Ich hatte ja gewusst, dass viel auf uns zukommt diesen Herbst, oder besser gesagt diesen Oktober. Unistart, KiTa-Eingewöhnung ... hätte wirklich gereicht. Aber pünktlich zum Oktoberanfang meldeten die Eckzähne ihr Kommen an, begleitet mit einer Augenentzündung. Parallel dazu griff mein Mann noch ein Projekt an und beschloss das Dach eines Nebengebäudes noch vor dem Winter neu zu decken. In Eigenleistung, so dass mein Plan, die ersten zwei Oktoberwochen mit Sophia nochmal richtig zu genießen bevor der Ernst des Lebens zuschlägt, kläglich scheiterte und ich die Vormittage mit am Dach verbrachte während Sophia ihre Oma auf Trap hielt.
Die Konsequenz daraus folgte auf dem Fuß ... Sophia hatte auf einmal Probleme mit dem Schlafen. Ich muss ja gestehen, dass wir bisher sehr verwöhnt waren. Es gab kaum durchwachte Nächte, von ein paar erkältungsbedingten Ausnahmen abgesehen und auch das Einschlafen war wirklich problemlos. Angefangen hat es, dass Sophia nicht mehr alleine Einschlafen wollte/konnte. Klar kam auch das schon einmal vor, aber das beschränkte sich meist auf zwei bis drei Abende, an denen ich mich zwanzig Minuten im Zimmer aufhielt und das war es. Nun zog es sich aber über Stunden und ganz schnell reichte meine bloße Anwesenheit nicht mehr, Sophia wollte unbedingt meine Hand halten. Dass ich gleichzeitig gerade nicht so gute Nerven hatte und selbst irgendwie schlecht drauf war machte die Situation noch schlimmer. Ich muss leider gestehen, dass es an einigen Abenden eskalierte und ich wütend schreiend tobte während Sophia ebenfalls außer sich war. Der Papa versuchte zwar zwischenzeitlich das Ganze etwas zu deeskalieren, aber eher erfolglos. Logisch, dass sich das auch Nachts weiter zog. Irgendwann dachte ich, dass es so nicht weitergeht und zog die Notbremse. Dazu gehörte vor allem mir vor Augen zu führen, dass meine Tochter mich nicht absichtlich so auf hundertachtzig bringt, sondern dass gerade ganz viel in ihrem Leben passiert und ihre kleine Seele damit einfach nicht hinterherkommt. Die Eckzähne (die bisher die schlimmsten sind!), Mama ist nicht mehr den ganzen Tag da und gleichzeitig ein unheimlicher sprachlicher Sprung. Also übe ich mich in Verständnis und Geduld. Der Lohn dafür ist nächtlicher Schlaf, das Einschlafen bedarf nachwievor meiner Anwesenheit und Körperkontakt. Aber wir sind ja auch noch nicht durch mit all den neuen Entwicklungen und die Zähne spitzen bisher auch nur klitzeklein raus.
Ehrlich gesagt hatte ich mir mit diesem Hintergrund ja schon das Schlimmste bei der KiTa-Eingewöhnung vorgestellt. Ein (für sie untypischerweise) heulendes Kind, das sich nicht von Mama lösen will, sowie nächtliche Party. Sophia hat aber die ersten Tage super gemeistert und ist total Feuer und Flamme. Am ersten Tag war sie etwas überfordert, das hat man ihr deutlich angemerkt, aber kaum war sie aklimatisiert wollte sie schon nicht mehr mit heim. Inzwischen sind wie soweit, dass wir die Zeit langsam steigern, in der ich nicht da bin. So langsam stellt sich bei mir etwas Wehmut ein.
Ich bin aber auch sehr erleichtert, denn die Uni fordert mich dieses Semester sehr. Eigentlich hatte ich extra alles so gelegt, dass ich erst nach Weihnachten mit Referaten und Hausarbeiten starte und so genug Zeit habe auf Sophia einzugehen, aber wie das Leben so spielt hat sich einiges verschoben und ich habe hier mehr als 15 Bücher liegen, die ich bis Dezember durchgearbeitet haben muss.
Wie ihr also feststellt, ist hier gerade einiges los daher komme ich nicht so regelmäßig zum bloggen, wie ich es gerne hätte. Und das obwohl ich so viele tolle Themen am Start habe. Aber sie kommen alle noch, versprochen!