Keystone: Eine sinnfreie Tastatur – aber mit KI


Peripheriehersteller Input Club finanziert gerade auf Kickstarter die mechanische Tastatur Keystone. Das ist eine Tastatur in voller Größe mit Nummernblock, die statt normaler Kontakte magnetische Hall-Effekt-Schalter einsetzt. Diese Schalter können verschiedene Stufen von Druckpunkten erkennen, und damit analoge Signale simulieren, und das im Zeitalter der totalen Digitalisierung – zurück zu den Wurzeln!

Nutzer sollen mit der pseudoanalogen Keystone beispielsweise die Größe des Stiftes in Adobe Photoshop mit einer Taste stufenlos ändern können oder die Tasten mehrfach belegen. Dazu nennt der Hersteller als Beispiel die Ausgabe eines Großbuchstabens bei starkem Druck und eines Kleinbuchstabens bei leichtem Druck auf die Tasten.

Natürlich von einer KI gesteuert…

Die Keystone arbeitet mit einer hochtrabend „KI“ (Künstliche Intelligenz) genannten Software namens Adaptive Typing, die die Druckstärke von Nutzern analysieren und den Anschlag entsprechend anpassen soll. „Die Keystone kann die Tastenempfindlichkeit der einzigartigen Weise anpassen, in der Sie tippen. Wenn Sie mit Ihrem Zeigefinger stärker drücken als mit Ihrem kleinen Finger, wird das die Keystone lernen und sich anpassen“, verkündet das Entwicklerteam stolz im Vorstellungsvideo.

Zehnfinger- (ASDF JKLÖ) gegen Adler-Hack-System

Die meisten Tastaturbenutzer, die ich in meinem Leben bisher kennengelernt habe, beherrschen das „Zehnfinger-System“, bei dem jedes Zeichen einem Finger zugeordnet ist, nicht und nutzen stattdessen das „Adler-Hack-System“ (über den Tasten kreisen und dann hinabstürzen).  Da fragt man sich schon, wie diese Tastatur denn erkennen soll, welcher Finger gerade eine Taste gedrückt hat – Implantate in den Fingerspitzen?

KI – der Marketing-Hype

Die Keystone-Entwickler wollen das durch ihre „KI“ erreichen – obwohl dafür ein herkömmlicher Algorithmus ausreichen würde, es geht doch nur um ungefähr 100 Tasten! Eine echte KI gibt es sowieso bis heute nicht – und vermutlich wird es sie auch wohl nie geben, denn intelligentes Entscheiden setzt Selbstbewusstsein voraus, was unsere Rechner (hoffentlich) nie erreichen werden.

Alles, was uns heute als „KI“ untergejubelt wird, sind in Wirklichkeit nur mehr oder weniger komplexe Algorithmen, aber da man ein Produkt ohne so eine Pseudo-KI heute kaum noch verkaufen kann, braucht auch eine Computertastatur jetzt eine KI zum Funktionieren.

Ich warte schon darauf, dass es bald Einwegfeuerzeuge mit einer KI gibt, die erkennen, ob die Flamme brennt oder nicht…

Bei der Keystone hat der Marketing-Trick schon geklappt, denn das Projekt ist schon jetzt mit etwa 125.500 Euro gut vierfach überfinanziert. Eigentlich wollten die Entwickler nur 31.170 Euro haben. Unterstützer zahlen bei Kickstarter 133 Euro für ein Exemplar der kürzeren Variante der Keystone-Tastatur ohne Nummernblock (TKL), während die Standardversion 160 Euro kostet. Hersteller Input Club will die Tastaturen ab Februar 2020 ausliefern. Viel Spass damit! 😉


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