Manchmal packt uns die Sehnsucht die Realität zu verlassen, denn sein wir doch mal ehrlich: Viel zu oft ist sie grau und trostlos, birgt so viele Hindernisse und Anstrengungen. Da ist es doch manchmal eine schöne Vorstellung, in einer anderen Zeit geboren worden zu sein. Wie wäre es wohl ein Kind der 60er zu sein, mit Blumen im geflochtenen Haar und guter Musik? Oder noch weiter weg: Wie wäre es, im Mittelalter zu leben, lange Röcke zu tragen und unterdrückt des eigenen Geschlechts wegen? In die Zukunft könnte man sich natürlich auch denken - was geschieht mit uns, wenn unsere eigene Entwicklung uns schadet? Fragen, die sicherlich selten eine gute Antwort finden, außer im geschriebenen Wort - denn der Buchstabenexpress fährt nicht nur in verschiedene Länder, manchmal fungiert er als Zeitmaschine und transportiert uns in einem Wimpernschlag in die Zukunft... oder in die Vergangenheit.
Wo und wie sonst kommt man derart schnell in eine andere Zeit, als in Büchern? Wozu braucht man Zeitmaschinen, wenn man so gemütlich in eine andere Zeit reisen kann und dabei interessante, wenn auch fiktive Personen kennenlernen kann? Überlegt mal, wie oft ihr in einem Lesemonat Zeitsprünge macht, wie ihr euch mit jedem Buch in eine andere Zeit beamt und wie unglaublich schön das eigentlich ist, dass man nicht nur ferne Länder erkundet, sondern auch andere Zeiten. Mich überrascht es jedenfalls immer wieder, wie vielfältig (gerade Jugend-)Bücher in dieser Hinsicht sind und wie sie einen immer wieder an die Hand nehmen und in ein fremdes Jahrhundert schicken. In den oben genannten Büchern kommt man ebenfalls in verschiedene Zeiten, nur mal aus Beispiel, wie schnell man von einem Jahrhundert ins nächste kommen kann: "Grave Mercy" entführt ins bretonische Mittelalter, "Clockwork Angel" zerrt einen ins steampunkige 19. Jahrhundert und "Partials: Aufbruch" sogar in die ferne Zukunft des Jahres 2076.
In welches Jahr reist ihr am liebsten mit dem Buchstabenexpress? Wohin verschlägt es euch gerade oder im nächsten Buch, das ihr lesen wollt?