KAV: Wir sparen - koste es was es wolle

KAV: Wir sparen - koste es was es wolle

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GTL | 28.9.2014 | Kommentare (0)

KAV: Wir sparen - koste es was es wolle

Seit 2013 erfüllen die Klänge des SOUND Projekts den Wiener Krankenanstaltenverbund KAV.
Um (zumindest) im Englischkundigen Assoziation von "gesund" und "korrekt" auszulösen, wurde ein leicht holpriges Akronym geschaffen:

Sachkostenoptimierung. Unser Nutzen dauerhaft

Dass die Phrase to sound somebody out auch mit aushorchen übersetzt wird, ist aber auch nicht unpassend, weil hinter dem großflächigen Einsparungsversuch steht die Firma Accenture und ein schier endloses Netzwerk von anderen Beraterfirmen, die hier in den Büchern des größten österreichischen Krankenanstaltenverbundes wühlen dürfen.

Bislang wurden die versprochenen Einsparungsvolumina noch nicht erreicht, so dass ohne Rücksprache mit den Betroffenen immer komplexere Abrechnungskonstrukte entwickelt werden, um grandiose Einsparungen darstellen zu können. Die zusätzliche administrative Arbeit für das Personal ist den beteiligten Firmen ja egal, weil es nur um die Einkaufspreise geht:

Es gibt Häuser, in denen der Betrieb (z.B. in den Laboren) nicht mehr ­reibungslos läuft, weil für das Projekt Sound verschiedene Statistiken geführt werden müssen.
http://www.kiv.at/wien/szx/artikel/3492/der-sound-im-kav 

Nun muss auch die nach Selbstdefinition doch so effiziente KAV-IT Federn lassen:

650.000 Euro werden wir uns ab 2014 sparen, weil wir mit Hilfe unserer Berater erkannt haben, dass wir für unsere Microsoft Office Lizenzen auf Update und Software Wartung (Software Assurance SA) verzichten.

Das SOUND Team in der KAV-IT kam zur überraschenden Erkenntnis, dass durch die Implementierung einer neuen Softwareversion ein erhöhter finanzieller Aufwand entsteht.

Chapeau, diese Erkenntnis ist nahezu Wirtschafts-Nobelpreis-verdächtig.

Das Microsoft Office Paket im KAV wird ab nun nur nach Bedarf bezogen.
Offenbar wurde es zuletzt aus Jux und Tollerei installiert .... aber zurück zum Originaltext:

Damit reduziert sich der Aufwand für die Anpassung an sämtliche Applikationen des KAV erheblich. Der Einsatz der neuen Produktversionen erfolgt ab nun im Einklang mit der KAV-internen Software-Strategie.  

Beeindruckt von diesen Einsparungen wird jetzt die Kasse der Beraterfirmen klingeln. Wenn sich dann doch herausstellt, dass die alte Version mit keiner der anderen Softwarepakete mehr kompatibel ist, die auf die Office Anwendungen zugreifen, dann kaufen wir alles zum Listenpreis nach. Dann ist aber das SOUND Projekt schon geschichte und die Beraterfirmen sind weitergezogen.

MS Word wird ja nicht nur isoliert benutzt, sondern es greifen mehrere andere Softwarepakete (z.B. für das Schreiben von Krankengeschichten und Befunden) darauf zu. Auch der letzte Wechsel von WIN NT auf WIN7 und von Office 2003 auf 2010 war schließlich erforderlich, weil die von Drittanbietern laufende Software weiterentwickelt wurden und nicht mehr mit den alten Versionen kompatibel waren.

Gleiches gilt für alle anderen Teile des Office Pakets. 

Im KAV läuft zum Beispiel eine Version des Internet Explorers 8, auf der medizinische Fortbildungen, wie z.B. MEDSCAPE nicht mehr lauffähig sind. Egal, verwenden wir halt unsere privaten Smartphone, diese Kosten rechnen unsere SOUND Berater auch nicht ein, weil
gespart wird heute nur durch das verschieben der Kosten, nach vorne oder auf andere.



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