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Die evangelischen Kirchenkreise Hildesheimer Land und Alfeld wollen sich zum 1. Januar 2011 zusammenschließen. Nachdem die Alfelder am Dienstag bereits grünes Licht für die Fusion gegeben hatten, stimmte am Mittwochabend in Hildesheim auch der Kirchenkreistag Hildesheimer Land mit großer Mehrheit dafür. Damit die Beschlüsse wirksam werden können, ist allerdings noch das Ja der Landessynode nötig. Denn das Gebilde mit dem Namen „Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld“ wäre ein Novum in der Landeskirche. Das Kirchenrecht müsste geändert werden, um den Weg frei zu machen.
Seit 2007 arbeiten die beiden Kirchenkreise in einem Verband eng zusammen. Unter anderem hatte der bisherige Alfelder Superintendent Klaus Grünwaldt auch Gemeinden im Hildesheimer Land betreut. Die Aufteilung habe sich jedoch nicht bewährt erklärte sein Elzer Amtskollege Christian Castel. Dass Grünwaldt kürzlich eine Stelle in der Landeskirche übernommen habe, sei ein Katalysator, ein Beschleuniger“ für die Bemühungen gewesen, eine sinnvollere Lösung zu finden.
Die kann nach Ansicht der Delegierten aus 86 Gemeinden zwischen Söhlde und Coppenbrügge, zwischen Bockenem und Alfeld nicht darin bestehen, dass ein so großer Kirchenkreis von einem einzigen Superintendenten betreut würde. Dafür wäre das Gebiet zu groß. Statt dessen soll es zwei Superintendenten geben, die weitgehend von einander unabhängige Aufsichtsbezirke versorgen könnten – einer von ihnen wäre zugleich geschäftsführender Superintendent für den gesamten Kirchenkreis. Genau das ist aber bisher im Kirchenrecht nicht vorgesehen. Castel zufolge stehen die Zeichen jedoch gut, dass es für diesen „Kirchenkreis neuen Typs“ ein Erprobungsgesetz geben wird, von dem später auch andere Kirchenkreise profitieren könnten.
„Es geht nicht um eine Übernahme, sondern eine echte Fusion“, betonte Christian Castel vor dem Hintergrund, dass „sein“ Kirchenkreis Hildesheimer Land mit rund 60.000 Mitgliedern gut doppelt so groß ist wie Alfeld mit knapp 27.000 Mitgliedern.
Die wichtigsten Gremien – Kirchenkreistag und Kirchenkreisvorstand – sollen für eine Übergangsperiode bis Ende 2012 „per Addition“ gebildet werden: Alle Delegierten behalten ihre Ämter, so dass der neue gemeinsame Kirchenkreistag 160 Mitglieder zählen würde. Die Fachausschüsse sollen hingegen neu besetzt werden.