Keine Mätzchen

Keine Mätzchen

The Black Keys „El Camino“ (nonesuch)
Was diese beiden Jungs so sympathisch macht? Nun, da kommt einiges zusammen: Ihnen gelingt beispielsweise zu zweit und auf vier Spuren eine satterer, umfänglicherer Sound als mancher überproduzierten AG „Indierock“. Sie machen dazu kein Hehl aus ihren leicht angestaubten Vorbildern, was auch wenig Sinn ergäbe, da Jimi Hendrix, Led Zeppelin und die John Spencer Blues Explosion ohnehin aus jeder einzelnen Pore ihrer Alben keuchen. Weiter: Glatte, perfekte Produktionen sind den beiden Nordamerikanern ein Greuel, laut eigener Auskunft lieben sie es geradezu, räudig und „etwas abgefuckt“ zu klingen – eigene Fehler sind ihnen dabei stets willkommen. Sie machen es nicht länger und komplizierter, als es eben sein muss und Angst vor der griffigen Melodie und dem eingängigen Riff ist ihnen fremd. Wenn man nun noch erwähnt, dass die Black Keys wahrscheinlich die einzige Blues-Kombo sind, wo mit Patrick Carney ein bebrillter Nerd an den Trommeltöpfen sitzt, dann sollte ein für allemal klar sein: Die muss man lieben!
Alles Humbug natürlich – was zählt, ist die Musik. Klar. Doch auch da gibt es keinen Grund, seine Meinung zu ändern. Denn schließlich ist „El Camino“, das neue Album, keinen Deut schlechter als der blitzsaubere Vorgänger „Brothers“ – etwas anders, aber eben nicht schlechter. Es gibt wieder viel von diesem trockenen, rumpelnden Elektroblues, bei dem der Wüstensand durch die Boxen pfeift. Was vorher „Tighten up“ und „She’s Long Gone“ waren, heißt nun „Gold In The Ceiling“, „Hell Of A Season“ oder „Little Black Submarines“. Dass mancher Brocken („Money Maker“/„Run Right Back“) dabei auch problemlos zu den „Songs For The Deaf“ der Queens Of The Stone Age addiert werden könnte, stört nur unwesentlich, es zeigt nur, dass die Black Keys ihr Spektrum wieder um ein gehaltvolles Stück erweitert haben. Neben dem Stoner kommt auch der Tänzer nicht zu kurz, Sachen wie „Dead And Gone“ und „Nova Baby“ sind schon sehr lässig.
Sieben Alben also und alle von mehr als ordentlicher Güte, das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit und betrachtet man sich die einst so hoffnungsvollen Karrieren der Kings Of Leon, die ihren ehemals guten Ruf mit „Come Around Sundown“ leider versemmelt haben, oder auch Black Mountain, denen es nach „In The Future“ an zündenden Ideen mangelte – man kann „El Camino“ gar nicht hoch genug schätzen. Zeit also, den Wunschzettel für’s große Fest noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, dieses Album muss, keine Frage, mit drauf!
http://www.theblackkeys.com/
Live dabei:
27.01.2012 Hamburg, Sporthalle
28.01.2012 Berlin, Arena

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