King Arthur: Legend of the Sword

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King Arthur: Legend of the Sword

1Action

Guy Ritchie wird es nicht leid, immer wieder den gleichen Film zu drehen. Das macht jedes seiner Werke noch anstrengender als das vorherige. Da seine Kreativität scheinbar nach dem Debüt erschöpft war, liefert der Regisseur und Drehbuchautor zuverlässig einheitliche Luftballon-Inszenierungen: aufgeplustert mit Pathos und Action, dramatisch hohl.

Seine Mittelalter-Action ist ein Paradebeispiel jener zugleich unendlich lieblosen und selbst vernarrten Fließbandarbeit. Da das Publikum immer weniger auf pennälerhafte Protagonisten, Karussell-Kamerafahrten und prätentiösem Soundtrack ansprang, musste neues Material her. Nichts richtig neues, sondern etwas neues Altes. Die Sorte Vorlage, die alle kennen und nie satthaben so wie Ritchie die Zeitlupen-Kampfszenen, Zeitraffer und Close-up-Verfolgungsjagden.

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Als Erstes erwischte es Sherlock Holmes, der ein Franchise anleiern sollte. Aber Dumpfheit kann die bewährteste Vorlage nach zwei Filmen total verschleißen. Also her mit dem nächsten Klassiker, aber nun was Moderneres. The Man from U.N.C.L.E. brachte es nichtmal auf ein Sequel. Und jetzt? Volle Kraft zurückgerudert! Ganz weit, in die Ära, als London eine verwaiste Römer-Siedlung namens Londinium war.

Viel überlieferte Literatur gibt es von damals zwar nicht, aber irgendwas kinotaugliches wird sich finden, am Besten klassisch, englisch und reizvoll für kleine Jungs. Bingo: Arthur! Nicht Conan Doyle, der andere: King Arthur (Charlie Hunnam). Keine Angst, niemand muss eine Zeile gelesen haben. Dann leidet man auch weniger an der Verhunzung als bei Sherlock Holmes.

Apropos: Dr. Watson macht auch mit, aber heißt in dem kruden Sword-and-Sorcerey-Spektakel Vortigern (Jude Law) und ist böse. Zauberer heißen Mage, wie in World of Warcraft. Passt, da die Optik an ein Computerspiel erinnert. Das Schwert heißt Excalibur, aber hat jetzt Kindersicherung und funktioniert nur, wenn Arthur es mit beiden Händen hält.

Wie die einzelne relevante Protagonistin (Astrid Bergès-Frisbey) heißt, weiß keiner, denn Frauen sind bloß Staffage in diesem Kino-Königreich zwischen Kevin Costners Robin Hood und He-Man, voller Riesenelefanten, Riesenfledermäuse, Riesenratten und Riesenschlangen. Am riesigsten ist die Langweile. Die epische Ermüdung wird nach Ritchies Willen wieder zum Franchise. Falls nicht, ist der nächste Klassiker schon gebucht.

Regie: Guy Ritchie, Drehbuch: Joby Harold, Guy Ritchie, Lionel Wigram, Darsteller: Charlie Hunnam, Astrid Bergès-Frisbey, Jude Law, Djimon Hounsou, Eric Bana, Aidan Gillen, Filmlänge: 126 Minuten, Kinostart: 12.05.2017


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Autor

Lida Bach

 
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