Klaus Dietrich Runow
“Krebs – eine Umweltkrankheit?”
Risiko minimieren – Therapie optimieren
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 272 Seiten
Südwest-Verlag
ISBN: 978-3-517-08772-6
UVP: 16,99 EuroWussten Sie, dass 90 Prozent aller Krebs-Erkrankten auf alternative Behandlungsmethoden setzen und davon ihren behandelnden Ärzten nichts erzählen?
Wenn der Schüler bereit ist, kommt der Lehrer, heißt es. Als Gesundheitsberaterin biete ich Kurse in Entpannungstechniken, Feng Shui Beratungen für ein entspannendes, schadstoffreies Zuhause und begleite bei der Umstellung auf Vollwerternährung. Bei letzterem habe ich mich gerade entschlossen, neben meinem Entgiftungsprogramm ein hochwertiges Vitalstoffprogramm mit vollständig bioverwertbaren Inhaltsstoffen zu empfehlen. Und jetzt fällt mir dieses Buch in die Hände: Klaus Dietrich Runow: “Krebs – eine Umweltkrankheit?” Passt wie der langgesuchte Schlüssel ins verwaiste Schloss.
Klaus Dietrich Runow vertritt die Functional Medicine, die angewandte Ernährungs- und Umweltmedizin, die “sich naturwissenschaftlicher Labormethoden bedient, um biochemische Individualität des Patienten zu analsieren. Chronische Erkrankungen werden hier in erster Linie als Folge eines Mangels (Nährstoffe) bzw. einer Vergiftung (Umweltgifte, Mikroorganismen) angesehen, die zu einer Störung der genetischen Expression und somit zu Fehlsteuerungen auf Zellebene führen.”
Die wichtigsten Säulen der Therapie werden zum umweltmedizinischen 3-E-Konzept zusammen gefasst: Ernährung -Entgiftung – Entspannung. Kommt mir bekannt vor.Was Runow in seinem Buch schreibt, haut um: Wussten Sie, dass 90 % – in Worten: neunzig Prozent! – aller Krebspatienten zusätzlich alternative Behandlungsmethoden nutzen, OHNE ihren Ärzten was davon zu sagen?
Mensch Leute, das ist fatal! In dem Wunsch, alles zu tun, was das Leben möglichst verlängert, setzt man auf zusätzliche Pulver und Pillen, die zwar für sich genommen positiv wirken mögen, die Wirkung der Chemotherapie jedoch beeinträchtigen können. Und der Arzt weiß nichts davon – selbst wenn er es wüsste, wäre er mit dem Thema überfordert, zumindest was die Nahrungsergänzung mit Vitalstoffen angeht!
Hier setzt Klaus Dieter Runow an. Der Umweltmediziner möchte mit seinem Buch „Krebs – eine Umweltkrankheit“ allen Betroffenen „eine fundierte Orientierung geben“ im Dschungel der komplementären therapeutischen Verfahren und „eine Richtschnur für ein entkrampftes, stress- und angstfreies Handeln“ in der Zeit, die nach der Diagnose anbricht. Sein Buch will „eine Brücke bauen zwischen der üblichen Schulmedizin und einer umweltmedizinischen Behandlung mit Mikronährstoffen und Pflanzenwirkstoffen, die die klassische Krebstherapie optimiert und nicht stört.“
Dr. Runow ist dafür wohl auch der Richtige: Als erster deutscher Arzt hat er seine Umweltmedizinprüfung in den USA absolviert, ist zertifiziert vom International Board for Environmental Medicine und gilt seit seinen Anfängen in 1989 als einer der Pioniere für Umweltmedizin in Deutschland. 2006 erhielt er den renommierten B.A.U.M.-Umweltpreis.
Sein Buch „Krebs – eine Umweltkrankheit“ ist sein drittes Buch, in dem er sich mit dem Einfluss von Umweltfaktoren auf die Entstehung von Krankheiten im menschlichen Körper an die Öffentlichkeit wendet.
Eine gute Empfehlung: “Essen Sie jeden Tag einen Regenbogen!” Was damit gemeint ist, steht im Buch auf Seite 60! (Bild: Jetti Kuhlemann, pixelio.de)
Einen leichten Stand hat er nicht, denn die Schere zwischen der Pharmaindustrie und dem Wohl des Patienten klafft scheinbar weit auseinander. Auf pflanzliche Unterstützung zu setzen ist nicht im Sinne der Pharmaindustrie. Natürliche Wirkstoffe lassen sich nicht patentieren und demnach lassen sich damit auch keine solchen Gewinnraten erzielen wie mit Medikamenten! Gerade in Deutschland sind die Arzneimittelbestimmungen außerordentlich hart.
Ich frage Sie - was glauben Sie, wessen Interessen damit geschützt werden – die der Patienten? Oder tatsächlich die der Pharmahersteller, die um ihre Pfründe fürchten? Wer will schon viele gesunde Menschen, wenn er von Kranken lebt?
Auch wenn Dr. Runow nicht gerade ein Fan von Ayourvedakuren, TCM/Feng Shui und Homöopathie zu sein scheint, er spart auch nicht an Kritik an der Schulmedizin Er zeigt an den Ergebnissen der jüngsten Studien zur Heilungsrate bei Krebs, dass alles auf Augenwischerei basiert. Da werden Millionen von Forschungsgeldern ausgegeben, um das Leben eines Patienten von 1, 4 auf 4,6 Monate zu verlängern – solche Peanuts werden als bahnbrechende Forschungsergebnisse bejubelt. Machen wir uns mal klar: Es wird zwar Leben in Wochen gewonnen, doch der Preis ist hoch – schwerer Juckreiz, massive Hautschäden und andere starke Beeinträchtigungen an Lebensqualität, die den Tod letztlich als Erlösung erscheinen lassen.
Wie der Patient lernen kann, mit seiner Krankheit zu überleben, welche Vitalstoffe in Nahrungsergänzungen die Therapie unterstützen und seine körperliche Verfassung für die Strapazen einer Chemotherapie stabilisieren oder welche die Strahlentherapie blockieren, das ist meist nicht Teil der schulmedizinischen Behandlung.
Den Tod annehmen lernen heißt leben lernen. (Bild: Pütz-Roth)
Dr. Runow zäumt das Pferd statt dessen von hinten auf: Jeder, ob krank oder gesund – sollte sich so früh wie möglich mit dem Tod auseinander setzen und ihn ins Leben integrieren. Erst wenn man sich mit dem Gedanken an den eigenen Tod real beschäftigt und ihn als Teil des Lebens angenommen hat, fällt der Umgang mit der Diagnose einer schweren Krankheit nicht wie ein Erdbeben der Stärke 8 auf einem Quadratmeter aus. Auch Prävention erhält dann eine ganz andere Priorität.
Auf angenehme, lesenwerte Art führt Dr. Runow seine Leser in das nicht immer leichte Thema ein, zeigt relativ einfach und verständlich, was sich bei der Entstehung von Krebs im Körper abspielt und welchen Einfluss Umweltfaktoren wie Übergewicht, sprich ungezügelte Kalorienaufnahme, Schadstoffbelastung durch Chemikalien in der Umwelt, Strahlung wie Elektrosmog, Infektionen durch Viren und Nährstoffmangel auf die biochemischen Prozesse tatsächlich haben. Der Leser erfährt die Unterschiede zwischen den einzelnen Krebsformen und auf was bei der Behandlung zu achten ist. Er erfährt auch, welche Tests sinnvoll sind, um die eigene körperliche Verfassung hinsichtlich Schadstoffbelastung und Nährstoffversorgung kontrollieren zu lassen, damit er seine Prävention darauf aufbauen kann.
Und so langsam baut sich tatsächlich vor dem inneren Auge des Lesers eine neue Perspektive auf. Die Diagnose Krebs muss nicht zwingend sein Todesurteil bedeuten, sondern der Einstieg in ein Leben mit einer chronischen Krankheit, einen neuen intensiven Lebensabschnitt, der mit dem richtigen Wissen der beste von allen werden kann.
Und große Klasse: Auch für gesunde Menschen ist das Buch lesenswert, da das Thema Vitalstoffe einen großen Stellenwert einnimmt. Das wird der Pharmaindustrie zwar nicht gefallen. Aber wir sind schließlich alle nicht auf der Welt, um Medikamentenhersteller glücklich und gesund zu erhalten, sondern uns selbst.
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