ein theoretisches Problem, denn die Angestellten des evangelischen Diakonischen Werks (435.000 Beschäftigte) und der Caritas (507.000 Angestellte) fuhren gut auf diesem Dritten Weg. Die Kommissionen übernahmen regelmäßig die Tarifabschlüsse des öffentlichen Dienstes; wer nicht gegen die (Moral-)Lehre der (katholischen) Kirche verstieß, hatte einen zuverlässigen Arbeitgeber, viele Sozialleistungen und oft überdurchschnittlich motivierte Kollegen.
Knallharte Samariter
Autor des Artikels : nicsbloghaus
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