Kiril Kogan - Zwischen Robert Crumb und heute

Kiril Kogan  - Zwischen Robert Crumb und heute

Er trägt die Haare lang und die Cap tief, grüßt immer sehr freundlich auf dem Skateplatz, geht aber sonst gerne stillschweigend und konzentriert seinem Hobby nach. Kirill Kogan oder nur »Kogan.«, hat noch eine weitere Leidenschaft: Das Zeichnen. Am liebsten macht er das mit einem schwarzen Edding auf großer, weißer Fläche. Heraus kommt wunderbar Verschrobenes.


Ich habe Kirill als einen stets freundlichen und aufgeschlossenen Menschen erlebt, der frei jeglicher Coolness-Allüren ist, was manchmal leider dem Skatertum anhaftet. Dass er auf dem Boden geblieben ist und Freundlichkeit nicht nur Fassade für ihn bedeutet, hat er uns im Interview bewiesen. Wir haben ihn auf die Probe gestellt und er hat mit Bravour bestanden. Seine Figuren hingegen, scheinen in abstrahierter Form, das darzustellen, was er morgens im Spiegel zu betrachten, nicht zu vermeiden vermag. Montagslaune kann da mal schnell zu Papier gebracht werden, oder ein zerschmolzenes Gesicht ist auch schon vorgekommen. Das Beiwerk ist meist nicht weniger skurril, bringt einen aber gerade dadurch oft zum Schmunzeln. Ob aus dem Leben gegriffen, aus Flora und Fauna, oder anhand selbsterfundener Fabelwesen, Kogan. überzeugt durch seine direkte Bildsprache. Da ist es auch egal, ob ein Strich nicht sitzt, oder Schattierungen fehlen. Wozu auch Perfektion, wo doch die Einzigartigkeit im Scheitern und was man daraus macht, liegt. Dass mich keiner falsch versteht, mit Scheitern hat seine Kunst wenig zu tun, wo er doch den unauslöschlichen Filzstift auf der nackten Fläche ansetzt und nur in wenigen Stunden Bemerkenswertes entsteht.
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Viele Menschen teilen schon inzwischen die Begeisterung für sein Schaffen. Unter anderem, malte er vor kurzem eine Wand im Urban Outfitters in Nürnberg, bekam professionelle filmische Unterstützung von Christoph Ulsamer, was in einem kleinen, aber feinen Zeitraffer-Clip endete (coming soon) und weitere Termine stehen auch schon an.
Kiril Kogan  - Zwischen Robert Crumb und heute Wer ihn »Live« erleben möchte, kommt am 27.März nach Nürnberg in die Mitte Soundbar. Zu elektronischen Klängen malt er uns dort ein Bild.
Kirill erzählte uns vor einiger Zeit ein bisschen über sich und seine Kunst und das wollen wir auch niemandem vorenthalten:
Dein Stil ist ja schon sehr eigensinnig. Wie kann man sich den kreativen Prozess bei dir vorstellen?
K: Egal ob ein guter Film, ein spannendes Buch oder einfach die neue Thrasher –ich hole meine Inspiration aus sehr vielen verschiedenen Quellen und bin generell vom Graphischen  fasziniert. Wenn ich das Gefühl habe, ein gutes Bild malen zu können, dann setz ich mich hin – und freue mich wenn´s am Ende etwa so aussieht wie ich es wollte.
Welche Vorbilder hast du und wie fließt das in deine Technik/deine Themen ein?
K: Um immer genug Input zu haben schau ich mir alle möglichen Cartoons und Comics an. Auch das Internet ist beeindruckend, was die Fülle an geiler Kunst angeht die man finden kann.. wenn man nur ordentlich sucht. Das heisst jeder Illustrator – egal ob bekannt oder underground- dient mir hier und da als Vorbild und ich übernehme natürlich ein paar Sachen. Trotzdem versuche ich stets einen eigenen Stil zu behalten und mein Ding zu machen so wie ich es mir vorstelle.
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Was bedeutet Kunst für dich? Einfach einmal aus dem Stegreif, frei von der Leber philosophiert.
K: Für mich ist Kunst mit Unterhaltung gleichzustellen. Wenn ein Bild/Kollage/Video etc. unterhält.. dann ist das meiner Meinung nach vollwertige Kunstkost. Im Endeffekt bin ich jedes mal stoked wenn Leute sich an meinen Sachen erfreuen können – das ist der einzige Anspruch den ich an mich selbst stelle.
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Wo kommst du eigentlich her, du hast so einen angenehmen Akzent?
K: Straight outta Moskau!!
Wow, kannst du dann auch so richtig auf Russisch schimpfen? Sag mal was!
K: Ne, Homie. Das geht gar nicht klar. »Normale« Russen schimpfen nicht.
Okay, das respektiere ich. So bleibt das Interview auch jugendfrei und die Familie freut sich auch, dass bei dir alles richtig gemacht wurde. 
K: Genau das meine ich auch. (grinst)
Was findest du an dir selber skurril, von dem kaum jemand Notiz nimmt?
K: Ich bin süchtig nach Süßigkeiten, dass weiß kaum einer. Und noch viel weniger fällt Leuten auf, dass ich mit der linken Hand male, aber sonst alles andere mit der Rechten mache.  
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