Die Eltern, die mit mir angefangen hatten, sind schon längst nicht mehr dabei. Ihre Kinder sind inzwischen alle in der Schule, währenddem ich noch immer auf den winzigen Stühlchen sitze und mich darüber informieren lasse, dass die Kinder ein gesundes Znüni mitnehmen müssen, dass es vollkommen normal ist, wenn ein Kind in den ersten Wochen Mühe mit dem Loslassen hat, dass die Bibliotheksbücher bitte nach einer Woche wieder zurückgebracht werden sollen. Noch immer setze ich mich nach dem Informationsteil an eines der winzigen Tischchen, um eine Überraschung für mein derzeitiges Kindergartenkind zu basteln, noch immer bemühe ich mich darum, die Fragen der Neulinge ernst zu nehmen, auch wenn es mir nicht immer leicht fällt.
Natürlich, die Elternabende könnte ich mir schenken. Viel Neues erfahre ich nicht mehr, den Anschluss zu den meisten neuen Kindergarteneltern finde ich nicht mehr so einfach, weil meine Themen oft noch nicht die ihren sind, die Kindergärtnerin und ich müssen uns nicht mehr kennen lernen. Dennoch käme es mir nicht in den Sinn, den Anlass zu schwänzen. Weil es meinem Kindergartenkind wichtig ist, dass ich sehe, was es im Kindergarten macht. Weil es sich unendlich grosse Mühe gegeben hat, etwas Gutes zum Knabbern vorzubereiten und beinahe platzt vor lauter Stolz. Weil ich die Eltern der Kinder, mit denen mein Kind den halben Tag verbringt, treffen möchte. Und weil ich hin und wieder dem irrsinnigen Glauben verfalle, ich müsse beweisen, dass ich mir auch für das vierte und das fünfte Kind noch Zeit nehme.