Nicht wirklich? Allora! Das habe ich mir schon gedacht.
Jeder kennt Bellagio, die sogenannte “Perle des Lario”. Aber es gibt im larianischen Dreieck ein paar ungeschliffene Diamanten, die man nur dann findet, wenn man über die kurvenreiche, enge und stellenweise etwas SS 583 von Bellagio nach Lecco fährt. Wer kurz hinter der Villa Melzi dem Wegweiser Richtung Lecco folgt, erreicht nach ca. 10 Minuten das kleine Örtchen Limonta, das seit 1927 gemeinsam mit Vassena und Onno zur Gemeinde Oliveto Lario gehört. Das ruhige, beschauliche Limonta mit seinen engen, verschlungenen Gassen, die von einem weithin sichtbaren schlanken Kirchturm überragt werden, bietet dem Besucher zweifelsohne einen starken Kontrast zum turbulenten Bellagio. Parkmöglichkeiten gibt es in Limonta am Seeufer unterhalb der SS 583, an der Schiffsanlegestelle (Schild “Imbarcadero”). Aber ich würde empfehlen in den Ort mit seinen verschachtelten Häusern hinaufzufahren und am Kirchplatz zu parken.
Der traumhafte Blick auf den Lario, die gegenüberliegend Stadt Lierna und das dahinterliegende gewaltige Grigne Massiv ist phantastisch. Schaut man zur anderen Seite, erkennt man die Villa Serbelloni oberhalb von Bellagio. In der Ferne sieht man Varenna und die majestätischen Bergketten, die sich bis in den Norden des Comer Sees an seinen Ufern hinziehen. Schon für diesen Ausblick, Amici, hat sich die kurze Fahrt gelohnt.
Das vielseitige Panorama hat selbst den berühmten Schriftsteller Tommaso Grossi, der hier in Limonta gewirkt hat, und dessen Freund, den Schriftsteller Alessandro Manzoni, sehr beeindruckt.
Für die Liebhaber der regionalen (Fisch-)Küche habe ich noch einen Tipp: Wenn ihr von Limonta aus weiter in Richtung Vassena fahrt, dürft ihr auf keinen Fall die Trattoria “da Anna” auf der linken Straßenseite verpassen. Während der Nachsaison ist allerdings nur freitags und sonntags geöffnet. In diesem ursprünglichen Restaurant werden frische regionale Fischspezialitäten angeboten, die jeden Kenner begeistern werden. Buon appetito!
Tanti saluti e a presto
Rosa Maria Lamberti