kein us-open am südfriedhof.

wie lange dauert so ein grand slam-turnier?
mehrere wochen doch wohl auf jeden fall, so kommt es mir vor.
jedenfalls klebt der aba zu solchen zeiten im korbsessel vor der mattscheibe, bis in die frühen morgenstunden hallt es leise "toc....toc...toc...." durch die zimmerfluchten, und am nächsten tag können die viereckigen augen es gar nicht erwarten, möglichst bald die gewohnte positon wieder einzunehmen und den sich immer strammer zuziehenden spannungsfaden wieder aufzunehmen.
kein us-open am südfriedhof.
und dann kommt das endspiel.
und ich weiss das gar nicht.
ich kenn ja nicht mal die namen derer, die da das racket schwingen. nur dass israel nicht so gut sein soll, hab ich mitbekommen.
ich sagte jedenfalls am sonntag abend -einfach so dahin, und doch im vorfeld gut durchdacht- wir schlafen heute aus logistischen gründen in kiel, denn morgen früh muss ich zum gericht, und ich hab schiss, dass die a7 dann verstopft ist und ich womöglich den termin versäume.
und aba, es mir recht machen wollend, erzählt mir nichts von dem finale, auf das er doch nun in wochenlangen einsamen sitzungen hingearbeitet hat. er hätte ja auch in quickborn bleiben, es da sehen, gleichzeitig den katzen gesellschaft leisten und am nächsten morgen nach kiel kommen können...aber er kam mit, und wir verbrachten den abend bei mami, wo spät in der nacht noch spontan französischer zitronenkuchen gebacken wurde.
"nein, david, ich habe kein eurosport!"
"aber das gehört doch zu dem deutschen standard-paket..."
"aber bei mir geht eurosport nicht, es ging noch nie!"
tatsächlich. kein eurosport bei mami.
"I will survive somehow", hiess es, aber ich war mir da nicht so sicher.
der weg von mami zu meiner kieler dependance, wenige meter eigentlich nur, führte diesmal in einem schlenker über die west-tangente, sprich bugenhagenstrasse, an der erbsevorbei, vor der mein auto parkte, in welchem wichtiger krempel der mitnahme harrte. ich sagte zu aba: "geh doch mal rein da, vielleicht gucken sie da drin ja tennis." aber die große leinwand war dunkel. es saßen noch genau drei menschen da, einer am tisch, zwei am tresen, versprengte nighthawks am stillen sonntag abend. erbsen-wirt hatto mutierte zum fernsehtechniker. holte die trittleiter. kletterte rauf, kletterte runter. war ratlos. fluchte leise. ent-und verkabelte die einzelnen bausteine seiner beamer-anlage. stocherte mit dem schraubenzieher. testete verschiedene fernbedienungen. wir standen unten mit cello-case und geigenkoffer und starrten empor.
ich war müde.
nichts.
kein eurosport.
hatto gab auf. wir verliessen die erbse und setzten unsere wanderschaft fort, aba immer auf dem feuchtglänzenden kopfsteinpflaster aus angst vor dog-shit. obwohl ich eigentlich gerne noch ein bisschen geblieben wäre und einen köstlichen tempranillo zur nacht zu mir genommen hätte....so als kleines schlafmittel vor dem aufregenden gerichts-tag.
aber die letzte möglichkeit, zumindest einen teil des endspiels sehen zu können, war ja noch nicht ausgeschöpft: nämlich das terminal in meinem appartemäng! da ist der fernseher schon lange nur noch zur zierde da, und er hat auch ein ganz gemeines syndrom: immer an der spannendsten stelle verwandelt sich  das bild plötzlich und unerwartet in eine blue screen, und das war's dann mit dem tv-vergnügen. allein, um mir dieses frustrierende erlebnis zu ersparen, sehe ich in den letzten monaten ausschliesslich die lindenstrasse auf dem laptop, und sonst nichts. eurosport? hatte ich sowas je? keine ahnung.
kaum hatten wir die wohnung betreten, stand aba auch schon im dunklen zimmer mit den remote controls in den händen. der fernseher funktionierte zwar, aber ausgerechnet da, wo eurosport hätte sein müssen, war diesmal die blue screen, sonst nirgends.
auch wenn ich die nacht zum schlafen brauchte und gar nicht erpicht darauf war, das vor einem laufenden fernseher zu tun, tat mir das ganze doch auch irgendwie leid. nunja, der aba hat alle möglichen kostenpflichtigen basketball-und sonstige channels zuhause in quickborn, er würde das spiel schon noch nachträglich sehen können, aber der montag erforderte absolute vorsicht im umgang mit informationen über den ausgang des finales. hätte ich auf gmx das ergebnis gesehen und es ihm sogleich freudvoll rüber posaunt, wäre die in wochen aufgebaute spannung in einer unbefriedigenden sekunde verpufft.
und das wollte ich ja nicht, wehalb ich auch mami, ur-kn-leserin, gleich, als wir zum nachgerichtlichen frühstück bei ihr aufliefen, anzischte: "sag nichts!!!"
am abend bekam ich einen anruf aus quickborn: das finale hatte wegen regen nicht stattgefunden.

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