Kettenreaktion

„Alles ist mit allem verbunden“, sage ich gerne. Und das gilt vor allem für die einzelnen Augenblicke eines Tages, die wir entweder bewusst wahrnehmen können – oder auch nicht, wie Du gleich sehen wirst. In der heutigen Kursfolge und auch noch für den Rest der ersten Woche befassen wir uns mit dem Thema Achtsamkeit. Was ein einziger unachtsamer Moment für Folgen haben kann, habe ich heute Vormittag wieder einmal erfahren dürfen.

Es fing eigentlich ganz harmlos an. Weil es vergangene Nacht etwas später wurde, haben Ulrike und ich erst einmal ausgeschlafen. Endlich wach geworden, begann ich mit der Vorbereitung des Frühstücks, das ich Dir am Tag 19 noch ausführlich vorstellen werde. Ich stellte alles parat und setzte das Getreide auf. Und dann nahm eine Kette von Missgeschicken ihren Anfang.

Ich füllte den Rest der Hirse-Tüte in ein Glas, achtete aber nicht darauf, dass ich es zu voll gemacht hatte und der Deckel deshalb nicht ordentlich griff. Ich schraubte ihn ein paar Mal hin und her, und schon war es passiert: Ein Teil der kleinen Kügelchen verteilte sich über Herd und Küchenboden.

So weit keine große Geschichte. Ich schnappte mir sofort den Staubsauger und in wenigen Augenblicken war der Boden wieder von den kleinen knackenden Hirsekörnern befreit. Doch während ich so „ganz bei der Sache“ war und mich darüber freute, dass ich das so schnell wieder in Ordnung gebracht hatte, kochte das Getreide im Topf über und ein beißender Geruch erfüllte den Raum.

Ganz schnell den Topf von der Herdplatte genommen und die Temperatur heruntergeschaltet. Kurz drübergewischt und fertig. Dieses war der zweite Streich. Ich konnte mich in aller Ruhe um die übrigen Zutaten kümmern, während die Hirse leise vor sich hinköchelte, als wäre nichts gewesen. Doch dann fiel mein Blick auf die Küchenuhr. Ach Du liebe Sch…!

Ich hatte bereits am Vorabend alles vorbereitet, um das Neujahrskonzert wie jedes Jahr auf DVD aufzunehmen. Doch vor lauter Saugen hier und Überschäumen dort und mich wieder entspannen und sammeln hatte ich nicht auf die Zeit geachtet. Das Konzert lief schon eine viertel Stunde, bis ich endlich den Rekorder zum Laufen gebracht hatte. Na ja, es gibt Schlimmeres.

Mittlerweile war auch Ulrike in der Küche aufgetaucht und brachte einen gesunden Appetit mit. Und während ich mit ihr über meine „Achtsamkeits-Übungen“ sprach, richtete ich das Frühstück auf zwei Tellern liebevoll an. Wir setzten uns und begannen zu essen. Doch was war das?

Die Hirse hatte noch viel zu viel Biss. „Al dente“ mögen wir normalerweise nur bei Pasta. Ich hätte noch etwas Wasser nachfüllen sollen, nachdem ein Teil sich verflüchtigt hatte. Und noch etwas stimmte nicht: War dieses Frühstück gewöhnlich nicht viel schmackhafter und leckerer? Ja, denn ich hatte vor lauter „Multitasking“ das I-Tüpfelchen vergessen: den Honig! Das Glas stand unberührt neben dem Herd und grinste mich breit an. 😀

Wie Du siehst, habe ich diese Achtsamkeits-Woche selbst dringend nötig. Deshalb lautet meine Devise für das neue Jahr: Eile mit Weile, alles zu seiner Zeit und eins nach dem anderen. „Monotasking“ ist angesagt.

Ich wünsche Dir einen achtsamen Tag, nimm alles bewusst wahr und lass Dir genügend Zeit bei allem, was Du heute und für den Rest Deines Lebens tust.

Alles Liebe,
Dein Jürgen


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