Wem klar ist, dass wir in einer dualen Welt leben, weiß auch, dass jede Sache, jedes Ding, jede Emotion und jeder Gedanke eine zweite Seite hat. Das ist jedoch nur Verstandesmäßig klar.
Die Klarheit, von der hier die Rede ist, ist kein Gedanke. Klarheit ist ein von innen her kommendes Erblicken oder Erfassen. Klarheit unterliegt der Wirklichkeit und damit keiner Veränderung, keinem Wandel, keinem Wechsel.
Wege zur Klarheit.
Die Klarheit ist in jedem Menschen vorhanden und wurde im laufe des seines Lebens in den Hintergrund gedrückt. Gedrückt deshalb, weil es nicht auf freiwilliger Basis geschah, sondern von außen konditioniert wurde. Dies war nötig, um die lebenserhaltenden Regeln in der Gesellschaft und dem Umfeld zu erlernen.
Vergessen wurde dabei nur, alle Sinne des Menschen mit in diesen Lernprozess einzubinden. Der Verstand ist nur der Diener, dem Körper, also dem Herrn/Herrin zu dienen hat. Es ist dem Diener gelungen, im laufe der menschlichen Entwicklung das Zepter zu übernehmen. Doch dazu fehlt im die Grundausstattung.
Der Körper empfing pro Sekunde 3-4 Millionen Impulse über seine Sinnesorgane zu denen auch die Nervenknoten und Nervenenden zählen. Der Verstand verarbeitet ca. 2000 Impulse pro Sekunde von diesem Angebot.
Diese Gegenüberstellung zeigt sehr leicht, dass das Minimum an verarbeiteten Informationen, eine hohe Fehlerquote aufweisen muss. Wenn Du ein Buch mit 200 Seiten vor dir hast, und nur einen Seite davon ließt, kannst Du keine genauen Angaben über den Inhalt des Buches machen. Soviel zu einem hinkenden Vergleich.
Was jedoch möglich ist, die Klarheit wieder zu aktivieren, werde ich versuchen, soweit als möglich, in den nächsten Posts darzulegen.
Es klingt einfach und ist auch einfach. Was dir jedoch abverlangt wird ist zu Beginn Disziplin und Durchhaltevermögen wie auch die Ungeduld etwas zu besänftigen. Veränderungen von Gewohnheiten brauchen einen gewissen (geringen) Aufwand.
Die Belohnung ist dafür umso größer. Innere Stabilität, frei von hypnotischen Ängsten, frei von Schuldgefühlen zu sich selbst und anderen gegenüber sind nur einige der möglichen Ergebnisse. Das wesentlichste jedoch dabei ist die Wiederherstellung und Erkennung Deines natürlichen Zustandes.
Das wichtigste (Trainings-)Instrument.
Wann immer eine bewusst herbeigeführte Veränderung herbeigeführt werden soll, ist eine Methode erforderlich. Dazu dient in erster Linie das Atmen.
Den Atem haben wir immer mit an Bord. Selbst in der Nacht, wenn die Wahrnehmung unterbrochen ist, funktioniert er zuverlässig.
Der Atem hat, wie alles in unserem Leben, zwei Pole. Das Ein- und das Ausatmen stehen stellvertretend für dies beiden Pole. Es ist unmöglich einen Pol zu entfernen ohne gleichzeitig auch den andern Pol damit nicht nur zu berühren, sondern wegzunehmen. Hörst Du auf Einzuatmen, dann hört auch das Ausatmen auf. Umgekehrt ist es nicht möglich, nur einzuatmen, nur auszuatmen ohne dass das beendet wird, was wir Leben nennen.
Leben braucht die Polarität in unserer Wahrnehmung. Diese Polarität ist für viele Menschen eine klare, deutliche, einfach zu erkennende Regelung von RICHTIG und Falsch. SCHWARZ und WEISS. Natürlich gibt es unendlich viel mehr, was nur schwarz und weiß ist, sondern beide Pole auch die jeweilige Qualität des anderen Pols in sich tragen.
Der Atem ist DER Verbinder zu dem, was wir Leben nennen. Durch den Atem über die Lunge- die in ausgebreiteter Form, die Oberfläche aller Lungenbläschen, hat die Größe eines Fußballfeldes-, ist unsere primäre energetische Verbindung und Versorgung.
Grund genug, dieser Funktion mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sie auch als zuverlässigen Helfer unserer Wahrnehmung zu etablieren.
Verändern wir den Atem, verändern wir unsere Wahrnehmung. Verändert sich unsere Wahrnehmung, verändert sich unser Atem.
Beobachte heute und die nächsten Tage, für ein paar Minuten täglich Deinen Atem. Nur beobachten, nicht werten. Ob das bei einem Waldspaziergang oder nach dem Aufwachen im Bett geschieht, spielt dabei keine Rolle.