Kleine Freiheit

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Bohnen:

  • “Premium Blend”. 100% Arabica Mischung aus Indien, Mexiko, Kolumbien und Brasilien.

Röster: The Black&Blaze coffee roasting company, Ebmatingen

Maschine: Franke LaSpaziale S9 (Siebträger)

Wo: Weinbergstrasse 30F1

Bericht:

Als diesen Frühling ein simpler Schiffscontainer den zuvor kaum genutzten Weinbergpark zu einem Freiluftcafé umwandelte, war der Name noch Programm. Auf der Parkbank sass man in der unweit vom Central gelegenen Mini-Oase nach wie vor ziemlich einsam – nun einfach mit einer Tasse Kaffee in der Hand. Mit dieser Art der Freiheit war es jedoch nur wenige Wochen später bereits vorbei, denn dieser “Ort der Begegnung”, wie er von den Machern beschrieben wird, hat scheinbar voll ins Schwarze getroffen und die Herzen der Quartierbewohner im Sturm erobert. Wer mittags oder abends etwas trinken möchte, muss unter Umständen etwas Bereitschaft zur Improvisation mitbringen und sich schon mal mit einem grossen Stein als Stuhl begnügen. Doch genau dieser bunte Mix an Sitz- und Abstellgelegenheiten gibt diesem Ort den nötigen Charme: Ein Tisch aus gestapelten Harassen, ein Sofa da, ein billiger Klappstuhl dort, es scheint als hätten die Anwohner ein spontanes Quartierfest veranstaltet und jeder hätte etwas beigesteuert. Eigentlich würde es nicht weiter überraschen, wenn irgendwo eine Kapselmaschine stünde an der sich jeder selber einen Kaffee hohlen kann. Aber genau hier liegt der Clou! Im Schiffscontainer verbirgt sich nämlich eine professionell eingerichtete Bar über deren Tresen nicht nur Kaffee und Erfrischungsgetränke gehen, sondern sogar kleinere Mahlzeiten. Spätestens als ich am Eröffnungswochenende den Siebträger hinter der Theke erblickte, war meine Neugier geweckt. Seither habe ich dort schon einige Kaffees in grösserer oder kleinerer Freiheit getrunken (etwa zu Stosszeiten im Prüfungsstress unter Zeitdruck mit dutzenden von Gästen, oder völlig entspannt mit einem Buch und kaum einer Menschenseele) und das alleine spricht eigentlich schon dafür, dass der Kaffee nicht allzu schlecht sein kann. Dieses Mal habe ich also der Barista etwas genauer auf die Finger geschaut und bis auf das fehlende Auswischen des Siebträgers nach dem Herausklopfen des alten Kaffeekuchens gibt es nichts zu kritisieren. Mit diesem Detail könnte noch vermieden werden, dass bereits extrahierte Kaffeepartikel das Sieb punktuell verstopfen. Die verwendete Mischung verspricht gemäss Röster typisch italienischen Espresso mit viel Crema und zartbitteren, süssen Noten. Dem kann ich soweit auch nicht widersprechen, nur den “schweren, vollmundigen Körper” hatte ich heute etwas vermisst. Ob das heisse Wetter etwas Maschinenadjustierung verlangt hätte? Auf jeden Fall war der Espresso auch so noch deutlich besser als was man sonst oft vorgesetzt bekommt und vielleicht ist ja wer bei fast 30°C noch ans Kaffeetrinken denkt auch selber Schuld. Der anfängliche Geheimtipp ist zwar keiner mehr, aber wer mal ausserhalb der Stosszeiten vorbeischaut findet sie auch heute noch, die kleine Freiheit mitten in der Stadt – in den Sommermonaten bei schönem Wetter versteht sich. 4 Zürich-Bohnen für einen guten Espresso an ungewöhnlicher Lage.



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